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Ich bin dick & schwanger – hört auf, mich dafür fertig zu machen

Foto: Ashley Armitage.
„Mir hat beim Ultraschall schon mal jemand den Bauch getätschelt und gesagt: ‚Es ist schwierig, ein klares Bild zu bekommen – deswegen.‘ Damit war mein Übergewicht gemeint.“
Die 26-jährige Amber ist derzeit schwanger. Wegen ihres Gewichts gilt das als „Risikoschwangerschaft“, die daher gründlich überwacht wird. Bisher ist im Zusammenhang mit ihrem Gewicht nichts schief gegangen; sie sagt aber, dass das die Mediziner:innen nicht davon abhält, Kommentare wie diesen abzulassen.
„Ich finde, Mediziner:innen sollten wegen des Gewichts der Mutter nicht automatisch davon ausgehen, dass etwas schief läuft“, meint sie. „Natürlich, bitte überwacht uns gründlich! Aber demütigt uns nicht bei jedem Termin. Hört auf, uns Schuldgefühle einzureden.“
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Im Jahr 2022 schwanger zu sein, bedeutet, dass dein Verhalten und dein Körper kritischen Blicken ausgesetzt sind – denen deiner Liebsten, denen von Fremden, denen von Mediziner:innen, denen der Medien. Es gab nie mehr Studienergebnisse zu den möglichen Risiken einer Schwangerschaft und deren Auswirkungen auf dein ungeborenes Kind. Mütter und Eltern werden dauernd davor gewarnt, was sie essen sollten, wie sie sich verhalten sollten, was sie so alles falsch machen.
Das gilt vor allem im Zusammenhang mit dem Körpergewicht. In unserer dickenfeindlichen Gesellschaft wird uns ohnehin schon vermittelt, wir sollten uns unseres (Über-)Gewichts sehr bewusst sein – und dessen, wie es sich auf unsere Gesundheit auswirken kann. Das ist insbesondere während der Schwangerschaft zu spüren, in der das Fatshaming viele Formen annehmen kann. Das können „Witze“ wie der bei Ambers Ultraschall sein – aber auch das Einreden eines schlechten Gewissens dazu, trotz höherem BMI (Body Mass Index) überhaupt schwanger geworden zu sein. Immer und immer wieder bekommen dicke Schwangere zu hören, ihr Gewicht setze sie selbst und das Baby einem „hohen Risiko“ aus.
Und na klar: Es gibt Risiken im Kontext von höherem Gewicht und Schwangerschaft. Aber jede Schwangerschaft birgt ihre Risiken – ganz unabhängig vom Körpergewicht. Die Art, in der das mit dem Gewicht verbundene Risiko kommuniziert wird und schwangere Frauen und Menschen behandelt werden, ist entmenschlichend. Aber wie sollte es eigentlich laufen?
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Während einer Schwangerschaft sind Mediziner:innen zu der Erklärung verpflichtet, dass ein BMI von 25 oder mehr das Risiko für Komplikationen für Mutter und Kind erhöhen kann, sagt die Gynäkologin Dr. Virginia Beckett. „Einige dieser mit einem höheren BMI verbundenen Risiken sind beispielsweise eine größere Gefahr für Thrombosen, Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck, Schwangerschaftstoxikose, Geburtseinleitung und Kaiserschnitt.“ Diese Risiken, und wie sie reduziert werden können, werden dann bei pränatalen Untersuchungen besprochen. 
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„Bei über 70 Prozent aller Schwangerschaften kommt das Baby mit einem Körpergewicht zur Welt, das dem durchschnittlichen Gewicht der jeweiligen Schwangerschaftswoche entspricht, unabhängig vom BMI [der Mutter]“, erklärt sie. „Je höher der BMI, desto größer ist aber auch die Wahrscheinlichkeit, ein schwereres Kind zur Welt zu bringen. Dadurch kann das Risiko der Mutter steigen, nach der Geburt schwere Blutungen zu erleiden, sowie auch das Risiko der Schulterdystokie, wobei die Schultern des Kindes bei der Geburt hängen bleiben und das Baby zusätzliche Hilfe bei der Entbindung braucht.“ Außerdem wird dir bei einem BMI von 30 aufwärts eine höhere Einnahmedosis von Folsäure empfohlen (5 Milligramm pro Tag).
So weit, so gut. Diese Risiken sind real – werden aber häufig so kommuniziert, als sei das Körpergewicht dabei der einzige Faktor. 
Die 20-jährige werdende Mutter Ria hat das selbst erlebt. Sie sagt gegenüber Refinery29, sie bezeichnet sich selbst als dick und schämte sich dafür auch nie – bis zu ihrem ersten Termin mit der Hebamme. „Als sie meinen BMI ausrechnete, drehte sie sich ziemlich unhöflich zu mir und sagte, mein Gewicht würde meinem Kind schaden, weil ich so dick sei, und dass ich so viel würde tun machen, um meinem Baby eine sichere Schwangerschaft zu gewährleisten.“ Nach diesem Termin weinte Ria eine halbe Stunde lang. Seitdem hat sich niemand mehr um ihr Gewicht geschert – dank ihrer gesunden Ernährung und ihren Nahrungsergänzungsmitteln. Sie hat das Gefühl, dass manche Hebammen dickere Frauen noch immer verurteilen und „glauben, wir sollten keine Kinder bekommen, weil wir so dick sind. Das ist einfach keine schöne Erfahrung“.
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Genau deswegen gründete Amber Marshall die Supportgruppe Big Birthas, nachdem sie ihr 45er-BMI während ihrer ersten Schwangerschaft zur Hochrisikopatientin machte. „Es war eine gesunde, normale Schwangerschaft, und eine gesunde, normale Geburt. Im Krankenhaus sorgte mein hoher BMI aber dafür, dass ich wie eine tickende Bombe behandelt wurde“, schreibt sie auf der Big-Birthas-Seite.
Seit dieser Erfahrung widmet sie ihre Zeit der Gruppe. Sie möchte verstehen, welche exakten Risiken es gibt und wie diese kommuniziert werden.

Eine Frau, mit der wir sprachen, hatte in den 18 Monaten vor der Schwangerschaft fast 40 Kilo abgenommen. […] Die Reaktion war immer: ‚Aber Sie sind ja immer noch dick.‘

Rebecca Blaylock, WRISK
Wie Amber sagt, neigt die Forschung dazu, alle Menschen in BMI-Kategorien einzuteilen – unabhängig von irgendwelchen eventuellen Vorerkrankungen. Das verfälscht natürlich die Daten und impliziert, Gewicht sei der einzige Risikofaktor. „Wenn du dir die Daten der Studien mal genau ansiehst, in denen Begleiterkrankungen berücksichtigt wurden, ist das Risiko einer Schulterdystokie beispielsweise höher – womöglich aber auch nur, weil es unter Menschen mit höherem BMI mehr Betroffene von Schwangerschaftsdiabetes gibt, und Schwangerschaftsdiabetiker:innen sind anfälliger für Schulterdystokie. Daher verfälscht das die Zahlen aller Studienteilnehmer:innen mit hohem BMI, weil aus dieser Gruppe mehr Menschen von der Begleiterkrankung betroffen sind.“
Sie verweist auch auf PCOS (polyzystisches Ovarsyndrom) als weiteren Faktor, der sich beispielsweise negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken und ein höheres Fehlgeburtenrisiko bedeuten kann. Dabei ist PCOS oft der Auslöser von Übergewicht. „Dann aber zu behaupten, jemand wie ich – die nie Schwangerschaftsdiabetes, PCOS oder Bluthochdruck hatte – hätte ein höheres Fehlgeburtenrisiko, ist vielleicht nicht korrekt. Bis die Forschung auch diese Probleme bedenkt, sind viele der Daten, die wir bekommen, einfach nicht verlässlich.“
Genau deswegen wird die Kritik daran, jeden Menschen mit höherem BMI im Kontext einer Schwangerschaft als „hochriskant“ einzustufen, immer lauter. Eine Studie von 2011, die sich den Zusammenhang zwischen BMI und Schwangerschaftsdiabetes genauer ansah, kam zu dem Schluss: „Der BMI kann als Ansatzpunkt für die Risikobewertung der Entwicklung eines Schwangerschaftsdiabetes genutzt werden, ist aber kein gutes alleinständiges Untersuchungshilfsmittel.“ Auch eine Studie der Oxford University von 2013 ergab, dass sich nur anhand der Betrachtung des Gewichts, ohne andere Gesundheitsmesswerte zu berücksichtigen, nicht der Ablauf einer Schwangerschaft bestimmen ließe. „Das erhöhte Risiko hielt sich bei übergewichtigen Frauen relativ in Grenzen, die beispielsweise keinen Bluthochdruck, Diabetes oder vorherige Kaiserschnitte hatten. Die Risiken waren außerdem ziemlich niedrig, wenn die Frau vorher schon entbunden hatte“, sagte die Studienleiterin Dr. Jennifer Hollowell damals
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Um zu beleuchten, wie solche Risiken während der Schwangerschaft vermittelt werden und wie sich das verbessern ließe, wurde in Großbritannien das Forschungsprojekt WRISK gegründet. Rebecca Blaylock, die leitende Forscherin des Projekts, erzählt gegenüber Refinery29, die Geschichten ihrer 7.000 Teilnehmer:innen seien „das Verstörendste des ganzen Projekts“ gewesen.
Bei ihrer Studie fanden sie heraus, dass sich ein Viertel der Teilnehmer:innen für das eigene Körpergewicht verurteilt gefühlt hatte (wobei sie nicht angaben, ob es sich dabei um Über- oder Untergewicht handelte). „Am eindeutigsten zeigte sich dabei eine routinierte Entmenschlichung und Entpersönlichung“, sagt sie. Studienbegleitend waren die Forscher:innen auch bei medizinischen Gesprächen ihrer Teilnehmer:innen dabei, in denen besprochen wurde, wie mit dem schwangeren Körper bei einer Entbindung umgegangen werden würde, sollte der:die Patient:in dabei ohnmächtig werden. „Das ist eine sehr entpersönlichende Art, mit jemandem zu sprechen. Die Teilnehmer:innen sahen ein, dass das durchaus ein wichtiges Thema war, das unter den Mediziner:innen diskutiert werden musste – aber nicht zwangsläufig vor ihnen, den Patient:innen.“

Viele von uns sagen sich beim zweiten Mal: ‚Nein, ich werde nicht in die Praxis gehen. Nein, ich lasse mich nicht untersuchen. Nein, ich mache keinen Glukosetoleranztest’, und das macht mir echt Sorgen.

Amber, big birthas
Eine weitere Erkenntnis des Forschungsprojekts war, dass das Körpergewicht jeden einzelnen Behandlungstermin bestimmte. „Viele Schwangere sprechen bei jedem Termin mit anderen medizinischen Mitarbeiter:innen, und dabei wird häufig davon ausgegangen, das Gewicht sei vorher noch nicht besprochen worden“, erklärt Rebecca. Dasselbe Gespräch wieder und wieder führen zu müssen, ist sehr schwierig und demoralisierend und kann sich stark auf die Betroffenen auswirken. „Einige erzählten uns, ihr Gewicht habe die Gespräche so stark dominiert, dass sie danach davon überzeugt waren, am Ende gar kein Baby mit nach Hause zu bringen. Sie kauften gar kein Babybett. So sicher waren sie sich, dass alles schiefgehen würde.“
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Was sich ebenfalls herauskristallisierte, war das Versagen, das Risiko in den richtigen Kontext zu setzen. Es macht einen Unterschied, ob du zu hören bekommst, deine sei eine Risikoschwangerschaft – und zu hören, wie dein Risiko im Vergleich zu „normalgewichtigen“ Schwangerschaften aussieht. 
„In Sachen Risikokommunikation“, sagt Rebecca, „ist es am besten, das relative Risiko darzustellen. Sprich: Wie viel wahrscheinlicher ist es, dass du zum Beispiel einen Schwangerschaftsdiabetes entwickelst, verglichen mit dem Durchschnitt?“ Das Problem dabei: Oft bekommen wir diesen Durchschnitt gar nicht mitgeteilt. „Dann hörst du also nur, dein Risiko, dass dies oder jenes passiert, sei 40 Prozent höher. Da klingeln dann direkt die Alarmglocken in dir. Wenn das durchschnittliche Risiko aber ohnehin nur 0,001 Prozent beträgt, sind 40 Prozent davon kaum bedenklich.“
Den BMI auf diese Art zu nutzen, berücksichtigt außerdem nicht die vielen anderen Faktoren, die dein Gewicht beeinflussen können. Die 34-jährige Samantha erwartet ein Baby, hatte aber letztes Jahr eine Totgeburt und schaffte es nicht, vor der nächsten Schwangerschaft abzunehmen. „Im ersten Trimester sah ich eher so aus, als sei ich in der 20. Schwangerschaftswoche – mein Körper war direkt wieder im Schwangerschaftsmodus. Meine Schwiegermutter fragt wegen meines Gewichts und meiner Figur immer wieder, ob ich Zwillinge bekomme. Das hat mich echt verunsichert. Ich war enorm depressiv, nachdem ich meinen Sohn verlor, und es fiel mir schwer, Sport zu treiben. Diese Kommentare machten es nur noch schlimmer.“
Und selbst, wenn du schon vor deiner Schwangerschaft beschließt, abzunehmen, aber dennoch als „übergewichtig“ giltst, werden deine Mühen oft ignoriert. „Eine Frau, mit der wir sprachen, hatte in den 18 Monaten vor der Schwangerschaft fast 40 Kilo abgenommen“, erzählt Rebecca. „Das wurde während ihrer Schwangerschaft aber nie gewürdigt. Die Reaktion war immer: ‚Aber Sie sind ja immer noch dick.‘ Sie hatte das Gefühl, dass ihre Mühen einfach nicht anerkannt wurden und ihr immer noch eingeredet wurde, sie sei eine Versagerin.“
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Das Problem dabei: Trotz des Fatshamings während der Schwangerschaft sollte man währenddessen niemals eine Diät machen. „Für Menschen mit einem BMI über 30 ist nicht ratsam, während der Schwangerschaft Gewicht zu verlieren. Das ist potenziell gefährlich, und es gibt auch keine Indizien dafür, dass der Gewichtsverlust während der Schwangerschaft das Risiko gewisser Komplikationen verringern könnte“, erklärt Virginia. Klar, es ist auch während der Schwangerschaft wichtig, aktiv zu bleiben und sich gesund zu ernähren – das sollte aber dennoch in einem für dich normalen Rahmen bleiben, damit sich der Körper an die schwangerschaftsbedingten Veränderungen gewöhnen kann.

I really felt that the impression that healthcare providers and others have of women who are living with obesity is, 'If you're stupid enough to get yourself in this position (this position being overweight), then what other information can you not be trusted with?'

Rebecca Blaylock, WRISK
Dennoch wird übergewichtigen Schwangeren immer wieder vermittelt, der Gewichtsverlust sei a) einfach und b) empfehlenswert. Wie Amber aber sagt: „Ja, ich weiß, dass ich übergewichtig bin. Wenn sich das so leicht beheben ließe, hätte ich es längst getan. Es hat keinen Zweck, das Thema immer wieder anzusprechen, weil ich ohnehin nichts dagegen tun kann, bis das Baby da ist.“
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Fatshaming kann sich auf jede:n enorm negativ auswirken. Es hilft nachweislich nicht dabei, zum Gewichtsverlust zu ermutigen, und kann tatsächlich sogar die Gesundheit beeinträchtigen – zum Beispiel in Form von Essstörungen bis hin zu erhöhten Cortisolwerten, Depressionen und Stress. Außerdem kann es zur postpartalen Depression und Schwierigkeiten dabei führen, das „Babygewicht“ im Jahr nach der Geburt wieder abzunehmen. Vielleicht noch schlimmer ist aber das von manchen Mediziner:innen vermittelte Gefühl, Menschen mit höherem BMI seien dumm, meint Rebecca. „Das ist nur meine persönliche Meinung, aber ich hatte echt den Eindruck, dass viele Mediziner:innen denken: ‚Wenn du blöd genug bist, dich in diese Lage zu bringen (mit dieser Lage ist das Übergewicht gemeint), welche anderen Informationen verdienst du dann vielleicht gar nicht?‘“
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Das führt in manchen Fällen zu enormen Verletzungen der Privatsphäre. In der WRISK-Studie sprachen die Forschenden mit einigen Leuten, deren persönliche Daten an Gewichtsverlust-Firmen weitergegeben worden waren, nachdem sie das eigentlich abgelehnt hatten. „Als sie dann zu ihrem nächsten Termin kamen, saß da plötzlich jemand von dieser Organisation“, erzählt Rebecca. „In Bezug auf das Patient:inneneinverständnis ist das absolut erschreckend.“
Letztlich kann das viele Menschen sogar völlig davon abschrecken, sich medizinische Unterstützung zu holen. Amber von Big Birthas erzählt, dass sie von Anfang ihrer Schwangerschaft an das Gefühl hatte, ihre Schwangerschaft sei „zum Scheitern verurteilt“. Am Tag ihrer Geburt wurde ihr dann sogar ein Gebärbecken verweigert, obwohl es vorher geheißen hatte, sie könne eins haben. Beim zweiten Kind entschied sie sich deshalb für eine Hausgeburt. „Viele von uns sagen sich beim zweiten Mal: ‚Nein, ich werde nicht in die Praxis gehen. Nein, ich lasse mich nicht untersuchen. Nein, ich mache keinen Glukosetoleranztest’, und das macht mir echt Sorgen. All das soll uns ja eigentlich unterstützen und schützen; wenn wir uns dort aber weder unterstützt noch beschützt fühlen, sondern nur kritisiert werden, machen wir einen Bogen um andere Expert:innen, die uns ja eigentlich helfen sollen.“
Eine Schwangerschaft ist ohnehin schon aufregend und verwirrend genug, ohne auch noch den zusätzlich Druck und Stress von Fatshaming und Gewichtsstigmata ertragen zu müssen. Und wegen der Art und Weise, wie Risiken kommuniziert werden, haben viele Schwangere mit höherem BMI das Gefühl, sie hätten einfach „Glück gehabt“, keine Probleme erlebt zu haben – und fühlen sich gleichzeitig von anderen werdenden Müttern isoliert. Erst, wenn diese Eltern eigene Communitys gründen – wie die Big Birthas von Amber Marshall auf Facebook –, begreifen sie, dass sie überhaupt nicht allein sind. Diese Supportgruppen erlauben es Schwangeren mit höherem BMI, zu verstehen: Sie sind keine glückliche Ausnahme, wenn sie „trotz“ ihres Gewichts problemlos ein gesundes Kind zur Welt bringen. 
Das Problem ist, dass sich das Fatshaming und die Stigmatisierung dicker Menschen natürlich nicht nur auf die Schwangerschaft oder die Medizin beschränkt, sondern in unserer Gesellschaft weit verbreitet ist. Mediziner:innen, als Teil dieser Gesellschaft, sind dafür eben leider genauso anfällig wie wir alle. Communitys und das Teilen von Informationen sind entscheidend – aber es wird sich nie wirklich etwas ändern, bis Mediziner:innen Menschen mit höherem BMI (und insbesondere Schwangere) nicht mehr verurteilen, ohne alle Fakten zu kennen.
Amber Marshall sagt das so: „Du versuchst mich mit jemandem zu vergleichen, der ich nicht bin. Während einer Schwangerschaft sollte man nicht abnehmen – wenn ich also schon schwanger bin, ist das eben so. Und dann sollte ich die Risiken kennen, die für mich gelten. Nicht die Risiken, die für mich gelten würden, wenn ich so-und-so-viel wiegen würde.“
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