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Diese Frau macht Selfies mit Männern, die sie auf der Straße belästigen

Plumpe Anmachsprüche auf offener Straße sind eins der meist verbreiteten Beispiele für Sexismus. Millionen von Frauen weltweit wird täglich hinterher gepfiffen, ihnen werden Beschimpfungen oder „Komplimente“ über ihr Aussehen hinterhergerufen. Das ist gleichermaßen einschüchternd wie anstrengend.
Eine Frau hat nun einen gerissenen Weg gefunden, um diesen Zustand zu beleuchten. Noa Jansma ist 20 Jahre alt, Studentin, wohnt in Amsterdam und hat damit begonnen, Selfies mit genau den Männern zu machen, die sie beinahe täglich angraben.

#dearcatcallers "hmmmm you wanna kiss?"

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Der Instagram-Account „Dear Catcallers“ hat bereits 50k Follower und beleuchtet das Problem auf eine besondere Weise. „Liebe Belästiger, es ist kein Kompliment,“ schreibt Noa in ihrem ersten Post zum Start des Projektes. „Weil viele Menschen immer noch nicht wissen, wie oft und in welchem Ausmaß die Anmachen passieren, werde ich meine Belästiger innerhalb eines Monats hier zeigen.“ Auf den Selfies werden „das Objekt und die Objektivikanten in einer Komposition versammelt. Ich, als Objekt, vor den Männern stehend, die mich anmachten. Dadurch wird das umgekehrte Stärkeverhältnis dieses Projektes dargestellt.“
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Classic 2.0 "psssst, whoooooop, Can he have your number?" #dearcatcallers

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Die Selfies wurden nicht etwa im Geheimen geschossen: Noa hat ihre Belästiger offen nach Erlaubnis gefragt und alle, außer einer, stimmten zu, ohne sie nach ihren Beweggründen zu fragen, was die Dreistigkeit des Ganzen nur noch hochtreibt. Gegenüber Het Parool sagte die junge Frau: „Sie werden nicht misstrauisch, weil sie denken, dass das, was sie tun, völlig normal ist.“ Es gab zudem noch mehr Situationen, in denen Noa Opfer von sexueller Belästigung wurde, doch oftmals fühlte sie sich nicht sicher genug, um auf die Männer zuzugehen und um ein Foto für das Projekt „Dear Catcallers“ zu bitten oder aber die Täter liefen davon.

#dearcatcallers

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Noa’s Monatsprojekt mag zwar beendet sein, aber sie plant trotzdem, weiterzumachen. „Ich werde den Account an andere Frauen weitergeben, sodass deutlich wird, dass es hierbei nicht um mich geht, sondern, dass es ein globales Problem ist,“ schrieb sie in einem weiteren Post und ermutigte andere Opfer dazu, ihre eigenen Fotos unter dem Hashtag #DearCatcallers zu posten.
Forscher der University von Melbourne haben herausgefunden, dass Frauen sexuelle Belästigung etwa alle zwei Tage erleben. Selbst Opfer dessen zu werden oder solche Situationen nur zu beobachten sei zudem mit dem starken Anstieg an Selbst-Objektivation in Verbindung zu bringen. Die Folge: ein schrumpfendes Selbstbewusstsein.
Doch es gibt auch einen kleinen Hoffnungsschimmer. Belästigung auf offener Straße wird ab Anfang nächsten Jahres in Amsterdam mit einer Geldstrafe von 190 € betitelt werden. Noa glaubt zwar, dass das schwer durchsetzbar sein wird, wertet den symbolischen Charakter der Regelung jedoch als positiv.
Solltest du daran interessiert sein, an dem Projekt #DearCatcallers teilzunehmen, solltest du bei der Kontaktaufnahme mit den Belästigern vorsichtig sein. Helfen können zudem die Tipps von StopStreetHarassment.org.
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