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Warum Männer dazu neigen, bei der Anzahl ihrer Sexpartnerinnen zu übertreiben

Foto: Natalia Mantini.
Wir alle haben eine. Manche sprechen lieber über sie und gehen ehrlicher damit um, andere sind diskreter. Es geht um die Anzahl der Sexualpartner*innen. Mit wie vielen Menschen man im Laufe eines Lebens geschlafen hat, ist noch immer nichts, über das gerne und locker in der Öffentlichkeit geredet wird. Was wohl unter anderem daran liegt, dass diese Zahl so viel Potenzial zur Bloßstellung birgt. Sei es, weil wir fürchten, andere könnten uns für verklemmt und unerfahren halten, oder sei es aus der Angst heraus, man könne glauben, wir seien „leicht zu haben“ – Stichwort Slut Shaming.
Wenn Leute dann doch über die Anzahl ihrer Sexpartner*innen sprechen, kann man leicht ein Muster feststellen: In der Regel geben heterosexuelle Männer an, mit mehr Partnerinnen geschlafen zu haben als andersherum. Statistisch gesehen kann das allerdings nicht sein, denn die Anzahl der heterosexuellen Menschen, die miteinander Sex haben, müsste ungefähr gleich hoch liegen. Daraus ergibt sich die Frage: Wieso neigen Männer dazu, bei der Anzahl ihrer Sexpartnerinnen zu übertreiben? Oder sind es etwas heterosexuelle Frauen, die untertreiben?
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Eine kürzlich erschienene britische Studie beschäftigt sich mit genau diesem Phänomen. An der University of Glasgow wurden Daten on 15.000 britischen Männern und Frauen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren ausgewertet. Heraus kam, dass Männer angaben, im Durchschnitt mit 14 Frauen geschlafen zu haben, während Frauen laut eigener Aussage mit sieben Männern Sex hatten.
Die Forscher*innen schlussfolgerten, dass es drei Faktoren gibt, die dieses Ergebnis erklären können. Der erste Faktor sind soziale Normen. Wenn es um unverbindlichen Sex geht, sind die gesellschaftlichen Vorstellungen für Männer (und von Männern) und Frauen immer noch unterschiedlich. Nur neun Prozent der innerhalb der Studie befragten Frauen gaben an, dass sie One-Night-Stands „überhaupt nicht verwerflich“ finden, wohingegen 18 Prozent der befragten Männer diese Ansicht teilten. „Eine verheiratete Person, die eine sexuelle Beziehung mit jemand anderem als ihrem Ehepartner oder ihrer -partnerin hat“ fanden 65 Prozent der Frauen und 57 Prozent der Männer „grundsätzlich verwerflich“.
Ältere Studien kommen laut dem Bericht zu ähnlichen Ergebnissen. „Die Angst, durch das Überschreiten der jeweiligen geschlechterspezifischen Normvorstellung gesellschaftliche Ablehnung zu erfahren, ist auf beiden Seiten groß. Deswegen neigen Männer dazu, die Anzahl ihrer Sexpartner*innen zu übertreiben, während Frauen zu Untertreibungen neigen.“
Die anderen beiden Faktoren, die zu den unterschiedlich hohen Zahlen führen können, sind laut der Forscher zum einen, dass Männer die Anzahl der Frauen, mit dem sie im Verlauf ihres Lebens Sex hatten, oftmals schätzen, während Frauen in der Regel eine genaue Liste der Männer, mit denen sie intim geworden sind, im Kopf haben. Es liegt laut des Berichts zum anderen, und das ist der dritte Faktor, wohl eher in der männlichen Natur, extreme Zahlen anzugeben.

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