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5 Wege, jemandem in einer psychischen Krise aktiv zu helfen

Triggerwarnung: Dieser Artikel erwähnt Suizidgedanken und Selbstverletzung.
Vor allem nach den turbulenten Corona-Jahren ist es wichtiger denn je, nach unseren Freund:innen, Verwandten und Bekannten zu sehen. Zu fragen, ob es jemandem gut geht, ist zwar ein guter Anfang – aber zu wissen, was man sagen soll, wenn die Person „Nein“ sagt, kann knifflig sein.
Ebenso wichtig wie der Gesprächseinstieg ist es, auf die anfänglichen Fragen einzugehen. Deshalb haben wir uns mit der Lysn-Psychologin Nancy Sokarno über Tipps unterhalten, wie man einen Menschen unterstützen kann, der mit seiner psychischen Gesundheit zu kämpfen hat.
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Sei aufmerksam und höre aktiv zu

„Aktives Zuhören ist wichtig“, sagt Nancy. „Das hilft der anderen Person, sich gehört zu fühlen. Höre zu, um zu verstehen – nicht, um zu antworten. Die meisten Menschen suchen nicht nach Lösungen für ihre Probleme, sondern nach einem offenen Ohr, das sie unterstützt, verständnisvoll und mitfühlend ist.“
Welche konkreten Fragen kannst du also stellen, um jemandem zu helfen, sich zu öffnen, wenn du siehst, dass er:sie Probleme hat? Nancy empfiehlt diese nicht-konfrontativen Fragen:
„Du scheinst nicht ganz du selbst zu sein; was ist los mit dir?“
„Ich wollte nur mal fragen, wie es dir in letzter Zeit geht? Ich weiß, dass es für viele von uns schwer war.“

Nimm ihre Gefühle ernst

„Beginne damit, die Gefühle der Betroffenen zu bestätigen“, erklärt Nancy. „Das Gefühl, verstanden und bestätigt zu werden, kann jemandem erlauben, sich zu öffnen und zu sagen, was in ihm:ihr vorgeht.“
Sie empfiehlt, einige dieser Reaktionen auszuprobieren, wenn die Betroffenen offen über ihre Gefühle sprechen:
„Es macht Sinn, dass du dich deshalb so fühlst…“
„Was du fühlst, ist unter den gegebenen Umständen durchaus gerechtfertigt.“

Überprüfe, wie es ihnen wirklich geht

Auch wenn es wichtig ist, neugierig auf die Lage der anderen zu sein, erinnert uns Nancy daran, dass wir die Grenzen der anderen respektieren müssen. Versuche, offene Fragen zu stellen, wie zum Beispiel:
„Hast du das Gefühl, dass sich diese Situation für dich verschlechtert? Wenn ja, warum?“
„Hast du irgendwelche bedrückenden Gedanken?“
„Auch wenn es sich unangenehm anfühlt, ist es wichtig, dass du überprüfst, ob die betroffene Person Gedanken über Selbstverletzung oder Suizid hat“, sagt Nancy. „Die meisten Menschen haben Angst davor, diese Gespräche zu beginnen, da sie vielleicht nicht die Mittel haben, um das, was passiert, zu ‚reparieren‘. Denke daran, dass sich die meisten Menschen nach einem Ort sehnen, an dem sie sich sicher genug fühlen, um über ihre Gefühle und ihre Situation zu sprechen… und nicht unbedingt wollen, dass du die Situation für sie änderst.“
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Frag, wie du helfen kannst

Unterschiedliche Menschen brauchen auf unterschiedliche Weise Hilfe, daher ist es wichtig, die richtigen Fragen zu stellen, erklärt Nancy. Versuche, Dinge zu fragen wie:
„Was würde dir das Leben jetzt leichter machen?“
„Kann ich dir bei irgendetwas helfen?“
Außerdem solltest du dich auch nach dem ersten Gespräch weiter um die Betroffenen kümmern, denn der psychische Gesundheitszustand kann sich innerhalb kurzer Zeit drastisch verändern.
„Danke, dass du das mit mir geteilt hast, ich werde mich auf jeden Fall in einer Woche bei dir melden.“
„Darf ich dir am Ende jeden Tages eine Nachricht schicken, um zu sehen, wie es dir geht?“ (In Hochrisikosituationen!)

Teile Informationen über Hilfsangebote

Nancy empfiehlt auch, auf externe Hilfsangebote hinzuweisen, falls jemand zusätzliche Unterstützung durch Fachleute benötigt. Es ist fantastisch, sich selbst zu helfen, aber manchmal brauchen wir Hilfe, die über das hinausgeht, was ein:e Freund:in geben kann, und das ist in Ordnung. Hier sind einige Ressourcen, die du weitergeben kannst:
TelefonSeelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
Nummer gegen Kummer: Kinder- und Jugendtelefon: 116111 
Elterntelefon: 08001110550
Sage der betroffenen Person, dass sie mit ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt über die Erstellung eines Plans zur psychischen Gesundheitsversorgung und die Überweisung zu einer Therapeutin oder einem Therapeuten sprechen kann. Wenn sie sich nicht traut, zu ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin zu gehen, kannst du ihr Online-Dienste wie Lysn vorschlagen, wo sie sich online von qualifizierten Psycholog:innen beraten lassen kann.
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Wenn du selbst an einer Angststörung oder Depression leidest oder aber eine Person kennst, die Hilfe brauchen könnte, kannst du die Hotline der TelefonSeelsorge unter 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 anrufen oder den Chat der TelefonSeelsorge nutzen.
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