Herzlich Willkommen in der Allergie-Saison, in der rote Augen und eine laufende Nase deine ständigen Begleiter sind. Doch damit bist du nicht allein. Etwa 16 Prozent aller Deutschen leiden laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund unter einer Pollenallergie. Neben den gängigen Symptomen wie Schnupfen, juckenden Augenlidern und Müdigkeit, die durch Antiallergika häufig noch verstärkt wird, kann sich die Allergie auf den ganzen Körper auswirken.
Einige der prägnantesten Merkmale sind Schwellungen im Gesicht und natürlich eine Nase, die sich farblich ganz klar vom Rest absetzt. Das ist weder schön noch angenehm, doch leider auch erst der Anfang. „Pollen können bis zu 80 Kilometer weit fliegen“, erklärt uns die Allergologin Tania Elliot. „Im Zuge des Klimawandels bringt die globale Erwärmung sogenannte Superpollen hervor, die sogar noch weitere Strecken zurücklegen können.“
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Die Haut ist die erste, direkte Schutzschicht gegen allerlei Angreifer aus der Umwelt und wird während der Pollenzeit extrem beansprucht. Daher kann es auch gut sein, dass du gerade akut auf Inhaltsstoffe in Pflege- und Kosmetikprodukten sensibler reagierst, als du es beispielsweise im Winter tun würdest. Das muss jedoch nicht heißen, dass du in den kommenden vier Monaten durchgängig mit Irritationen, Juckreiz und Schwellungen herumlaufen musst. Wir haben uns nämlich bei Experten umgehört und hilfreiche Tipps gegen die häufigsten Symptome von Heuschnupfen gefunden.
Dunkle Schatten unter den Augen
Geschwollene Augenlider betreffen laut Statista 36 Prozent aller Pollenallergiker*innen. „Das liegt daran, dass Allergien die Mastzellen ansteuern, die wiederum Histamine freigeben. Wegen dieser Kettenreaktion schwellen die roten Blutkörperchen an und man wacht mit dicken Augen und dunklen Rändern auf“, so Dermatologin Michelle Henry.
Neben den typischen Antihistamin-Medikamenten können auch Augenpads mit Koffein helfen. Du kannst ebenfalls versuchen, auf zwei statt auf einem Kissen zu schlafen. Je höher du schläfst, desto besser kann das Blut wieder zurückfließen.
Ausschlag
Die Haut leidet genauso wie Nase und Augen, juckt, ist gerötet und mag am liebsten ganz ohne Produkt gelassen werden. Dr. Elliot rät in der Hochsaison auf Haarspray und ähnliche Stylingmittel zu verzichten, an denen Pollen festkleben könnten. Außerdem sollten reizende Produkte mit ätherischen Ölen, Duftstoffen, Säuren und peelenden Eigenschaften gemieden werden – die Haut hat schon genug mit Attacken aus der Natur zu tun. Am besten reduzierst du deine Pflegeroutine auf das Nötigste und verwendest beruhigende Cremes mit Aloe Vera, die so natürlich wie möglich zusammengesetzt sind.
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Eine rote und entzündete Nase
Die Nase ab und an hochzuziehen ist zwar nicht besonders elegant, wirkt aber einem vom Schnauben rot glühenden Rudolf-Riechorgan entgegen. Eines der einfachsten und tatsächlich effektivsten Mittel, vor dem sich viele leider immer noch etwas sträuben, ist die gute, alte Nasendusche. Du kannst den Klassiker von Emser nutzen, der auch eine entsprechend optimal dosierte Kochsalzlösung anbietet, oder ganz einfach zwei glatt gestrichene Teelöffel Kochsalz (Achtung: das Salz darf nicht mit Jod oder Fluorid angereichert sein) in einem Liter lauwarmem Wasser auflösen. Durch das eine Nasenloch rein, aus dem anderen wieder raus – ruckzuck fertig!
Wenn es sich weiterhin nicht umgehen lässt, die Taschentuchpackung leerzutrompeten, muss Linderung in Form von Salben her. Die Aquaphor Reparier-Creme ist ein altbewährter Favorit, doch auch pflanzliche Vaseline-Alternativen bilden einen schützenden Film um die empfindliche Gesichtshaut. Am besten lässt du die Stellen jedoch in Ruhe, wann du nur kannst.
Steht doch mal ein Date oder ähnliches an, kannst du vor dem Make-up-Auftrag auf grünbasierte Primer oder Cremes zurückgreifen die den Ton neutralisieren, wie den SOS Primer von Clarins.
Eine Investition wert sind Luftreiniger, vor allem für diejenigen, die neben einer Pollen- ebenfalls an einer Tierhaarallergie leiden. Gegen Hausstaub- und Milbenunverträglichkeiten können jedoch selbst neuartige Geräte nur wenig anrichten.
Ein geschwollenes Gesicht
Was manche nach einem sodiumlastigen Essen erleben, kennen Allergiker*innen als Pollen-Gesicht. Diese fiesen Schwellungen bekämpft man oberflächlich am besten mit Kälte – ob Augenpads, kalte Wickeln oder pure Aloe Vera, all diese Mittel sind super Löscher in der Not. „Als vorbeugende Maßnahme ist eine Ernährung zu empfehlen, die auf entzündungsfördernde Lebensmittel weitestgehend verzichtet“, rät auch die Dermatologin Jeanine Downie. „Das bedeutet kein Soya und keine Nüsse. Eine Paleo-Diät eignet sich gut, um Rosacea zu beruhigen.“
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Blutunterlaufene & tränende Augen
Die Augen sind ja bekanntlich das Tor zur…? Naja, in diesem Fall zeigen sie auf, was im allergiegetriebenen Körper schiefläuft. Doch das bedeutet nicht, dass du die gesamte Saison über rot sehen musst. Tatsächlich helfen Antihistamin-Nasensprays ebenfalls Symptome an den Augen zu lindern, wobei Augentropfen gegen Rötungen manchmal gar nichts bringen. Eine Sonnenbrille als Pollen-Bocker sollte sich immer in der Tasche befinden und eine gründliche Augendusche am Ende des Tages kann wahre Wunder bewirken. Und wenn die Tränen trotzdem weiterlaufen und selbst der härteste wasserfeste Mascara irgendwann das Handtuch schmeißt, kann du deinen Look einfach als Lauren Conrad in The Hills verkaufen.
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