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Introvertierte sind nicht alle gleich: Die 4 Formen von Introversion

Foto: Refinery29 x Getty Images.
Seit sich Carl Jung 1923 als Erster mit der „introvertiert vs. extrovertiert“-Debatte beschäftigte, hat die sich ordentlich weiterentwickelt. Wir wissen heute, dass Introversion nicht einfach bloß bedeutet, die Gesellschaft anderer Menschen vermeiden zu wollen: Du kannst introvertiert sein und trotzdem gerne Partys schmeißen oder deine Komfortzone verlassen. Einzelne Introvertierte können sich enorm voneinander unterscheiden (mal davon abgesehen, dass wir Menschen natürlich ohnehin einzigartig sind). Studien zufolge lässt sich Introvertiertheit nämlich nicht in eine große Schublade stecken, sondern kann sich in ganz verschiedenen Formen äußern. 
In einer Studie von 2011 fechten die Psycholog:innen Jennifer Grimes, Jonathan Cheek und Julie Norem die Vorstellung an, Introversion sei eine spezifische Eigenschaft. Stattdessen teilen sie Introversion in verschiedene Formen auf, die sich unterschiedlich auf uns auswirken. Sie arbeiten dabei vier Haupttypen heraus: soziale, nachdenkliche, ängstliche und zurückhaltende Introversion – und die schauen wir uns jetzt mal genauer an.
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Soziale Introversion

Sozial-Introvertierte genießen das Alleinsein mehr als die meisten anderen Menschen – oder bevorzugen kleine Gruppen, wenn sie dann doch unter Leute kommen. Es ist nicht so, als hätten sie in Gesellschaft keinen Spaß; hier geht es nur um ihre Vorliebe.
Deren Hauptgrund ist, dass sie (im Gegensatz zu extrovertierten Menschen) keine Energie aus anderen Leuten und ihrem externen Umfeld ziehen, sondern sich eher davon ausgelaugt fühlen.

Nachdenkliche Introversion

Nachdenklich-Introvertierte sind enorm introspektiv und kreativ. Sie müssen ihre Akkus nicht zwangsläufig allein nachladen, profitieren aber aus kreativer und mentaler Sicht am meisten von Einsamkeit. Ihre „Me-Time“ dient der Selbstreflexion und Ideenfindung.
Diese Menschen sind nicht unbedingt hyperanalytisch veranlagt, verlieren sich aber leicht in ihrer Fantasie. Dadurch wirken sie womöglich etwas überheblich, obwohl sie bloß gerade eine Frage oder Situation verarbeiten. Sie neigen außerdem dazu, gedanklich abzuschalten – sieh ihnen das nach. Häufig werden sie für passiv gehalten, weil sie oft nicht schnell reagieren. Vermutlich brauchen sie aber einfach eine Weile, um etwas zu verdauen, und melden sich dann erst später zurück.

Ängstliche Introversion

Ängstlich-Introvertierte sind oft etwas zurückhaltend und wirken eventuell sogar angespannt oder nervös, weil sie schnell gestresst sind, insbesondere in ernsten Situationen.
Ängstlich-introvertierte Menschen tendieren dazu, Leute und Umgebungen zu vermeiden, die ihre Angst und Unruhe verstärken könnten. Dieses Verhalten kann ausweichend oder sogar unhöflich rüberkommen, ist aber letztlich nur ein Schutzmechanismus. Es heißt auch nicht, dass Menschen dieser Art keine Gesellschaft mögen. Sie sind sich ihrer eigenen Komfortzone bloß besonders bewusst und können es nicht leiden, wenn ihre Grenzen überschritten werden.
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Zurückhaltende Introversion

Diese Form der Introversion beeinflusst weniger die Psyche als das Verhalten: Zurückhaltend-introvertierte Menschen neigen dazu, in ihrer Herangehensweise an das Leben etwas vorsichtiger zu sein. Dadurch sind sie sehr pragmatisch und vernünftig veranlagt. 
Wegen ihrer Tendenz, jedes mögliche Ergebnis abzuwägen, genießen sie vor allem Aktivitäten, die sie vorher genau einschätzen können, und lösen sich schnell von ihren Emotionen.
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Obwohl eine Person auch mehrere Formen der Introversion präsentieren kann – und im Laufe des Lebens sogar neue annehmen und/oder alte verlieren kann –, symbolisieren die vier Typen vor allem die Grenzen, die wir in verschiedenen Lebensbereichen ziehen. Und hey, ein tieferes Verständnis dafür, was wir selbst brauchen, um uns wohl zu fühlen, kann schließlich nie schaden.

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