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Nagelöl ist Pflicht & 6 andere Tipps von einer Nagel-Dermatologin

Foto: Megan Decker.
Vor Kurzem lernte ich die Hautärztin Dr. Dana Stern kennen, die sich auf Nägel spezialisiert hat – ein ziemlich kleines Feld in der Dermatologie. Obwohl natürlich auch andere Dermatolog:innen gelegentlich Patient:innen mit sehr spezifischen Nagelproblemen haben, liegt der Fokus in Dr. Sterns Praxis tatsächlich auf Nageldiagnosen, -behandlungen und -chirurgie. Damit ist sie die ideale Expertin für mein Anliegen: Ich wünsche mir die stärksten, glänzendsten, gesündesten Nägel meines Lebens, um idealerweise auch selbstbewusst auf Nagellack verzichten zu können.
Dr. Stern selbst trägt gar keinen Nagellack. Stattdessen gönnt sie ihren Nägeln und ihrer Nagelhaut eine sogenannte „naked manicure“, bei der ausschließlich Nagelpflegestoffe verwendet werden, deren Nutzen wissenschaftlich erwiesen ist (und einige davon findest du sogar in ihrer eigenen Nailcare-Marke Dr. Dana). Hier verrät mir Dr. Stern ihre Top-Tipps für die Nagelgesundheit. Und selbst als jemand, die schon seit Jahren über Nageltrends schreibt, war ich doch überrascht davon, wie vieles davon selbst für mich neu war. Dr. Stern findet das weniger überraschend: Obwohl die Nagelbranche zwar boomt, liegt ihr Fokus nämlich primär auf der Ästhetik. Anders gesagt: Bei aktuellen Nageltrends geht es vorrangig darum, dass die Nägel hübsch aussehen. „Nagellackmarken bringen dauernd neue Farben auf den Markt“, erzählt Dr. Stern. „In den letzten zehn Jahren hat sich aber hinsichtlich der Zusammensetzung dieser Lacke oder der Bildung rund um die Nagelgesundheit kaum was getan.“
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Deine Nägel können „überbehandelt“ werden, genau wie gefärbte Haare

Unsere Haare und Nägel bestehen beide aus Keratin, erklärt Dr. Stern. Genau, wie auch unsere Haare „überbehandelt“ werden können – und aufgrund einer Coloration, zu viel Hitze oder chemischen Behandlungen trocken oder brüchig werden –, sind auch unsere Nägel anfällig dafür. Wie es dazu kommt? Laut Dr. Stern können aggressive Chemikalien (wie Aceton, auf das wir gleich noch zurückkommen), Gellacke und das Entfernen von künstlichen Nagelverschönerungen dafür sorgen, dass unsere Nägel überbehandelt sind. Wie auch bei den Haaren äußert sich das in Form von Trockenheit und Brüchigkeit. Das kannst du nicht nur fühlen, sondern auch sehen. „Genau deswegen kann das Aushärten von Lacken unter einer UV-/LED-Lampe auch so brennen: Der Nagel wurde überbehandelt und ist daraufhin empfindlicher gegenüber Licht und Hitze“, erklärt Dr. Stern.

Nicht jeder Nagel toleriert eine Gelmaniküre

Obwohl Dr. Stern zwar keinen Nagellack trägt – und demnach auch kein Gel –, hat sie prinzipiell nichts gegen eine Gelmaniküre. „Es ist einfach wichtig, dir deiner Toleranz bewusst zu sein“, erklärt sie. „Manche Menschen tolerieren UV-Strahlung auf dem Nagel völlig problemlos. Andere kommen damit gar nicht klar, und die kommen dann in meine Praxis.“ Woher du erkennst, ob du sensibler auf eine Gelmaniküre reagierst als andere? Generell gilt: Wenn deine Nägel überbehandelt sind, tut dir die Maniküre oder die Entfernung von Gel eher weh. Hast du sensible Haut, reagierst du zudem vielleicht empfindlicher auf Licht und Hitze. Es ist wichtig, über den Zustand deiner Nägel nachzudenken, bevor du sie dir machen lässt. Wenn dein Naturnagel trocken, brüchig oder empfindlich ist, ist er womöglich überbehandelt – und eine Gelmaniküre könnte eine schlechte Idee sein, bevor deine Nägel nicht wieder ein bisschen stärker und gesünder sind.
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Glykolsäure ist ein fantastisches Nagelpeeling

Vor ein paar Jahren kursierte auf TikTok der Trend, mithilfe von Glykolsäure-Toner den Nagel zu peelen. Dr. Stern zufolge war das teilweise eine gute Idee – zum Teil aber auch missverständlich. Klinische Untersuchungen haben ergeben, dass Glykolsäure eine positive Wirkung auf trockene, verfärbte Nägel hat, die nach der Verwendung von Kosmetika wie Nagellack nicht mehr gesund aussehen. „Nägel bestehen aus abgestorbenen Keratinzellen. Glykolsäure hilft dabei, das Nagelbett zu glätten“, erklärt Dr. Stern.
Meine Naturnägel nach dem Umsetzen von Dr. Sterns Tipps.

Glasnagelfeile > Sandpapierfeile

Dr. Stern hat sich schon eine Nagelspitze, die mit einer Sandpapierfeile gekürzt wurde, unter dem Mikroskop angeschaut – und was sie da sah, war alles andere als glatt. „Es sah aus wie eine Bergkette“, meint sie und ergänzt, dass diese Art von Feile Rillen und Kanten im Nagel hinterlässt, die sich zum Beispiel in deinem Pullover verheddern können. Anstatt also zu einer regulären Nagelfeile zu greifen, empfiehlt Dr. Dana eine aus Glas – und die ist ohnehin viel edler, wenn du mich fragst. „Diese Art von Feile ist sanfter zum Nagel“, erklärt sie. Der Grund dafür, warum dennoch die wenigsten Nagelstudios Glasfeilen verwenden, ist der, dass sie ein bisschen länger brauchen, um den Nagel zu formen. Meiner Erfahrung nach ist eine Glasfeile aber nicht nur genauso effektiv wie die aus Sandpapier, um meinen Nagel schön rund zu feilen – sondern sie fühlt sich beim Feilen auch viel angenehmer an. 

Ein Nagelöl ist Pflicht

Ich habe schon mit vielen Nagelexpert:innen wie Dr. Stern gesprochen, und sie sind sich alle in einem einig: Du solltest unbedingt ein Nagelöl bzw. Nagelhautöl benutzen. Die Nagelhaut ist so wichtig, weil sie als Schutzbarriere zwischen den abgestorbenen Keratinzellen (sprich: dem Nagel) und dem Körper dient. Das Öl spendet diesem Bereich dann Feuchtigkeit. Besonders empfehlenswert: ein Nagelpflegeöl mit hydrierendem Vitamin E – wie das Sante Nail & Cuticle Oil (6,49 € via Rossmann) oder das Sally Hansen Vitamin E Nail & Cuticle Oil (6,40 € via Amazon).
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Aceton ist aggressiv & sollte vermieden werden

In Sachen Nagelschäden wissen wir genau, dass der Nagellackentferner dabei eine große Rolle spielen kann. „Die meisten Nagellackentferner enthalten Lösungsmittel. Das sind quasi Farbverdünner“, erklärt Dr. Stern. „Der bekannteste und effektivste dieser Stoffe ist Aceton. Er ist aber auch der aggressivste.“ Stattdessen empfiehlt Dr. Stern, nach einem Nagellackentferner ohne Aceton Ausschau zu halten. Beispiele dafür gibt es inzwischen jede Menge – wie den gitti Natural Remover (29,90 € via Flaconi), den ebelin Sanfter Nagellackentferner (2,95 € via DM) oder den Isana Nagellackentferner Acetonfrei (1,69 € via Rossmann).

Kaufe von halal-zertifizierten Marken

Bezeichnungen wie „clean“ oder „umweltfreundlich“ liest man inzwischen andauernd – und doch bedeuten sie recht wenig, weil jede Marke allein definieren kann, was das eigentlich heißen soll. Ein weniger bekannter Begriff, nach dem du die Augen offen halten kannst, ist „halal-zertifiziert“. Praktizierende Muslim:innen können während des Gebets keinen traditionellen Nagellack tragen, weil er als Barriere zwischen Wasser bzw. Sauerstoff und dem Körper dient. Sie können auch keine aus Tieren gewonnenen Inhaltsstoffe oder Alkohole auf dem Nagel tragen. Wenn eine Marke also als halal-zertifiziert gilt – wie zum Beispiel gitti oder LIA –, weißt du damit, dass die Formulierung nachweislich vegan, grausamkeitsfrei, alkoholfrei und luftdurchlässig ist.
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