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Dating ist wie ein Nebenjob – & so behandle ich es auch

Ich war zehn Jahre lang Single und habe viel gedatet. Ich meine richtiges, echtes Dating. Ich hatte jede Woche etwas vor – sei es eine zweite Verabredung zu einem Quizabend, ein peinliches erstes Kennenlernen bei einem Kaffee oder ein zufälliges Treffen, von dem ich hoffte, dass sich daraus etwas mehr entwickeln würde.
Ich war erschöpft, da ich auch sonst ein ziemlich erfülltes Leben führte. Ich hatte Freund:innen, mit denen ich mich gerne traf, einen wirklich anspruchsvollen Job, wöchentliches Volleyballtraining und ehrlich gesagt eine Menge fesselnder Serien. Es waren nicht die Verabredungen selbst, die mich überwältigt haben, sondern die Arbeit, die es brauchte, damit ich diese Termine überhaupt wahrnehmen konnte.
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Alle, die schon einmal mehr als ein paar Minuten auf Dating-Apps verbracht haben, wissen, wovon ich spreche. Nach ungefähr 30 Profilen findet man eine Person, von der man glaubt, dass sie gut passen könnte. Also wischt man nach rechts. Dann muss man ein Gespräch beginnen oder führen, was nach einem langen Tag im Büro oder einer durchzechten Nacht viel Gehirnschmalz erfordert, um über ein „Hey, wie geht’s?“ hinauszukommen. Dann muss man dieses Gespräch in Gang halten. Dazu kommen noch die 15 anderen Unterhaltungen, die du über deine fünf verschiedenen Dating-Apps führst. Einige davon können zu Treffen im wirklichen Leben führen, die du dann in deine arbeitsreiche Woche einplanen musst. Und so geht es weiter.
Die Dating-Welt fühlt sich für viele von uns wie ein zweiter Job an, weil sie wirklich so anspruchsvoll wie ein Nebenjob sein kann. Wirf die Vorstellung über Bord, dass du einfach auf der Straße eine heiße Person triffst, sich eure Blicke treffen und ihr euch ineinander verliebt, für immer zusammen seid, und so weiter. Das gibt es nicht! Und wenn doch, dann ist es die Ausnahme und nicht die Regel.
Ich bin jetzt mit einem tollen Mann zusammen, und wir leben zusammen mit unserem kleinen Rettungshund Ted. Aber ich bin die Erste, die dir sagt, dass es viel Arbeit war, ihn kennenzulernen, dass es Arbeit war, unsere aufkeimende Beziehung aufrechtzuerhalten – und ja, unsere Beziehung gesund zu erhalten, erfordert – rate mal – ARBEIT.
Wenn wir unsere Einstellung gegenüber dem Dating ändern und es so betrachten wie andere Aufgaben in unserem Leben, dann ist es aber wirklich nicht mehr so anstrengend. Und ich werde euch erzählen, wie ich es früher gemacht.
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Plane Zeit ein fürs Swipen

Es ist leicht, den ganzen Tag über immer wieder die Dating-Apps zu öffnen, sobald Benachrichtigungen auftauchen. Schalte sie aus – nimm dir stattdessen jeden Abend 30 Minuten Zeit (oder mehr, wenn du magst), um zu swipen, Gespräche fortzusetzen und Dates zu organisieren. Vielleicht ist das von 17.30 bis 18 Uhr, während du mit der Bahn nach Hause fährst. Oder um 20 Uhr nach dem Abendessen, wenn du dich vor RuPaul auf der Couch ausstreckst. Such dir eine Zeitspanne aus, die gut für dich ist, und konzentriere dich auf diese Zeitspanne für deine Dating-Apps.
Plötzlich wirst du feststellen, dass du dich nicht mehr so sehr mit den unaufhörlichen Aufgaben im Zusammenhang mit der Partnersuche überfordert fühlst, weil alles in einem festgelegten Abschnitt deines Tages passiert. Das ist nicht einmal ein neues Konzept; es ist buchstäblich der Ratschlag, den die meisten Life-Coaches Menschen mit Zeitmangel geben, die versuchen, ihre E-Mails zu bearbeiten. Die gute Nachricht ist, dass es genauso gut für Dating-Apps funktioniert.

Mach den ersten Schritt

Hör auf, darauf zu warten, dass die andere Person das erste Date arrangiert. Sitze nicht einfach da und hoffe, dass die andere Person ein Gespräch anfängt. Mach immer den ersten Schritt. Auf diese Weise verschwendest du deine Energie nicht im App-Fegefeuer! Eine Freundin von mir hatte einen bewährten Eisbrecher – sie schickte immer eine Nachricht mit den Worten „Du bist süß“, gefolgt von etwa fünf Rosen-Emojis. Ich suchte mir normalerweise etwas Lustiges oder Interessantes aus dem Profil der Person aus und stellte eine Frage dazu. Was auch immer du dir ausdenkst, mach es schnell und sei direkt.
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Die Zeiten der Spielchen in der Dating-Welt sind vorbei. Du bist viel zu beschäftigt für diesen Unsinn.

Reserviere einen oder zwei Abende pro Woche für Verabredungen

Wähle Abende, an denen du mehr Energie hast, wie z. B. Dienstag und Donnerstag (vorausgesetzt, du arbeitest in Vollzeit). Niemand will nach einem anstrengenden Montag ein Date haben, und wenn du gerne ausgehst, ist es gut möglich, dass der Freitagabend für Freund:innen und nicht für potenzielle Liebhaber:innen gedacht ist.
Dadurch wird auch sichergestellt, dass du eine Auszeit hast. Früher habe ich mich auf maximal zwei Dates pro Woche beschränkt. Wenn es mehr waren, habe ich lustlos an meinem Getränk herumgeschüttelt und vergeblich versucht, den Geschichten zu folgen, die mir jemand über Kryptowährungen erzählt. Es hat keinen Sinn, mit jemandem auszugehen, wenn man nur 25 Prozent gibt. Du kannst dir genauso gut den Abend freinehmen, dich erholen und ein Date für eine Woche planen, in der du weniger zu tun hast.

Geh nach dem Sex nach Hause

Manchmal macht es Spaß, nach einer Nummer dort zu übernachten. Zum Beispiel Samstagnacht, weil man am nächsten Tag mit Wimperntusche unter den Augen nach Hause schlurfen kann und dann in der Katerhölle zugrunde geht, oder?
An einem Donnerstagabend zu bleiben, wenn man am nächsten Tag eine 12-Stunden-Schicht oder eine wichtige Präsentation vor sich hat? Auf keinen Fall. Fahr stattdessen nach Hause und wach bei frischen Klamotten und einer Dusche auf, die nicht von den vier anderen Mitbewohnern deines Dates besetzt ist.

Mach eine Pause, wenn es zu viel wird

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Anders als es sich anfühlt, gibt es eigentlich keinen Zeitdruck. Ich habe meinen Partner erst mit 35 Jahren kennengelernt und hatte davor eine ganze Reihe gescheiterter Situationen/Beziehungen.
Allerdings bin ich mir des Drucks bewusst, dem man als Single ausgesetzt ist, vor allem, wenn man in naher Zukunft Kinder haben möchte oder einen Freundeskreis hat, der sich langsam zu einem voller Pärchen entwickelt.
Die Wahrheit ist (und ich weiß, dass es beschissen ist), dass es sinnlos ist, sich zu verabreden, wenn man ausgebrannt ist. Du wirst dich nicht von deiner besten Seite zeigen, wenn du Leute triffst, du wirst die ständigen kleinen Enttäuschungen zehnmal mehr spüren, und du wirst nicht nur vom Dating erschöpft sein, sondern auch vom Rest deines wunderbaren Lebens.
Mach mal eine Pause. Das kann eine Woche sein. Ein Monat. Ein ganzes Jahr ohne Dates. Was immer du brauchst, tu es und halte dich daran. Keine Apps, keine Dates, keine SMS an den Ex. Nimm dir ab und zu eine Auszeit vom Dating, so wie du auch ab und zu Urlaub von der Arbeit nehmen würdest. Dein Gehirn wird es dir danken.
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