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Albtraum-Störung: So setzt du ihr endlich ein Ende

Foto: Alexandra Gavillet
Das Schlimmste an Albträumen ist wahrscheinlich, dass das furchtbare Gefühl, das du soeben noch hattest, nicht einfach aufhört, sobald du aufwachst; der Traum an sich war schon schrecklich genug, jetzt wirkt er aber auch noch den gesamten Tag nach. Und wer weiß, ob du nach so einer Nacht und diesen frischen Erinnerungen an das Geträumte – egal, ob es dabei um Geister, dreiäugige Monster, riesige tollwütige Hunde oder was auch immer ging –, am nächsten Abend überhaupt wieder einschlafen kannst. Wenn du zu jenen Pechvögeln gehörst, die häufig von Albträumen geplagt werden, gibt es glücklicherweise Möglichkeiten, ihnen den Garaus zu machen.
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Wenn es um Albträume (und Träume im Allgemeinen) geht, zählen die Emotionen, die du währenddessen empfindest, mehr als die seltsamen Dinge, die in deinem Traumkino passieren, sagt der Albtraum-Experte Dr. Barry Krakow. „Nehmen wir an, du hattest einen Traum, in dem du sehr wütend auf einen Dinosaurier warst“, sagt er. „Das Tier ist natürlich bloß ein Hirngespinst. Was aber real ist, sind deine Gefühle – in diesem Fall deine Wut. Ihr solltest du deshalb möglicherweise auf den Grund gehen.“
Obwohl wir alle irgendwann Albträume haben, haben sie einige von uns häufiger als andere – besonders diejenigen, die bereits mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Wenn du also häufig von sehr lebhaften Albträumen geplagt wirst, sodass es sich auf den Rest deines Lebens auswirkt, leidest du vielleicht an einer Albtraum-Störung. Diese kann zudem andere geistige Erkrankungen ohne Weiteres verschlimmern. „Chronische Albträume sind nachteilig für unsere Gesundheit und beeinträchtigen unseren Schlaf und damit auch unsere Lebensqualität erheblich. Außerdem führen sie zu zunehmenden Angstzuständen oder Depressionen“, sagt Dr. Krakow.
Chronische Albträume können nach einer traumatischen Erfahrung auftreten. In diesen Fällen können sie Dr. Krakow zufolge ein Symptom einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sein. Das ist speziell dann der Fall, wenn es sich dabei um wiederkehrende furchtbare Träume handelt, in denen du immer und immer wieder fast genau das gleiche Szenario durchlebst. Schlaflosigkeit ist ebenfalls häufig bei Menschen mit PTBS vorzufinden, die möglicherweise durch die Angst vor Albträumen verschlimmert wird.
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Folgendes kann eine andere Ursache für eine Albtraum-Störung sein: Einige Menschen verarbeiten Emotionen auf eine etwas andere Weise als die Mehrheit von uns, erklärt Dr. Krakow. Untersuchungen zeigten, dass Personen, die oft Albträume haben, prinzipiell dazu neigen, ängstlicher und neurotischer, aber auch einfühlsamer und kreativer als der Durchschnitt zu sein. Leichtere Formen von Stress (z. B. eine wütende E-Mail vom Boss) können sie darüber hinaus anfälliger für eine solche Schlaf-Krankheit machen.
Was solltest du also am besten tun, wenn du betroffen bist? Nun, es gibt ein paar wissenschaftlich untermauerte Optionen: Eine davon ist die sogenannte Imagery Rehearsal Therapy (IRT). Diese Technik wurde von Dr. Krakow und seinen Kolleg:innen entwickelt und eignet sich ideal zur Behandlung einer Albtraum-Störung. Im Rahmen einer solchen Therapie sprichst du mit Therapeut:innen über deine Albträume und schreibst sie im Wesentlichen zu positiveren Erinnerungen um.
Wenn du in deinen Träumen zum Beispiel von riesigen Gestalten geplagt wirst, die am Horizont erscheinen, könnte dein Therapeut oder deine Therapeutin dir dabei helfen, sie stattdessen in eine friedliche Bergkette zu verwandeln. Ganz wichtig ist hier außerdem Folgendes: Du solltest diese neue Version eines schrecklichen Traums vor dem Schlafengehen in deinem Kopf abspielen. Wenn deine Albträume in Kombination mit einer psychischen Erkrankung oder einem Schlafproblem auftreten (z.B. schwere Schlaflosigkeit oder PTBS), ist es wahrscheinlich am besten, diesen Schritt mithilfe therapeutischer Anleitung zu tun. Wenn du aber keine anderen psychischen Probleme hast, kannst du es laut Dr. Krakow auch alleine versuchen (mittels eines Arbeitsbuchs und eines Audio-Guides). Wenn du deine Albträume nicht auf diese Weise loswerden kannst und du deshalb immer noch Schwierigkeiten beim Schlafen hast, solltest du auf jeden Fall professionelle Unterstützung suchen.
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Es gibt auch andere Psychotherapie-Methoden, die in diesem Zusammenhang nützlich sein können, wie z. B. luzides Träumen. Diese Tätigkeit kann dir – wie auch IRT – dabei helfen, die Handlung deiner Träume umzuschreiben. Außerdem können einige Medikamente Albträume nachweislich reduzieren – besonders dann, wenn du unter schwerer Schlaflosigkeit leidest.
Interessanterweise besteht auch ein mysteriöser Zusammenhang zwischen häufigen Albträumen und einer Schlafapnoe, einer anderen Schlafstörung, bei der Betroffene Atemaussetzer im Schlaf erleiden. Außerdem kann die Anzahl von Albträumen reduziert werden, indem man Patient:innen, die von PTBS-bedingten chronischen Albträumen betroffen sind, an ein CPAP-Beatmungsgerät anschließt, das die Atmung während des Schlafs reguliert. Die Gründe dafür sind zwar noch nicht vollständig geklärt, eines steht aber fest: Wenn Betroffenen dabei geholfen werden kann, ohne Atemprobleme zu schlafen, können andere Symptome ihrer Störung und damit auch ihre Albträume gelindert werden.
Das Fazit: Es gibt eine Lösung für deine häufigen Albträume. Wenn du zudem auch noch mit Schlaflosigkeit oder einem psychischen Problem zu kämpfen hast, lohnt es sich vor allem, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. So kannst du herauszufinden, wie du mit deinen Träumen Frieden schließen kannst und zu wohlverdienter Ruhe kommst.
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