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Ich versteckte mich hinter langen Haaren – bis ich mir einen Bob verpasste

Foto: Amy Sedghi.
Vorher.
Meine Haare hatten einen schönen Sommer: Sie waren im Meer, im Pool, im Sonnenschein, wurden gefärbt, geglättet und neu gefärbt. Als mich dann vor Kurzem unsere stellvertretende Beauty-Chefredakteurin Jacqueline Kilikita fragte, ob ich meine lange Mähne zu einem „Choppy Bob“ würde kürzen lassen, überlegte ich nicht lange – und sagte Ja. Ich liebe meine langen Haare, aber wow, mein Spliss war völlig außer Kontrolle. Noch dazu war ich mit Beginn einer neuen Jahreszeit bereit für eine Haarveränderung (ein Klischee, ich weiß).
Der Bob – in seinen unzähligen Formen – ist gerade absolut überall. Tatsächlich haben genau deswegen auch diverse Magazine das Jahr 2023 zum „Jahr des Bobs“ gekürt. Zendaya trägt einen (hi, hair goals), genauso wie Hailey Bieber. Kein Wunder also, dass es ihnen viele direkt gleichgetan haben. Noch dazu verpassen viele Stylist:innen dem klassischen Cut gerade einen modernen Twist und holen ihn damit ins TikTok-Zeitalter. Bisher machen deswegen online unter anderem der „Italian Bob“, der „Boyfriend Bob“ und der „Preppy bob“ die Runde.
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Was ist der „Choppy Bob“?

Aber was steckt hinter dem aktuellsten Trend, dem „Choppy Bob“? „Choppy“ bedeutet so viel wie „abgehackt“ und verrät bereits einiges über den Style: Die Frisur lebt von ihrer Textur und ihrem Schwung und sieht weniger „ordentlich“ aus als andere Bob-Arten. „Du siehst damit nicht so ‚zurechtgemacht‘ aus“, erklärt auch der Londoner Hairstylist Ryan Wilkes, bei dem ich mir einen Termin gebucht hatte. „Der Style wird eher grob geschnitten“, ergänzt er. Das heißt: keine Millimeterarbeit beim Schneiden der Spitzen; die sind hier eher luftiger und haben mehr Volumen. Wenn ich an den Choppy Bob denke, der auf Google aktuell immer häufiger gesucht wird, fällt mir dabei direkt die Queen der mühelosen Coolness ein: Alexa Chung. Den Look konnte man vor Kurzem auch bei diversen Besucher:innen der London Fashion Week bewundern.

Wie wird der Choppy Bob geschnitten?

Wilkes ist kein Fan davon, sich beim Schneiden des Choppy Bobs an zu viele Regeln zu halten. „Ich will eine Frisur erschaffen, die du easy waschen kannst, ohne sie jeden Tag stylen zu müssen“, erklärt er mir bei meinem Termin. Das war wie Musik in meinen Ohren, weil ich in Sachen Haarstyling nämlich recht faul bin.
Laut Wilkes sollten Friseur:innen den Choppy Bob an die Gesichtsform und Haartextur der jeweiligen Kund:innen anpassen. Dieser Bob ist zum Glück sehr vielseitig und kann so geschnitten werden, dass er wirklich jedem und jeder steht – sieh dir bloß mal die verschiedenen Beispiele von Kiyotaka Tsutsumi, Philip Johnson Salon und Amy Julliette Lefévre an. Der Choppy Bob ist auch super, wenn du natürlich gewellte oder lockige Haare hast und deine Haarstruktur betonen möchtest, ohne dafür viel Zeit ins Styling oder Geld für Produkte investieren zu müssen. Ich selbst habe ein ovales Gesicht und mir schon von diversen Friseur:innen anhören müssen, dass ich zwar sehr dünne, aber eben auch sehr viele Haare habe. 
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Foto: Amy Sedghi.
Wilkes’ Augen strahlen direkt, als wir anfangen, uns über den Cut zu unterhalten. „Ich liebe es, einen Bob zu schneiden“, schwärmt er – vor allem, weil die Veränderung meist unglaublich ist. Weil ich selbst ziemlich lange Haare habe, würde es wohl auch bei mir ein echtes Umstyling sein. Nachdem er sich meine Haare gründlich ansieht, verkündet Wilkes dann, er würde gern bis zu 13 Zentimeter abschneiden.
Nachdem er meine Haare also drastisch gekürzt hat, arbeitet er sich durch mit einer Effilierschere durch meine Spitzen, um sie auszudünnen und ihnen an Gewicht zu nehmen. Dadurch wirkt der Schnitt nicht so klobig, erklärt er, und gleichzeitig verleiht es dem Style mehr Textur. Trotz der „abgehackten“ Natur dieses Bobs verzichtet Wilkes darauf, mir irgendwelche Stufen zu schneiden, und setzt stattdessen darauf, den Bob mit einer vertikal gehaltenen Schere in Form zu bringen. Indem er mir vorne Volumen aus der Frisur nimmt, gelingt es ihm außerdem, dem Look eine natürliche Form zu verleihen, die mein Gesicht perfekt einrahmt.
Nachdem er mir daraufhin kurz die Haare anföhnt, sieht er sich an, wie meine Frisur im trockenen Zustand fällt. Mit aufmerksamem Blick vergleicht er dann die Länge auf beiden Seiten meines Gesichts miteinander und schneidet erneut mit der Schere vertikal in die Spitzen hinein, um sie besser „aufzutrennen“. „Dadurch sieht das Ganze nicht so ‚clean‘ aus, sondern lässig“, erklärt er – so wie Chungs „aus Versehen perfekter“ Look.

Wie style ich einen Choppy Bob?

Wilkes will, dass der Cut danach vielseitig tragbar ist – vor allem, was das Styling angeht. „Ich will, dass du ihn so tragen kannst, dass er auch mit einem anders gezogenen Scheitel noch gut aussieht“, sagt er. Ich trage meinen Scheitel ein bisschen abseits der Mitte, kann ihn aber mit dieser Frisur auch entspannt zur Seite verlagern, damit ich mehr Volumen bekomme. Wilkes schiebt mir meine Haare hinters Ohr und demonstriert mir, wie ich den Bob auch streng und glatt nach hinten gestylt tragen kann. Mithilfe meiner Finger und ein bisschen Texturspray wird er dann aber in Sekundenschnelle wieder ganz lässig. 
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Das Endergebnis

Foto: Amy Sedghi.
Nachher.
Mir war schon vorher klar, dass längere Haare irgendwie bequem sind – und man sich hinter ihnen recht wohl fühlt. Ein Bob hingegen fällt in eine Frisurenkategorie, in der ich ansonsten nicht sonderlich selbstbewusst bin, nachdem ich vor ein paar Jahren ein paar katastrophale Bobs ausprobiert habe (und ich bin sicher, das machen wir alle mal durch). Das Letzte, was ich mir vor meinem Termin bei Wilkes gewünscht hatte, war demnach ein unebener, biederer Bob – und ich kann glücklich behaupten: Der Choppy Bob ist viel lässiger und entspannter.
Nachher.
Nachdem ich Wilkes’ Salon verließ, war ich überrascht, wie sehr ich mich noch wie ich selbst fühlte, obwohl mir mein sichere, lange Mähne weggenommen worden war. Schön war auch, dass ich meine Haare immer noch zu einem (klitzekleinen) Pferdeschwanz hochnehmen kann, damit sie mir beim Sport nicht dauernd ins Gesicht fallen; das war mir sehr wichtig.
Ganz ehrlich: Ich liebe den Bob, und ich fand es toll, dass Wilkes den lässigen Style an meine Gesichtsform, meine Haarstruktur und meinen Lifestyle anpasste. Zum Glück bin ich mit dieser Meinung nicht alleine: Ich habe schon viele Komplimente für meine neue Frisur bekommen, und sogar meine Mutter schenkte mir ein zufriedenes Nicken und sagte: „Sieht wirklich schön aus.“ Danke, Mama.
Foto: Amy Sedghi.
Nachher.
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