Seitdem ich jeden Tag von zu Hause aus arbeite und mein letzter Salonbesuch wegen der Pandemie schon etwas länger her ist, musste ich wohl oder übel meine Haare selbst stylen. Leider habe ich aber schnell herausgefunden, dass ich einfach nicht wirklich gut darin bin, das zu tun – Hauptsache trocken lautet meine Devise. Doch mittlerweile glaube ich, zumindest der richtige Föhn kann in vielerlei Hinsicht wahre Wunder bei meinen Haaren bewirken. Ich verstehe aber natürlich vollkommen, warum einige Leute denken, alle Haartrockner sind gleich. Wenn du deinen Föhn nur verwendest, um dein Haar trocken zu bekommen, dann tut's auch wirklich jedes Modell. Wenn du deine Haare aber während des Trocknens stylen möchtest, werden die Dinge komplizierter.
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Lass uns das noch ein bisschen genauer analysieren. „Wenn du dir im Salon die Haare föhnst, passiert vieles, was dir nicht unbedingt auffällt“, sagt Adam Reed, Stylist Supremo und redaktioneller Botschafter von L'Oréal Professionnel. „Beim professionellen Föhnen geht es nicht nur darum, dass jemand anderes deine Haare für dich trocknet. Es geht um den Winkel, in dem der Föhn gehalten wird, die Düsen des Trockners, die Bewegungen, die Wärme und die Richtung des Luftstroms. Ein guter Föhn macht einige dieser Techniken schon von allein und hilft dir so, deine Haare wie im Salon zu stylen.“
In deinem Salon des Vertrauens werden wahrscheinlich Haartrockner verwendet, die nur im Fachhandel erhältlich und etwas älter sind, einfach weil die Friseur*innen wissen, wie damit umzugehen ist. Und außerdem ist es doch so viel einfacher, die Haare einer anderen Person zu föhnen als die eigenen! Wenn du aber diesen Salon-Look auch zu Hause haben willst, musst du möglicherweise ein wenig mehr für einen guten Haartrockner zahlen.
„Dein Föhn sollte nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer sein, verschiedene Temperatureinstellungen haben, die deinen Haaren nicht schaden werden und einen kontrollierten Luftstrom produzieren“, erklärt Reed. Er wirkte an der Entwicklung des ghd Helios Haartrockners mit, und dieser Föhn ist natürlich seine erste Wahl im Salon und zu Hause: „Er ist leicht, aber nicht zu leicht. Der Haartrockner hat ein gewisses Gewicht, damit du ihn beim Stylen kontrollieren kannst – sonst rutscht er dir einfach aus der Hand. Außerdem benötigst du einen sehr präzisen Luftstrom, einen dichten Düsenaufsatz und eine Kühloption“. Die Düse ist tatsächlich wichtiger als du vielleicht denkst, so Reed. „Wenn die Düse zu groß ist, wird dein Haar nur herumgeblasen und nicht trocken geföhnt. Dann dauert das Föhnen länger.“ Im Grunde erledigt ein guter Haartrockner einige der Profi-Tricks also von ganz allein.
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Reed meint auch, du brauchst nicht unbedingt einen speziellen Föhn für deinen Haartyp zu wählen, aber vielleicht musst du die Aufsätze wechseln. „Bei einem hochwertigen Haartrockner sollten Einheitsgrößen passen. Falls du lockiges Haar hast, rate ich dir in einen Diffusor zu investieren. Und bei feinem Haar, sollten verschiedene Wärmeeinstellungen möglich sein.“
Was Ionen- und Turmalinmaterialien angeht: Der ionische Luftstrom funktioniert, indem er negative Ionen auf das Haar überträgt, wodurch es schneller trocknet, da Wasser positiv geladen ist. Er kann auch dafür sorgen, dass deine Haare weniger frizzy sind, da er die statische Aufladung aufhebt. Die meisten Haartrockner der mittleren und oberen Preisklasse nutzen deshalb oft diese Technologie. Bei Turmalinbeschichtungen oder Turmalinelementen filtert der Föhn die Luft, um sie ionisch zu machen.
Mein Favorit ist und bleibt der Dyson Airwrap – auch wenn er wirklich teuer ist. Das komplette Set hat einen Trocken- und Lockenaufsatz und Glätt- und Rundbürsten. Ich habe im Laufe der Jahre schon viele Haartrockner, heiße Rollen, heiße Bürsten und Glätteisen ausprobiert, aber der Airwrap sorgt meiner Meinung nach immer für die besten Ergebnisse. Wenn ich meine Haare föhne, verfehle ich oft Stellen am Hinterkopf in der Nähe der Haarwurzeln oder bekomme nicht die richtige Spannung, was bedeutet, dass mein Haar wieder frizzy wird. Airwrap ist mein Game-changer – aber es ist natürlich verständlich, dass nicht jede*r so viel Geld dafür investieren kann oder will. Als Alternative rate ich dir zu den guten alten Haarrollen. Die TRESemmé Salon Professional Volume Rollen sind besonders gut, wenn du nicht schnell ungeduldig wirst. Ansonsten empfehle ich dir den Big Hair-Lockenstab von BaByliss.
Reed erklärt außerdem, wenn du schon immer von deinen Ergebnissen zu Hause enttäuscht warst, liegt das vielleicht an den Haarpflegeprodukten, die du verwendest. „Viele meiner Kund*innen beschweren sich, weil sie ihr Haar zu Hause nicht so hinkriegen, wie sie es sich wünschen und wenn ich sie dann frage, ob sie irgendwelche Produkte verwenden, sagen sie: ,Na ja, manchmal‘, was mich immer zum Lachen bringt“, sagte Reed. „Vor dem Föhnen, musst du deine Haare mit den richtigen Produkten vorbereiten. Ich beginne immer mit dem L'Oréal Professionnel Mythic Oil. Es glättet die Schuppenschicht und enthält etwas Alkohol, damit sich keine Ablagerungen auf dem Haar bilden. Außerdem gibt es dem Haar die Gleitfähigkeit, die du brauchst, um es leicht zu stylen. Es spendet Feuchtigkeit und bietet einen gewissen Hitzeschutz. Als nächstes verwende ich den Tecni.ART Pli Spray Festiger. Weil er thermoaktiv ist, funktioniert er auch bei Hitze. Er ist wie eine Art Primer für die Haare und sorgt gleichzeitig für Halt. Aber im Gegensatz zu anderen Haarsprays, macht dieser die Haare nicht hart und trocken.“
Wie du siehst, gibt es doch so Einiges, das du für die perfekte DIY-Salonfrisur beachten musst. Aber ich hoffe, dass dich diese Erkenntnis jetzt nicht davor abschreckt, deine Haare selbst zu stylen, sondern vielleicht sogar dazu ermutigt, dich damit noch mehr auseinanderzusetzen. Und noch ein kleiner Tipp: Wenn deine Haare beim Föhnen immer schnell verknoten, rät Reed den Haartrockner auf kalt zu stellen und die Knoten dann einfach wegzublasen – so gehen deine Haare nicht kaputt.
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