In der Welt der Nägel gibt es gefühlt jede Woche einen neuen Trend zum Ausprobieren. Allein in diesem Jahr waren wir schon für die „French Fade“-, die „Mermaid“-, die „Vanilla Chrome“-, die „American“- und die „Milky French“-Maniküre im Nagelstudio unseres Vertrauens und sind uns bis heute nicht ganz einig, welcher dieser Trends unser persönlicher Favorit ist.
Wenn du dich in der Nagel-Ecke von Instagram und TikTok mal so umsiehst, wird dir schnell klar, dass sich dort alles um edle, einzigartige Designs und zusätzliche Länge dreht. Aber nur selten bietet irgendeiner dieser Nagel-Trends ein Heilmittel gegen trockene, brüchige und schwache Nägel.
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Doch auch hier gibt es eine Ausnahme: die japanische Maniküre, die allein auf TikTok schon auf fast zwei Millionen Views kommt – und deinen Naturnägeln die Pflege verspricht, nach der sie sich vermutlich schon lange sehnen.
Was ist die japanische Maniküre?
Die japanische Maniküre ist vor allem eine ritualistische Erfahrung, mein die Nagelexpertin Gabriella Ferenczi von Figaro London. Die Maniküre, die oft auch „P.Shine“ genannt wird – nach der Firma, die das Ritual massentauglich machte –, soll es in Japan schon seit rund 400 Jahren geben.
Die japanische Maniküre verfolgt vor allem ein Ziel: Sie will die Gesundheit deiner Nägel verbessern und ihnen einen wunderschönen perlenartigen Glanz verleihen – so wie diesen Nägeln, kreiert von @sweettreatvienna. „Effektiv geht es dabei darum, pflegende Stoffe tief in den Nagel einzumassieren, damit die Nägel supergesund sind und von sich aus glänzen, ohne dazu auch nur einen Hauch Nagellack zu brauchen“, erklärt Gabriella. Die Technik verspricht dir allerdings keine zusätzliche Nagellänge oder setzt auf extravagante Nail Art. Stattdessen kann sie vernachlässigten, schwachen Nägeln neues Leben einhauchen – insbesondere denen, die vorher mit Gel oder Acryl verziert waren.
Auch bei den verwendeten Werkzeugen wird darauf geachtet, die Nägel zu schonen, und es kommen weder aggressive Lösungsmittel noch Lack jeder Art zum Einsatz. Vielleicht denkst du dir jetzt: Warum also das Ganze? Die japanische Maniküre steht im Namen der Nagelgesundheit, und weil so viele von uns vergessen, jeden Tag Nagelöl zu verwenden (oder dazu einfach zu faul sind), dürfte sie für die meisten von uns mit unseren trockenen, kaputten Nägeln eine echte Rettung sein. Du brauchst noch mehr Überredung? Dann lass dich doch von diesen strahlenden Nägeln von @ma.mi.nails inspirieren.
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@coconailbarlondon Back to basics with a Japanese Manicure. Shine no polish #fyp #malegrooming #viral ♬ Wait A Minute! (Duckhead Edit) - Duckhead the Bedroom DJ
Entsprechend der uralten Tradition der Maniküre werden dabei keine Metallwerkzeuge oder Lösungsmittel verwendet. „Wir benutzen dazu nur Nagelfeilen aus Keramik und natürliche Öle“, erzählt Gabriella. Weil die Technik so alt ist, setzen manche Salons dazu sogar auf Feilen und Tücher aus Reh- oder Kalbshaut. Wenn du die japanische Maniküre selbst ausprobieren möchtest, kannst du auch einen simplen Nagelbuffer benutzen.
Die Londoner Nail Artist Ami Streets meint dazu: „Diese Technik bringt deine Maniküre-Routine wirklich zurück zu den Basics: das Auftragen von Ölen, das Zurückschieben der Nagelhaut (ohne sie zu schneiden) und das Massieren der Hände.“ Die japanische Maniküre sieht nicht nur supergepflegt aus, sondern schenkt den Nägeln gleichzeitig eine Pause von elektrischen Nagel-Tools (die bei falscher Anwendung sogar schädlich sein können) oder Nagellacken (die den Nagel verfärben können), ergänzt Ami. „Die Technik ist toll für Ruhephasen zwischen Terminen zur Gelmaniküre oder für Nagelverlängerungen, weil du deine Nägel und Hände dadurch wieder in idealen Zustand zurückversetzt.“
Was passiert bei der japanischen Maniküre?
Der erste Schritt einer traditionellen japanischen Maniküre ist die Reinigung der Nägel, die daraufhin mit einer Nagelfeile geformt werden. Dann wird die Nagelhaut zurückgeschoben, bevor du sie (optional!) sanft entfernst – ob nun mit einer Lotion oder einer Schere.
Danach wird der Nagel mithilfe eines Buffers und eines harten Pinsels geglättet, ehe eine grüne Paste auf die Oberfläche aufgetragen wird. Die besteht meist aus einer Mischung der Vitamine A und E, Bienenpollen, Keratin (einem natürlichen Nagelprotein) und Silica (einem Mineral aus dem Japanischen Meer, erklärt Gabriella. „Diese Paste hat die typische grüne Farbe und enthält außerdem verschiedene Öle – wie Jojoba-, Bambus- und Ylang-Ylang-Öl – und roten Tee.“ Dann wird der Nagel mit einem Chamois-Werkzeug poliert (Chamois ist ein natürliches Leder).
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Sobald alle Nägel mit der Paste bearbeitet wurden, arbeitet der:die Nail Artist sanft ein mineralisches Puder in jeden Nagel ein, ebenfalls wieder mit dem Chamois. Das Puder (oft bekannt als „P.Shine“-Puder) besteht aus Diatomeenerde (ein natürliches, weiches Gestein, das sich zu einem feinen Pulver zermahlen lässt) und Bienenwachs, erklärt Gabriella. „Es versiegelt die Pflegestoffe der Paste im Nagel und verleiht den Nägeln einen zarten, rosafarbenen Glanz, der etwa zwei Wochen anhält.“
In dieser Kombination verschließen die Paste und das Pulver Feuchtigkeit und pflegende Wirkstoffe im Nagel und lassen ihn unglaublich glänzen. Es ist schwer zu glauben, dass das Endresultat ganz ohne Top Coat auskommt. Der letzte Schritt ist eine schöne Handmassage mit dickflüssigen Cremes und Nagelhautölen.
Hilft die japanische Maniküre bei brüchigen Nägeln?
Genau das kann sie. „Die japanische Maniküre ist effektiv eine stärkende Behandlung für brüchige Nägel“, meint Gabriella. Die Inhaltsstoffe des Pulvers und der Paste sind nämlich ideal dafür geeignet, schwache Nägel zu stärken. „Insbesondere Bienenwachs ist ein tolles Emolliens. Das heißt, es bewahrt die Feuchtigkeit“, erklärt Ami, und das in der Paste enthaltene Keratin kann dabei helfen, die Nagelstruktur wiederaufzubauen.
Auch die Handmassage ist wichtig. „Pflegende Produkte bei der Massage sorgen für glatte, hydrierte und gesunde Haut und starke, widerstandsfähige Nägel, die auch wachsen können“, sagt Ami. Bei der Handpflege ist es aber wichtig, auch dranzubleiben, ergänzt sie.
@lemaribeauty Japanese manicure, from dull nails to shiny, without using nail varnish 👌🏼#españa #españa #tenerife #manicura #beauty ♬ Do It To It - ACRAZE
Sie glaubt, Behandlungen wie die japanische Maniküre könnten in Zukunft immer beliebter werden, und Gabriella stimmt ihr zu. „Wir bemerken definitiv eine stärkere Nachfrage nach gesundheitsbewussten Maniküren mit einem Fokus auf natürliche Wirkstoffe“, sagt sie. „Die japanische Maniküre ist vor allem für diejenigen eine gute Option, die sich eine Pause von Tips und Gel gönnen wollen.“
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Wie viel kostet die japanische Maniküre und wie lange hält sie?
Das Beste an der japanischen Maniküre ist wohl, wie schnell sie geht. Normalerweise dauert die Behandlung nur rund 30 Minuten. Auf Treatwell findest du einen Salon in deiner Nähe, der die japanische Maniküre anbietet. Meist beginnen die Preise dafür bei etwa 30 Euro, variieren aber von Salon zu Salon. Und wie auch bei der Gelmaniküre hält der natürliche Glanz der Maniküre circa zwei Wochen lang.
Natürlich kannst du dir das P.Shine-Maniküre-Set auch für zu Hause kaufen (44,99 € via Neonail), doch kostet das eben ein paar Euro mehr als ein regulärer Nagelbuffer, den du in der Drogerie bekommst (zum Beispiel bei DM für 1,95 €). Um deinen Nägeln und der Nagelhaut die nötige Feuchtigkeit zu spenden, empfehlen wir die Burt’s Bees Lemon Butter Cuticle Cream (8,50 € via Müller) mit Vitamin E und Bienenwachs, ähnlich wie in der Paste einer professionellen japanischen Maniküre. Zu guter Letzt ist eine gute Handcreme Pflicht – wie die Mandel-Handcreme von L’Occitane mit pflegendem Mandelöl (7,29 € via Douglas).
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