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Batik selber machen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung von Profis

Das Konzept des Tie-Dye ist alles andere als neu. Bestimmt hast du als Kind bei mindestens einer Pyjama- oder Geburtstagsparty weiße T-Shirts in Farbe getränkt und sie kunterbunt werden lassen. Jetzt, da du erwachsen bist, greifst du aber vielleicht lieber zu vorgefärbten Stücken von Zara und Co., statt die Arbeit selbst zu erledigen. Doch wenn du durch Corona aktuell noch einmal ein bisschen mehr Zeit hast, könnest du doch eigentlich wieder zu deinen früheren glorreichen DIY-Tagen zurückzukehren, oder? Und Batiken hat sogar noch einen Vorteil: Du musst dir dafür keine neue Kleidung kaufen – schnapp dir einfach ein altes T-Shirt oder ein anderes Teil aus deinem Kleiderschrank, und schon kann es losgehen.
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„Ich liebe die Tie-Dye-Kunst, weil sie Dinge verändert. Du nimmst etwas, das du schon besitzt und gibst ihm ein zweites Leben“, sagt Christina Tung, Gründerin von SVNR, einer Brand für DIY-Schmuck und Batikkleider. Sheena Sood, Designerin bei Abacaxi stimmt dem zu und betont, wie einfach die Technik ist. „Bei der DIY-Färbung kannst du im Grunde nichts falsch machen“, meint sie. „Und jedes einzelne Stück ist eine Überraschung. Du weißt erst wie es aussieht, wenn du damit fertig bist.“
Die beiden Designerinnen sind sich also einig, dass das Ergebnis, egal wie es zum Schluss aussieht, immer wunderschön ist. Aber nichtsdestotrotz haben sie für dich ein paar Tipps, damit sich zum Beispiel die Grüntöne nicht mit den Rottönen vermischen und einen nicht so schmeichelhaften Braunton ergeben – denn das willst du dann bestimmt nicht tragen.

Schritt 1: Bereite deine Materialien vor

Photo Courtesy of KkCo.
Bevor du mit dem Färben beginnen kannst, musst du dir überlegen, was genau du einfärben willst (Sweatshirts, T-Shirts, Socken und Baumwollunterwäsche sind eine gute Wahl).
Laut Hillary Taymour, der Designerin hinter der nachhaltigen Kultmarke Collina Strada, kannst du sogar mit buntem Gemüse färben. Ihre Favoriten sind Rüben und Kurkuma. Tung dagegen bevorzugt Farbpulver. Außerdem benötigst du Seife (wenn du gebrauchte Kleidung verwendest), Eimer oder Töpfe für deine Farbe (laut Sood solltest du lieber keine Kochtöpfe verwenden), eine Spritzflasche (wenn du es vorziehst, die Farbe aufzutragen, anstatt die Kleidung darin einzutauchen), Gummibänder oder Klammern je nach bevorzugter Methode (mehr dazu weiter unten), Handschuhe und einen Platz zum Trocknen deiner fertigen Produkte (zum Beispiel eine Wäscheleine).
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Schritt 2: Mixe deine Farben in warmen Wasser

Photo Courtesy of KkCo.
Wenn du dich für einen Farbstoff entschieden hast, gib ihn einfach in eine Spritzflasche oder einen Topf oder Eimer mit warmem Wasser und mische ihn zusammen. „Ich mag es, wenn die Farben etwas ungleichmäßig und komplex sind, also mische ich das Rot mit etwas Grün und anderen Farben, damit das Ergebnis etwas erdiger, unerwarteter und nicht so hell und perfekt ist“, meint Tung.
Sood geht noch einen Schritt weiter: „Gib etwas Salz als Beize für Baumwolle hinzu oder Essig, wenn du Wolle färbst, und verrühre das Ganze dann, bis alles vollständig vermischt ist“, rät sie. „Du willst nicht, dass sich unten Farbbrocken oder oben Tropfen festsetzen.“

Schritt 3: Nutze Gummis, um dein Batikmuster zu kreieren

Photo Courtesy of KkCo.
Mit der Tie-Dye-Technik kannst du viele verschiedene Muster kreieren. Du kannst zum Beispiel dein Kleidungsstück mit Gummibändern zusammenknittern und binden, es falten oder sogar zusammennähen, um verschiedene Effekte zu erzielen, so Sood.
„Ich experimentiere gern mit Shibori, der japanischen Kunst des Batikfärbens, um Motive und verschiedene Muster zu schaffen,“ sagt sie. „Dadurch entstehen, je nachdem, wie viel Zeit du hast, sehr komplizierte, detaillierte oder abstrakte Designs.“ Sie verwendet auch eine Technik namens Tegumo, bei der „kreisförmige Falten erzeugt und mit Gummibändern gebunden werden, um entweder kreis-, rauten- oder quadratische Motive zu machen“. Du kannst auch eine Murmel in die oben erwähnten kreisförmigen Falten binden. Dadurch entsteh ein schönes kreisförmiges Finish. Oder aber du versuchst es mit Leheriya, einer indischen Technik, bei der der Stoff diagonal gedreht und mit einem Seil umwickelt wird, um Streifen zu erzeugen.
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Kara Jubin, die Designerin des Indie-Labels KkCo, bevorzugt eine natürlichere Methode der Färbetechnik. „In letzter Zeit arbeite ich gerne mit der Aquarell-Technik. Dafür binde ich den Stoff in lockere Knoten und wenn bei der Färbung laufen die Farben aus und gehen ineinander über.“ Taymour bevorzugt die traditionelle Spiralform: „Dafür wickelst du dein Kleidungsstück von der Mitte aus in eine Spirale und befestigst diese mit Gummis“, erklärt sie.

Schritt 4: Weiche deine gebundenen Kleidungsstücke in Wasser ein, bevor du mit der Färbung beginnst

Photo Courtesy of KkCo.
Vor dem Färben muss deine Kleidung in warmem Wasser eingeweicht werden, um die Fasern für die Aufnahme der Farbe vorzubereiten. Sood empfiehlt, dem Warmwassergemisch etwas Seife und Synthrapol (eine spezielles Flüssigwaschmittel zum Färben von Stoffen) für Stofffärbung hinzuzufügen. „Wenn es sich um ein gebrauchtes und nicht um ein neues Kleidungsstück handelt, solltest du sicherstellen, dass es vorher gründlich gewaschen wurde. Die Fasern müssen vor dem Färben sauber und von allen anderen Chemikalien befreit sein“, meint die Designerin. Jubin empfiehlt, die Kleidung ganze 20 Minuten einzuweichen.

Schritt 5: Zieh Handschuhe an und lass deiner Kreativität freien Lauf

Photo Courtesy of KkCo.
„Meistens habe ich keine Lust Handschuhe zu tragen, aber dann sehen meine Hände später immer schrecklich aus“, sagt Tung. Wenn dir deine Hände also wichtig sind, dann solltest du lieber Handschuhe tragen. Und dann kann der Spaß auch schon beginnen. Tauche dein Kleidungsstück entweder komplett in die Farbe oder sprühe sie mit einer Flasche drauf. Wenn du dunklere Farben haben willst, leg deine Stoffe in ein Farbbad ein. Je länger du es einweichen lässt, desto dunkler wird das Material.
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Schritt 6: Wickel deinen Stoff in Frischhaltefolie und lass die Farbe ziehen

Photo Courtesy of KkCo.
Wenn du zufrieden bist mit deinem Stoffknäuel, nimm es aus der Farbe und wickle es in Klarsichtfolie ein, damit die Feuchtigkeit eingeschlossen bleibt. Wie lange du es so lassen willst, liegt ganz bei dir. „Ich warte sechs bis acht Stunden“, sagt Taymour. Jubin hingegen empfiehlt sogar mehr als 12 Stunden. „24 Stunden sind meiner Meinung nach optimal“, sagt sie.

Schritt 7: Wasche die Stücke, bis nur noch klares Wasser herausläuft

Photo Courtesy of KkCo.
Wenn du nach der Wartezeit deine Kleidung aus der Folie nimmst, musst du sie mit kaltem Wasser ausspülen, bis das Wasser klar wird. Sobald das der Fall ist, solltest du deine Kunstwerke schnell aus dem Wasser nehmen.

Schritt 8: Schmeiß dein Kleidungsstück allein in die Waschmaschine und wasche es bei niedriger Temperatur

Photo Courtesy of KkCo.
Im letzten Schritt Tie-Dye-Prozesses solltest du dein neu gefärbtes Kleidungsstück in der Waschmaschine mit kaltem Wasser durchwaschen lassen. Wichtig: Bitte unbedingt allein waschen. Wenn sich die Farbe nämlich noch vom Stoff loslöst, könnten sich andere Kleidungsstücke dadurch verfärben. Außerdem empfiehlt Jubin, die Kleidung im verknoteten Zustand zu lassen. „Dadurch wird verhindert, dass überschüssiger Farbstoff in engere Knoten ausläuft. Dann knüpfe ich den Knoten auf und wasche das Kleidungsstück ein weiteres Mal mit kaltem Wasser.“
Und jetzt bist du dran. Ich wünsche dir viel Erfolg und vor allem viel Spaß!

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