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6 Tipps, damit euer erstes Date trotz Selbst-Isolation perfekt wird

Photographed by Bianca Valle.
Letzte Woche habe ich eine Stunde damit verbracht, mich für ein Date fertig zu machen. Ich habe die verlotterte Jogginghose ausgezogen, die ich seit Beginn der Selbst-Isolation so gut wie jeden Tag trage, und bin unter die Dusche gehüpft. Dann habe ich mich mit Contouring von meinem Gefühlschaos (Aufregung, Nervosität, Vorfreude) abgelenkt und meine Haare gekämmt. Ich habe mir sogar einen BH angezogen! Und dann habe ich mich auf den Weg gemacht. In mein Wohnzimmer.
Statt in einem Café oder einer Bar habe ich mich mit meinem Hottie bei Google Hangouts verabredet. Virtuelle Dates auf Plattformen wie Zoom, Skype und FaceTime liegen zu Zeiten des Social Distancings sehr im Trend – und überraschenderweise sind sie gar nicht mal so viel anders als IRL-Verabredungen, sagt die Ehe- und Familientherapeutin Moraya Seeger DeGeare. Diese Dates machen Spaß und sind nicht so stressig, weil du dafür deine Wohlfühlzone, aka. dein Sofa, nicht verlassen musst. Außerdem fallen viele Faktoren weg, die “echte“ Dates stressig machen: Du musst dir weder Gedanken machen, wo ihr hingehen wollt noch wer bezahlt noch wie weit du körperlich gesehen gehen willst. Und der vielleicht größte Vorteil ist, du kannst jederzeit auflegen, wenn du dich unwohl fühlst und ihr einfach nicht auf einer Wellenlänge seid – und zur Not der schlechten Internetverbindung die Schuld geben.
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Dazu kommt, dass ihr euch bei einem Video-Date mehr auf die wichtigen Dinge konzentrieren könnte wie Persönlichkeit und Interessen, statt auf Körpergröße oder Schuhwahl, sagt DeGeare. Und vielleicht kannst du sogar schon mal einen kleinen Blick in die Wohnung deiner Verabredung riskieren. Ist das da hinten nicht ein Poster deines Lieblingsfilms? Steht da etwa der Kaffeevollautomat, von dem du schon lange träumst? Die Wohnungseinrichtung kann auf jeden Fall ein sehr guter Gesprächsaufhänger für euch sein.
So weit so gut, aber wie soll ich mein allererstes Video-Date denn jetzt konkret angehen, fragst du dich? Das verrate ich dir jetzt. Ich habe mich an ein paar Expertinnen gewandt und sie nach ihren Tipps und Ideen für das perfekte Online-Rendezvous gefragt.

Mach den ersten Schritt

Am Anfang fühlt es sich bestimmt komisch an, einem Fremden oder einer Fremden ein digitales Tête-à-tête vorzuschlagen, aber DeGeare sagt, du solltest es einfach riskieren. „Wie leben in einer Zeit der Pandemie und die bringt irgendwie auch eine ‘Fuck it’-Mentalität mit sich, nach dem Motto: Wenn die Welt eh untergeht, ist es doch auch egal“.
Andrea Syrtash, eine Datingexpertin und Autorin des Buchs He's Just Not Your Type (And That's A Good Thing), sagt, du kannst das aktuelle Chaos zu deinem Vorteil nutzen. „Spiel einfach damit, dass ihr euch nicht könnt und hab Spaß“, schlägt sie vor. „Wir leben alle in dieser bizarren Realität und es ist wirklich nicht peinlich, zu sagen ‚Ich würde dich echt gern in Person treffen, aber das geht ja gerade leider nicht. Also wie wäre es mit einer Runde FaceTime?‘.“
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Bewahre das “Erstes-Date-Mindset“

Hast du ein ganz bestimmtes Ritual, die du immer vor jedem ersten Date durchziehst? Dann behalte es auch bei, wenn ein Video-Date ansteht, empfiehlt DeGeare. Für mich persönlich bedeutet das, ganz in Ruhe Highlighter auf den Wangen aufzutragen. Aber vielleicht gehört es für dich dazu, dein Lieblingsparfüm aufzusprühen oder Lingerie anzuziehen, in der du dich besonders selbstbewusst fühlst. Vielleicht meditierst du auch kurz, weil du sonst zu nervös bist oder du drehst die Musik auf und tanzt durch den Schlafzimmer. Tu einfach das, was du sonst auch tun würdest, um dich so wohl wie möglich in deiner Haut zu fühlen.
Versteh mich nicht falsch: Es geht nicht darum, dich für dein Date aufzuhübschen, sondern darum, das richtige Mindset zu haben – sprich: in Stimmung für euer erstes gemeinsames Date zu kommen. Du kannst auch die Zeit, die du dir sparst, weil du keine Klamotten “für untenrum“ aussuchen musst nutzen, um auf die Suche nach dem perfekten Ort für euren Video-Call zu gehen. Probiere die Kamera vorher aus und teste, welche Perspektive die beste ist und mit welcher Beleuchtung du dich am wohlsten fühlst. Du willst schließlich nicht die ganze Zeit während des Dates darüber nachdenken, ob dir dein Date direkt in die Nase schauen kann und ob das grelle Deckenlicht dich blass und krank aussehen lässt.

Simuliere ein IRL-Date

Natürlich könnt ihr aktuell nicht zusammen in einer Bar was trinken gehen. Aber ihr könnt so tun als ob. Sprecht am besten schon vor dem Date ab, ob ihr virtuell zusammen ein Glas Wein trinken wollt oder vielleicht doch lieber einen Kaffee. Ihr könnt auch zusammen Dinner essen, einen virtuellen Spieleabend machen oder mit der Party-Funktion von Netflix einen gemeinsamen Kinobesuch simulieren. Falls ihr euch einen Film anschauen wollt empfehle ich euch, einen auszuwählen, den ihr beide schon kennt – dann könnt ihr nämlich nebenbei quatschen oder chatten und sitzt nicht nur still rum.
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Hör auf deine Intuition

„Ein Nippelblitzer ist vielleicht keine gute Idee bei einem Date mit einer Person, die du noch nicht richtig kennst“, witzelt DeGeare. „Ich glaube, in der heutigen Zeit kommen viele in Versuchung, extrem mutig zu sein und direkt nach FaceTime-Sex zu fragen. Die Menschen sind horny und sitzen in ihren Wohnungen fest. Auf der einen Seite ist dieses Verlangen also natürlich und nachvollziehbar. Aber auf der anderen Seite riskierst du damit auch, dass die Person auf der anderen Seite Screenshots von dir macht. Also hör auf deine Intuition und mach nichts, womit du dich nicht wohl fühlst.“
Außerdem rät DeGeare, das virtuelle Date nicht vom Bett aus zu führen, weil du dadurch ungewollt viele Signale sendest, die du vielleicht gar nicht senden wolltest. Generell solltest du dich bei der Verabredung einfach so verhalten, als würdet ihr euch wirklich treffen.

Corona-Talk ist okay, aber übertreibt's nicht

Über (Corona-)Ängste zu sprechen, kann dafür sorgen, dass ihr eine tiefere Bindung zueinander aufbaut. Es kann aber auch unangenehm sein, falls ihr noch nicht so vertraut miteinander seid. Wenn du dir unsicher bist, richte dich einfach nach deinem Date, sagt DeGeare. „Ich denke, über Coronavirus-Ängste zu reden kann entweder für Nähe sorgen oder aber es ist ein Turnoff.“. Also geh einfach mit etwas Fingerspitzengefühl an die Sache heran.
Syrtash sieht das ähnlich und sagt, „es ist okay, Verletzlichkeit zuzugeben – besonders in diesen Zeiten“. Sie ist aber auch der Meinung, dass es „keinen Grund gibt, das komplette Date lang ausschließlich über die Selbst-Isolation zu sprechen“. Dating soll schließlich Spaß machen! Und ihr wollt ja wahrscheinlich auch nicht nur voneinander erfahren, wie die oder der andere die Selbst-Isolation verbringt, sondern was für ein Typ Mensch er oder sie generell ist – ganz abgesehen von Corona. Falls es dir schwerfällt, das Thema zu wechseln, kannst du laut Syrtash zum Beispiel einfach fragen, was das Erste ist, das dein Gegenüber machen will, wenn der Lockdown vorbei ist.

Gib deinem Date einen virtuellen Gutenachtkuss

Ja, auch ein Google-Hangout-Date kann für Schmetterlinge im Bauch sorgen – das habe ich am eigenen Leib erfahren. Wenn das in der echten Welt passiert, würdest du deinem Date sicher einen Gutenachtkuss geben. Aber was machst du mit deinen Gefühlen und deinen Bedürfnissen in der virtuellen Welt? Jemanden über die Webcam eine Kusshand zuzuwerfen, kann sich süß anfühlen, aber auch irgendwie peinlich – besonders, wenn du dein Gegenüber nicht gut kennst. Sollte das also nicht so dein Ding sein, empfiehlt DeGeare auf süße Worte zurückzugreifen. Du kannst zum Beispiel sowas in der Art sagen wie „Ich hatte echt viel Spaß mit dir! Ich wünschte, ich könnte dir jetzt einen Gutenachtkuss geben“. In diesem Fall sagen Worte eben doch mehr als Taten.

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