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Intime Porträts von Pärchen in ihren Wohnungen (NSFW)

Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Lila und Mango
„Solange wir uns beide zurückerinnern können, wurde uns immer vermittelt, das ‚normale‘ Bild einer romantischen Beziehung habe sehr spezifisch auszusehen – meist heterosexuell, zwischen zwei Partner:innen mit derselben Hautfarbe, einer ähnlichen Figur und Kleidergröße, im selben Alter, und so weiter. Dabei sind reale Beziehungen aber viel facettenreicher und diverser als diese Norm und verdienen viel mehr Repräsentation.“
Das Fotografie-Duo Rona Bar und Ofek Avshalom, beide 27 Jahre alt, erzählen uns von den Gedanken hinter ihrem neuesten gemeinsamen Fotoprojekt, Us, einer wunderschönen Porträtreihe, die Liebende gemeinsam zu Hause darstellt. Die Bilder – durchflutet von warmem, natürlichem Licht – sind ein ehrlicher, intimer Einblick in eine Vielzahl einzigartiger Lovestorys von Paaren aus Israel, Großbritannien und verschiedenen anderen Orten in Europa. „Von Anfang an ging es uns darum, reale Beziehungen zu fotografieren. Wir wollten Paare darstellen, die man in den Mainstream-Medien so nur selten zu sehen bekommt“, erklären die beiden.
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Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Bella und Dennis
Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Junior und Wilder
Bar und Avshalom sind in Israel geboren und aufgewachsen, Bar in der Nähe von Tel Aviv, Avshalom im Norden des Landes. Mittlerweile leben beide in London. Bar erinnert sich daran, sich schon immer künstlerisch ausdrücken zu wollen. Zuerst studierte sie Musik- und Filmkunst, bevor sie die Kamera für sich entdeckte, um die verträumten Bilder ihrer Fantasie in die Realität zu holen. Avshalom hingegen probierte sich in seiner Jugend als Sportler aus, bis ihn ein Autounfall mit 18 Jahren dazu zwang, seine Pläne zu ändern. Er entwickelte schließlich eine tiefe Liebe für Musik und Fotografie.
Die Idee zu Us kam den beiden 2020 während des ersten Corona-Lockdowns, inspiriert von ihrer eigenen Beziehung – Bar und Avshalom sind nicht nur Geschäfts-, sondern auch Lebenspartner:innen. „Wir lernten uns damals über ein Fotografieprojekt kennen, an dem wir beide mitarbeiteten, und erkannten, dass wir dieselbe Vision teilen“, erinnern sie sich. „Das führte dazu, dass wir regelmäßiger zusammenarbeiteten, und nach einem Jahr wurde daraus eine romantische Beziehung.“ Weil sie während des Lockdowns zusammen lebten und sich von ihrer eigenen damaligen Arbeit wenig inspiriert fühlten, kamen sie auf die Idee, andere Paare zu treffen und zu fotografieren. Sie fanden die Vorstellung spannend, Pärchen vor und hinter der Kamera zu haben. Wie würde das den Blick auf das Motiv beeinflussen, fragten sie sich? Würde es den Bildern ein tieferes Gefühl von Intimität und Bindung verleihen?
Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Rob und Shani
Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Lena und Adam
Im Laufe der nächsten zwei Jahre nahmen sich Bar und Avshalom vor, so viele Paar-Porträts wie möglich aufzunehmen. Die ersten Pärchen, die sie fotografierten, waren ihre eigenen Bekannten; mit der Zeit bekamen sie aber auch Anfragen interessierter Fremder, die sich an dem Projekt beteiligen wollten, nachdem es in den sozialen Medien durch die Decke gegangen war.
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„Die Bindung zwischen den Partner:innen ist einer der Hauptaspekte, auf die wir uns konzentrieren wollten. Wir wollten ihre Intimität und Nähe festhalten“, erklären Bar und Avshalom. „Manchmal baten wir sie, eine bestimmte Pose anzunehmen. Manchmal wiederum ließen wir ihnen die Freiheit, sich selbst ihre Posen auszudenken. Von unserer Seite kamen dann nur kleine Anweisungen.“
Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Merav und Amit
Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Vivi und Yonatan
Alle Bilder entstanden in oder in der Nähe der Wohnungen der jeweiligen Paare. Wo genau, war denen überlassen – oder abhängig von den Tagesbedingungen. Auf einigen Fotos lachen die Paare zusammen im Bett; auf anderen sitzen sie in stillen Ecken ihrer Wohnzimmer oder Küchen. „Wir versuchten, immer andere Orte in ihren Wohnungen zu finden. Meistens gab es aber diese eine Stelle, die die gemeinsame Geschichte des Paares am besten zu erzählen schien. Am wichtigsten war es uns, die Story und das Styling möglichst schlicht zu halten. Es sollte natürlich wirken.“
Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Nino und Olivia
Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Oksana und Joel
Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Topaz und Dolev
Auf einigen der Bilder sind die Paare nackt zu sehen – freiwillig –, und kuscheln miteinander vor der Kamera. Auf anderen Fotos ist der Körperkontakt hingegen nur angedeutet, zum Beispiel durch Händchenhalten oder sanftes Anlehnen. So oder so: Jedes Bild strahlt Komfort und Nähe aus. „Wir wollten die Option haben, auch Haut zeigen zu können, weil es in diesem Projekt um Menschlichkeit geht, nicht um etwas anderes – wie Mode. Um das zu schaffen, war die Kommunikation mit den Paaren entscheidend“, erklären die beiden. „Wir unterhielten uns vor den Shootings immer mit ihnen, erzählten ihnen, was wir uns vorstellten, und ließen sie dann entscheiden, womit sie sich am wohlsten fühlten. Natürlich ging es uns dabei nicht immer um Nacktheit. Unser Ziel war es, sie kennenzulernen und uns zu überlegen, wie wir ihre Beziehungen am besten darstellen können.“
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Und wie wurde das Projekt davon beeinflusst, dass die beiden selbst ein Paar sind? „Unserer Meinung nach war das für dieses Projekt entscheidend“, sagen sie, „vor allem, weil wir uns allein sicher nicht so wohl dabei gefühlt hätten. Unsere Beziehung sorgte auch dafür, dass sich die Paare auch gleich viel wohler fühlten. Es war, als ob sie sich – genau wie wir – bei jedem Shooting einen eigenen sicheren Raum schaffen konnten, in dem sie sich einander und uns gegenüber öffneten.“ Die einzige Herausforderung war es, sagen die beiden, am Ende des Shootings ein Bild auszusuchen. „Wir waren uns aber nur sehr selten uneinig, und am Ende waren wir beide immer zufrieden!“, erzählen sie. Und zu jeder gesunden Beziehung gehört schließlich auch die gelegentliche Meinungsverschiedenheit, oder?
Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Romi und Gaia
Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Nastya und Andy
Gegen Ende 2022 veröffentlichten Bar und Avshalom ein Fotobuch mit Bildern aus Us. Gleichzeitig beschlossen sie, gemeinsam an anderen Projekten zu arbeiten; dieses war für sie damit abgeschlossen – zumindest vorerst. Auf die Frage hin, ob sie irgendwann neue Paar-Porträts knipsen werden, sagen sie nur: „Das wird die Zukunft zeigen.“
Eine ihrer schönsten Erinnerungen an das Projekt erlebten Bar und Avshalom an einem Tag, an dem sie zwei Paare ablichten wollten – eines morgens, das andere nachmittags. „Das Paar am Morgen, Karin und Rami, sind seit über 25 Jahren verheiratet. Er ist ein Arzt, sie ist eine Therapeutin. Die beiden haben Kinder, leben in einem großen Haus und fühlen sich wahnsinnig wohl miteinander. Am Nachmittag fotografierten wir dann ein anderes Paar namens Yarden und Max, die sich erst seit einem Monat kannten und schon in einer winzigen Wohnung zusammen lebten. Es war wunderschön, diesen Kontrast zu sehen – die verschiedenen Phasen dieser zwei Beziehungen, und die Magie ihn beiden“, erzählen sie. Und genau darum geht es ihnen letztlich mit Us: Egal, ob ein Paar erst seit Tagen oder schon seit Jahrzehnten zusammen ist – dieses Projekt würdigt die Nähe, die Schönheit, die Liebe ihrer Beziehung.
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Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Karin und Rami
Foto: Rona Bar und Ofek Avshalom.
Yarden und Max

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