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Eine Message von Dascha Polanco: Liebe dich selbst!

Durch die Netflix-Hitserie „Orange Is the New Black“ wurde sie zum internationalen Star. Und trotzdem ist Dascha Polanco keine dieser typischen Promi-Gesichter. Keine, die sich einem Schönheitsideal oder „Traumgewicht“ fügen möchte. Im Interview mit Refinery29 predigt die US-Schauspielerin mit dominikanischen Wurzeln die Liebe zu sich selbst und, für sich zu kämpfen. Ein Hoch auf das Selbstbewusstsein! Und darauf, dass uns dieses auch in einer Welt voller Oberflächlichkeiten nicht verloren geht…

Was hat sich für dich seit OITNB geändert?
Es hat sich sehr viel verändert. Ich hätte nie gedacht, dass es irgendwann so sein wird. Ich dachte, ich werde für die Serie drehen, das Projekt beenden, und irgendwann zum nächsten übergehen. Hohe Einschaltquoten waren nicht mal mein Ziel. Mein Ziel war es, diese Rolle zum Leben zu bringen. Deine Rolle hat im Gefängnis ein Baby von einem Wärter bekommen. Kamen Frauen auf dich zu, die auch Schwangerschaften in schwierigen Situationen hatten?
Definitiv. Ich habe in sozialen Netzwerken so viel Feedback bekommen. Ich habe auch Frauen getroffen, die in ähnlichen Situationen waren. Es gibt ja nicht nur Menschen, die sich mit der Gefangenschaft identifizieren – sondern auch mit der Liebesgeschichte an sich. Wenn ich so ein Feedback höre, fühlt es sich für mich an, als ob es einfach das ist, was ich tun soll. Ich bin so glücklich darüber, dass andere Menschen in mir eine Reflexion von sich sehen. Denn ich hatte das nie. Das zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ist es schwierig, in solchen Situationen einen Rat zu geben?
Ich bin die Schlechteste darin, Ratschläge zu geben, weil ich nicht mal meinem eigenen Rat folge. Es fällt mir total schwer, Entscheidungen zu treffen. Man kann mir nicht viele Optionen geben, weil ich sie alle will. Ich mache alles von meiner Laune abhängig. Je nachdem, wie ich mich fühle, reagiere ich auf bestimmte Dinge. Deswegen sage ich im Allgemeinen immer nur, dass man positiv und optimistisch bleiben soll. Es kann nämlich immer schlimmer sein. Ich predige immer, dass ich nie aufgegeben habe. Und genau darauf kommt es an. Dass man nie aufgibt – egal, wie müde man ist. Auf deinem Instagram-Profil posierst du sehr selbstbewusst. Hattest du dieses Selbstbewusstsein schon immer?
Ich wurde mit diesem Fotomachen geboren. Seitdem ich fünf bin habe ich angefangen zu posieren, sobald eine Kamera auf mich gerichtet war. Aber dieses Selbstbewusstsein hatte ich nicht immer. Ich arbeite immer noch daran. Als junges Mädchen, als Teenager gab es nicht genug Unterstützung. Es gab Kritik und diesen Druck, wie man auszusehen hat. Es ging nicht wirklich darum, sich selbst zu lieben. Es ist sehr wichtig, diese Thematik zu adressieren. Man sollte dazu fähig sein, in den Spiegel zu schauen und zu sagen: „Ich bin schön.“ Ich muss nicht bestimmte Kriterien erfüllen, um schön zu sein. Weil ich ein guter Mensch bin. Und darauf kommt es an. Ein Beispiel dazu: Bei einem Event hattest du das gleiche Kleid, wie Moderatorin Daniela di Giacomo an. Ein Journalist verglich dich mit ihr und kritisierte dein Outfit aufgrund deines Gewichtes. Du hast das letztendlich auf Instagram adressiert…
Ich habe das getan, weil ich sonst immer ruhig bin. Ich bin immer ladylike und reagiere nicht auf so etwas. Aber deswegen machen Menschen immer weiter mit so etwas – weil sie nicht darauf angesprochen werden. Viele schrieben auf Instagram, dass ich so etwas gar keine Aufmerksamkeit schenken sollte. Aber wenn man schon auf meine Seite geht und respektlos wird, sollte man auch bloßgestellt werden. Stellt die Leute bloß, die solche Negativität kreieren. In keinem Beruf werden Anfeindungen toleriert. Warum tolerieren wir das auf den sozialen Netzwerken? Jetzt sind wir wieder bei Ratschlägen. Hättest du einen Rat für Frauen, die eben nicht das Selbstbewusstsein haben, sich zu wehren?
Das ist meine Message: Wirst du dein Leben lang anderen Menschen erlauben, dir zu sagen, wie du sein sollst? Nur du selbst weißt, wer du bist. Also, wirst du dich runtermachen lassen, oder dich selbst schützen? Ich nenne meine Follower gerne meine Ritter. Denn ein Ritter hat seine Rüstung und ist bereit zu kämpfen. Im Leben wirst du eben mal vom Pferd fallen. So ist es einfach. Steh wieder auf! Wenn man dich so reden hört, könnte man fast sagen, dass du eine Aktivistin für das Selbstbewusstsein bist.
Bei mir geht alles um die Eigenliebe. Es gibt viele Momente, in denen man aufgeschmissen ist, wenn man sich nicht selbst liebt. Man sucht nach anderen, die dich lieben, aber es funktioniert einfach nicht. Wann hast du gelernt, dich selbst zu lieben?
Ich habe es immer noch nicht. Ich arbeite noch daran. Ich muss mich jeden Tag selbst daran erinnern. Wenn jemand jetzt denkt, ich wäre verrückt, ist mir das egal. Aber ich rede mit mir und meiner Reflexion. Ich sage dann zu mir: „Was machst du jetzt? Willst du hier rumsitzen und jammern? Oder wirst du akzeptieren, dass dich das ausmacht?“ Und es gibt keinen anderen, der so ist, wie ich. Hat OITNB dir dabei geholfen, was dein Selbstbewusstsein angeht?
Es hat mir bei meinem Selbstbewusstsein als Künstler geholfen. Alles andere kommt nach und nach. Der Fakt, dass ich älter werde und Kinder habe, für die ich eine Verantwortung habe, hilft mir. Jeder schaut auf mich. Ich bin kein Vorbild, ich bin genau so wenig perfekt, wie jeder andere, ich mache Fehler, ich werde von ihnen lernen. Also, urteile nicht über mich! War es schwer für dich, du selbst zu bleiben, als der große Erfolg kam?
Ich denke, dass sich nur die Menschen verändern, die nie wirklich sie selbst waren. Und ich bin die, die ich bin. Auch, wenn ich Menschen um mich herum sehe, die sich verändern. Ich bin, wer ich bin.

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