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24 mutige Bilder zeigen, wie es ist, mit einer körperlichen Behinderung zu leben (NSFW)

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Oft konzentrieren sich Artikel über Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen überwiegend auf das, wozu sie nicht in der Lage sind. Sophie Klafter, die selbst mit neuraler Muskelatrophie, einer Krankheit, die vor allem die Muskeln in Armen und Beinen schädigt, geboren wurde, kann davon ein Lied singen und weiß, wie es ist anders zu sein: „Ich musste Dinge, die für andere Menschen selbstverständlich sind, immer von einer anderen Perspektive sehen“, schreibt sie auf ihrer Webseite. „Schon von klein an, habe ich z.B. gelernt auf jede Unebenheit im Boden besonders Acht zu geben, das hat mich vor größeren Stürzen bewahrt.
Um die Schwierigkeiten der Krankheit zugänglicher zu machen, begann sie schließlich durch das Fotografieren von Selbstportraits in einen Dialog mit der Welt zu treten. Bald folgten dann auch Portraits von anderen Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen: „ Ich wollte nicht nur fotografieren, ich wollte die Geschichten der Menschen auf den Fotos erzählen,“ beschreibt Klafter. „ Sie Zuhause besuchen, ihre Familien treffen, um den Menschen, den ich fotografieren würde, genau kennen zu lernen. Ihr Wesen verstehen und wirklich festhalten, wie es für sie ist, mit ihrer speziellen Körperlichkeit durchs Leben zu gehen. Diese wollte ich erfahrbar machen.” In ihrem Projekt „corpoReality“, kombiniert die Künstlerin ihre kraftvollen Portraits mit Kurzbeschreibungen über die Leidenschaften, bzw. über besondere Errungenschaften der Fotografierten und setzt damit ein Statement gegen die anfangs erwähnten, oft sehr einseitigen Darstellungen. Die Fotos beweisen, dass auch Menschen, die einen Körper haben, der sie vielleicht in stärkerer Weise einschränkt, ihre Träume nicht minder erfolgreich verfolgen können.
Wir haben Sophie Klafter zu ihren Fotos befragt - ihre Antworten könnt ihr im Folgenden lesen und euch im Anschluss daran durch die Bilder in unserer Slideshow klicken.
Wie hast du Kontakt zu deinen Models aufgenommen ?
Ich habe viel Arbeit und Zeit in die Akquise meiner Fotopartner gesteckt, etwa über Craigslist oder lokale Anzeigen. Ich habe auch ganz gezielt Krankenhäuser, Rehazentren und Selbsthilfegruppen kontaktiert, mit vielen von ihnen hat mich allerdings letztendlich der Zufall zusammengeführt. Bis heute bin ich mit vielen von ihnen noch eng befreundet und wir stehen nach wie vor in gutem Kontakt.
Wie ist es dir gelungen, die Menschen auf deinen Fotos so zu fotografieren, dass du ihre Interessen und ihre Individualität bestmöglich einfangen konntest?
An der Umsetzung von „corpoReality“ habe ich beinahe 3 Jahre gearbeitet. Zum einen habe ich lange nach den richtigen Leuten gesucht und zum anderen habe ich mir sehr viel Zeit gelassen, die Personen intensiv kennenzulernen. Ich bin zu ihnen nach Hause gefahren, habe ihre Familien getroffen, versucht alles über die Herausforderungen ihres alltäglichen Lebens herauszufinden. Mir geht es darum die Einzigartigkeiten der Menschen darzustellen. Jeder einzelne von ihnen war mindestens genauso begeistert und leidenschaftlich involviert in das Projekt wie ich. Das merkt man, finde ich. Natürlich fühlt man sich nicht immer gleich wohl, wenn man vor der Kamera steht, aber ich würde nie ein Foto veröffentlichen, auf dem sich jemand nicht gefällt.
Welche Überraschungen sind dir im Laufe der Zeit begegnet?
Ich hätte nicht gedacht, dass das Projekt emotional so anstrengend sein würde. Alle ProtagonistInnen hatten ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen, wie das besondere Leben, das sie führen sie herausfordert und auch manchmal verzweifeln lässt. Das rührte mich oft sehr. Alle haben einen Weg gefunden, heraus aus den manchmal überwältigenden negativen Gefühl zu treten um dann gestärkt weiter ihren Weg zu gehen. Das sind die inspirierendsten Begegnungen meines Lebens gewesen. Deshalb war es mir auch so wichtig sie so zu zeigen, wie sie sich selbst sehen.
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