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Warum die Tränen fließen, wenn du wütend bist

Photo: Peter Kramer/NBCU Photo Bank/Getty Images.
Es gibt viele Augenblicke im Leben, in denen es dir überhaupt nichts ausmacht ein paar Tränen zu vergießen. Das herzzerreißende Ende von Wie ein einziger Tag oder die rührenden Reden bei der Hochzeit deiner besten Freundin lassen eben kein Auge trocken!
Bestimmt hast du dich aber auch schon in einer Situation wiedergefunden, in der du am liebsten im Erdboden versinken wolltest, weil du unglücklicherweise anfangen musstest zu weinen. Vor allem an einem besonders stressigen Arbeitstag oder im Streit mit deinem Partner oder deiner Partnerin willst du lieber nicht in Tränen ausbrechen. Und doch passiert es, dass du anstatt erhobenen Hauptes aus dem Raum zu gehen wahrscheinlich mit gesenktem Kopf zur nächsten Toilette rennst.
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Frust- oder Wuttränen entstehen, wenn deine Körperfunktionen auf dein psychisches Empfinden reagieren. „Nur der Mensch ist in der Lage aus emotionalen Gründen zu weinen. Diese Fähigkeit entwickelt sich mit dem Alter ständig weiter. Während Babys weinen, um auf sich und ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen, beginnen wir ab dem dritten Monat nach der Geburt die Tränen auch in emotionalen Situationen zu produzieren“, erklärt Dr. Robert R. Provine, Professor der Psychologie und Neurowissenschaften an der Universität von Maryland. Gesellschaftlich gesehen sind Tränen oft ein Anzeichen dafür, dass ein Mensch traurig ist, dabei können weder unsere Tränendrüsen, noch unser Gehirn die vielen Emotionen voneinander unterscheiden. Möglicherweise weinst du deshalb auch, wenn du wütend, gestresst, überglücklich oder traurig bist. „Tränen sagen nichts Konkretes über deinen Gemütszustand, denn sie sind schlichtweg nicht darauf abgestimmt“, fügt er hinzu.
Dr. Suzanne Degges-White, Vorsitzende der Beratungsabteilung an der Universität von Nord-Illinois, ergänzt, dass Tränen dennoch ein gesunder Weg sind, um mit starken Gefühlen umzugehen. Weinen ist ein natürlicher Bewältigungsmechanismus, der dir hilft die empfundene Frustration zu verarbeiten. Auf diese Weise machst du deiner Wut Luft – ob du es willst oder nicht. „Das Weinen sorgt dafür, dass du deine Gefühle sortieren kannst und es zwingt dich, aus einem biologischen Standpunkt heraus, zum Beispiel tiefere Atemzüge zu nehmen, was den Herzschlag wieder verlangsamt“, meint Dr. Degges-White. Obwohl Wuttränen also eigentlich sehr hilfreich sind, ist es absolut verständlich, dass sie dich im Eifer des Gefechts eher bremsen.
Die (mehr oder weniger) schlechte Nachricht zum Schluss: Leider sind sie ziemlich schwer aufzuhalten. Es gibt es einige vielversprechende Tricks, mit denen du einen Heulkrampf verhindern oder verzögern kannst, aber am Ende solltest du diesen Mechanismus akzeptieren und die Reaktion deines Körpers auf emotionale Situationen wahrnehmen. Außerdem zeigst du deinem Gegenüber auf diesem Wege, in welcher Lage du dich befindest und das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eben auch Teil unseres sozialen Verhaltens, betont Dr. Degges-White.

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