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Faktencheck: Stoppt die Regelblutung wirklich, wenn du im Wasser bist?

Photographed by Rockie Nolan.
Als Teenie habe ich manchmal die Schule geschwänzt, wenn ich meine Tage hatte. Nur damit ich den Tag dann in der Badewanne verbringen konnte. Was soll ich sagen? Meistens fand ich Seifenblasen und Bath Bombs interessanter als den langweiligen Physikunterricht. Aber das war nicht der einzige Grund für mein Schwänzen: Ich hatte ein Gerücht gehört, dass ich meinen Menstruationsfluss stoppen könnte, wenn nur lange genug im Wasser bleibe. Ja, wirklich! Stoppen!
Aber jetzt, da ich erwachsen bin, weiß ich leider, dass ich damals nur an ein Mythos geglaubt habe – und davon gibt es in Sachen Menstruation ja mehr als genug. „Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Periode beim Baden stoppt. Das ist nicht der Fall“, erklärt die Gynäkologin Dr. Temeka Zore. „Ich kenne zwar die Ursprünge dieses Mythos nicht. Ich vermute aber, er hat sich im Laufe der Jahre so hartnäckig gehalten, da viele bemerkten, dass ihre Periode im Wasser nicht da war.“
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Der Grund, warum es dir so vorkommt, als würdest du in der Wanne nicht mehr bluten, liegt am Auftrieb – ja, dem wissenschaftlichen Phänomen, das etwas schwimmen oder sinken lässt. Der Auftrieb erzeugt eine nach oben gerichtete Kraft, die auf in Flüssigkeit eingetauchte Objekte ausgeübt wird. Deshalb musst du immer wieder kräftig schwimmen, um auf dem Grund des Wassers zu kommen. Das ist keine Magie, sondern Physik. (Hey, ich habe nicht jeden Tag geschwänzt.)
„Der Druck des Wassers kann dazu führen, dass das Blut nicht wirklich aus der Vagina herausfließt“, erklärt die Gynäkologin Dr. Jennifer Linhorst. Trotzdem solltest du beim Schwimmen immer ein Tampon oder eine Menstruationstasse tragen. Binden absorbieren Blut, das heißt, sie saugen sich auch mit Wasser voll. Das macht das Eintauchen in den Pool nicht gerade angenehm.
„Ein Husten oder Niesen könnte einen Teil dieses Drucks überwinden und etwas Blut entweichen lassen – besonders, wenn du einen stärkeren Blutfluss hast“, sagt Dr. Linhorst. „Im Wasser wäre das nicht sehr auffällig, könnte aber dennoch Flecken auf deinen Badesachen verursachen.“ Sobald du aus dem Wasser kommst, wird die Blutung wieder einsetzen, fügt Dr. Zore hinzu.
Es hat aber auch Vorteile, wenn du es dir während deiner Tage öfter mal in der Badewanne gemütlich machst. Heiße Bäder können die Durchblutung anregen, was Krämpfe lindern kann. Und beim Schwimmen im Pool oder planschen im Meer machst du sogar automatisch Sport, was, wie Untersuchungen gezeigt haben, Menstruationsbeschwerden lindern kann.
Also geh ruhig oft ins Wasser, wenn du deine Tage hast. Zwar wird dadurch nicht deine Periode verkürzt, aber zumindest macht es deine Blutungen weniger unangenehm.

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