Klar, die Feiertage können für viele Menschen eine sehr erfreuliche Zeit sein. Die Partys! Die Weihnachtsbäume! Die Geschenke! Aber wenn man der Feiertagssaison solo entgegenblicken muss, kann das auch ziemlich angsteinflößend sein – vor allem, wenn Familienfeste anstehen.
„Vor allem innerhalb von Familien kommt es häufig zu Dynamiken, die dazu führen können, dass sich Menschen schlecht fühlen, single zu sein“, sagt Kat Van Kirk, Ärztin und lizensierte Ehe- und Sextherapeutin. „Oft geben Familienmitglieder ungebeten ihre Meinung über das Datingleben ab – ob es ein Problem ist, dass man single ist, mit wem man zusammen sein sollte und so weiter und so fort.“ Das kann zu großem Chaos im Kopf führen. „Wenn man single ist, hat man bei diesen Zusammenkünften kein Back-up und ist auf sich gestellt“, sagt Dr. Van Kirk.
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„Das ist traditionell die Zeit im Jahr, in der jede*r sein*ihre Beziehung präsentieren möchte, vor allem auf Social Media“, sagt uns die zertifizierte Sexologin Megan Stubbs. „Dieser starke Fokus kann überwältigend sein, weil man schnell das Gefühl bekommt, dass von einem erwartet wird, auch etwas vorzeigen zu müssen.“
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Auch wenn dich niemand direkt fragt, wieso du eigentlich Single bist, hast du womöglich trotzdem das Gefühl, dein Liebesleben verteidigen zu müssen.
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Auch wenn dich niemand direkt fragt, wieso du eigentlich Single bist, hast du womöglich trotzdem das Gefühl, dein Liebesleben verteidigen zu müssen. Das ist vollkommen normal. Solche Umstände erklären im Übrigen auch, wieso im Gespräch mit dem Onkel dann ein „Partner“ oder eine „Partnerin“ erwähnt wird, obwohl es sich tatsächlich eher um eine*n Fuck Buddy handelt, zu dem oder der man vor zwei Wochen den Kontakt abgebrochen hat.
Bei all dem Trubel solltest du dir immer wieder vor Augen führen, dass es absolut keinen Grund dafür gibt, deinen Familienmitgliedern ein scheinbar perfektes Leben präsentieren zu müssen. „Meist fallen solche Themen nur, um überhaupt ins Gespräch zu kommen“, sagt Dr. Van Kirk. „Womöglich realisieren unsere Gesprächspartner gar nicht, wie sehr diese Dynamik einen beeinflusst.“ Also solltest du hier im Zweifel für den Angeklagten sein.
Wenn du dich immer noch unruhig fühlst, haben wir ein paar Tipps, mit denen du deine Nerven schonen kannst. Dr. Van Kirk rät, eine Runde joggen zu gehen oder dir selbst ein Geschenk um die Feiertage zu machen. „Wer sagt eigentlich, dass es der*die Partner*in sein muss, der*die dich beschenkt?”, so Van Kirk. Zudem solltest du verinnerlichen, dass dich niemand zwingen kann, eine Einladung anzunehmen. Es ist okay, auch mal nein zu sagen, wenn die Nervosität vor einem Get-Together größer ist, als die Vorfreude. „Jede*r muss für sich selbst wissen, was die Feiertage einem bedeuten“, sagt Dr. Van Kirk. „Sie müssen nicht zwangsläufig traditionell sein.”
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Hör auf damit, dein Leben mit dem vermeintlichen Blockbuster-Leben anderer zu vergleichen.
Megan Stubbs
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Stubbs empfiehlt eine ähnliche Taktik. „Umgib dich mit Menschen, die dich supporten und mit denen du dich gut fühlst”, sagt sie. Wie wäre es mit Merry Friendsmas?
Hab auch keine Angst, dich mal ein wenig abzukapseln – auch was Social Media anbelangt. Wenn sich die Nachrichten von Verlobungen oder kuscheligen Pärchenausflügen in gemütliche Chalets häufen, kann ein einfaches Ausloggen aus den sozialen Netzwerken manchmal schon helfen. „Lass dich nicht vom Social-Media-Hype einfangen”, sagt Stubbs. „Hör auf damit, dein Leben mit dem vermeintlichen Blockbuster-Leben anderer zu vergleichen. Das führt schnell dazu, dass dein Alltag aussieht, als würde er von Pleiten, Pech und Pannen regiert.”
Die Feiertage werden vorüberziehen, du wirst es überleben. Den Rest regelt der Glühwein/Eierlikör/Champagner von ganz alleine.
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