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Warum deine Periodensymptome im Winter schlimmer sein können

Foto: Zaineb Abelque.
Ganz egal, zu welcher Jahreszeit: Die Begleiterscheinungen der Periode sind nervig und frustrierend. Vielleicht hast du aber das Gefühl, dass sich manche Symptome während der Wintermonate sogar verschlimmern, wenn das Wetter deprimierend ist, die Tage kurz und kalt sind und die Grippe hinter jeder Ecke zu lauern scheint. Mit diesem Eindruck bist du nicht allein. Weil das Phänomen so verbreitet ist, trägt es inzwischen sogar den Spitznamen „winter period fatigue syndrome“ (Winter-Perioden-Erschöpfungs-Syndrom). 
Leider gibt es für seine Existenz bisher keine wissenschaftlichen Beweise. Tatsächlich gibt es nicht mal eindeutige Indizien dafür, dass der Jahreszeitenwechsel die Periodensymptome verschlimmern kann. Das heißt jedoch nicht, dass es keine wissenschaftliche Erklärung dafür gibt, wieso du während der kälteren Monate das Gefühl hast, einige deiner Menstruationsbeschwerden seien schlimmer als sonst.
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Symptome wie Erschöpfung, Reizbarkeit, Konzentrationsbeschwerden und ein schwächeres Immunsystem können nämlich auf eine weitere Begleiterscheinung der Menstruation hindeuten: Eisenmangel. 
Der Körper braucht Eisen, um ordentlich zu funktionieren. Eisen hilft ihm dabei, rote Blutkörperchen zu produzieren, die Sauerstoff durch den Körper transportieren. Viele Menschen bekommen aber über die Ernährung allein nicht genug Eisen. Tatsächlich ist ein Eisenmangel der am weitesten verbreitete Nährstoffmangel weltweit.
Abgesehen von den Symptomen, die ein Eisenmangel auslösen kann, kann ein niedriger Eisengehalt auch zur Anämie führen – der sogenannten „Blutarmut“ bei zu wenigen roten Blutkörperchen. Während die Symptome einer Anämie denen eines Eisenmangels ähneln können (inklusive Erschöpfung, Müdigkeit und kalten Händen und Füßen), können sie auch schwerer ausfallen und letztlich zu Herzklopfen, Atemnot und sogar Ohnmacht führen. 
Die Menstruation ist der häufigste Auslöser für Eisenmangel und Anämie. Menschen mit schweren oder besonders langen Monatsblutungen sind dafür besonders anfällig, weil sie regelmäßig mehr Blut verlieren, als ihr Körper nachproduzieren kann. Manche Studien gehen sogar davon aus, dass 90 Prozent aller Frauen mit schweren Blutungen unter Eisenmangel, 60 Prozent unter Anämie leiden.
Wer jeden Monat heftig blutet, geht aber nicht automatisch davon aus, dass das der Grund für die eigene Erschöpfung, Reizbarkeit und Konzentrationsprobleme sein könnte. Das liegt daran, dass so viele Menschen, die starke Menstruationsblutungen erleben, davon ausgehen, ihr Blutverlust sei ganz normal. Wenn diese Blutungen allerdings unbehandelt so weitergehen, kann das bei Betroffenen zu einem Teufelskreis aus fortschreitendem Blutverlust und Eisenmangel führen, gefolgt von Anämie. Es ist schwer, diesem Teufelskreis wieder zu entkommen.
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Und obwohl in zahlreichen medizinischen Guidelines für die Behandlung schwerer Menstruationsblutungen durchaus anerkannt wird, wie wichtig es in solchen Fällen ist, den Eisenmangel und die Anämie unter Kontrolle zu bekommen, die mit diesem Blutverlust einhergehen, werden beide Probleme bei der medizinischen Untersuchung viel zu oft übersehen – obwohl sie sich durchaus gut behandeln lassen.
Viele Symptome von Eisenmangel und Anämie überschneiden sich mit denen anderer Erkrankungen. Deswegen ist es wichtig, direkt mit deinen Ärzt:innen über deine Beschwerden zu sprechen, um sicherzugehen, dass du die richtige Behandlung bekommst. So können Erschöpfung, Lethargie und Stimmungsschwankungen beispielsweise auch auf eine saisonal abhängige Depression („Winterdepression“) hindeuten. 
Wenn du also feststellst, dass deine Symptome erst eingesetzt haben, sobald die Tage kürzer und kälter wurden, können Sport, Selfcare (wie Entspannung und genug Schlaf) und eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen, Kohlenhydraten und Protein schon helfen. Vielleicht raten dir deine Ärzt:innen auch zu einer Gesprächstherapie.
Manche Symptome eines Eisenmangels können sich ebenfalls während der Wintermonate verschlimmern. Weil sich ein Eisenmangel auf die Funktionsfähigkeit deines Immunsystems auswirkt, könnte das eine Erklärung dafür sein, warum du während der kalten Jahreszeit häufiger unter den typischen Winterkrankheiten leidest.
Wenn du bemerkst, dass dich solche Symptome das ganze Jahr über begleiten – und gleichzeitig unter schweren oder langen Monatsblutungen leidest –, kann das tatsächlich ein Anzeichen eines Eisenmangels sein. Um dir diesen diagnostizieren zu lassen, solltest du dich ärztlich untersuchen lassen und daraufhin gegebenenfalls ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, wenn es dir medizinisch empfohlen wird. Ein solches Eisenpräparat könnte sich drastisch auf deine Lebensqualität und deine Symptome auswirken – im positiven Sinne.
Während Symptome der Müdigkeit und Erschöpfung, die erst mit Beginn des kalten Wetters einsetzen, im Frühling wieder besser werden sollten, kann es natürlich auch sein, dass du tatsächlich unter einem chronischen Eisenmangel leidest. In diesem Fall verbessern sich die Symptome erst nach einer ordentlichen Behandlung. Und genau deswegen solltest du deine Beschwerden nicht zwangsläufig auf die Jahreszeit schieben.

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