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Anti-diskriminierende Sprache: 9 Tipps, damit du trans* Personen nicht misgenderst

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Foto: Stephanie Gonot
Acht Jahre lang glaubte Sara Kaplan, ihr erstgeborenes Kind sei ein Mädchen. Bis ihr ein Klassenkamerad ihrer “Tochter“ sagte, sie hätte ein Geheimnis. Und dieses Geheimnis war, dass ihr Kind „im Inneren ein Junge“ sei. Von diesem Moment an wusste Sara, dass sie keine Tochter, sondern einen Sohn großgezogen hatte.
An diesem Tag nahm Kaplan ihren Sohn James, der jetzt 10 Jahre alt ist, beim nach Hause gehen an die Hand, und hörte zu, als er ihr erzählte, wie er sich bemüht hatte, das Geschlecht, das ihm ein Arzt bei der Geburt zugewiesen hatte, mit dem zu verbinden, was er wirklich fühlte. Kurz nach diesem Gespräch begann James mit seiner Transition.
(Während der Transition durchlebt eine trans* Person soziale, körperliche und/oder juristische Veränderungen, um die eigene Identität darzustellen. Für einige bedeutet das eine operative Geschlechtsanpassung, während andere dagegen ihren Kleidungsstil und Namen ändern – für jede Person ist die Transition also eine sehr individuelle Erfahrung).
Und obwohl Sara eine liebevolle und fürsorgliche Mutter ist, hatte sie große Schwierigkeiten damit, sich sofort darauf einzustellen. Vor allem in der ersten Zeit war es merkwürdig für sie, die neuen Pronomen ihres Sohnes und seinen neuen Namen auch immer zu verwenden.
„Wenn ich mal sauer wurde, wollte ich meinen Sohn manchmal bei seinem Deadname (dem Namen, den eine trans* Person bei der Geburt bekommen hat und der nach der Transition oft geändert wird) nennen. Ich biss mir öfter mal auf die Zunge“, sagt sie.
Wie alle nicht-trans* Menschen, die eine trans* Person in der Transition-Phase kennen, musste auch Kaplan die neuen Pronomen ihres Kindes erlernen. Später tat sie dasselbe bei ihrer Tochter, die sich nach dem Sohn auch als trans* Person geoutet hat. Es dauerte eine Weile, bis sie die Namen, die sie für ihre Kinder ausgesucht hatte, und die Vorstellung, wer sie wegen ihres bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts sein würden, losließ, erinnert sich die Mutter. Aber gerade cis Personen, die trans* oder nicht-binäre Menschen in ihrem Umfeld haben, müssen ihre Unterstützung zeigen, indem sie unter anderem ihren neuen Namen und ihre Pronomen verwenden.
Fehler passieren, vor allem, wenn du plötzlich einen Menschen, der dir wichtig ist, mit einem anderen Namen ansprichst oder andere Pronomen für ihn verwendest. Jede*r hat Verständnis dafür, wenn dir mal ein Ausrutscher passiert. Dagegen ist das absichtliche Misgendern (die Verwendung des falschen Namens und/oder der falschen Pronomen) ebenso gut ein Hassverbrechen, meint die Schauspielerin und Aktivistin Laverne Cox.

„Jede trans* Person kann dir bestätigen, wie schrecklich es sich anfühlt, mit dem falschen Gender angesprochen zu werden“, erklärt trans YouTuberin Riley J. Dennis in einem Video. „Auf diese Weise wird die Identität verleugnet. Und dadurch fühlen sie sich nicht respektiert, isoliert, unsicher und gehasst.“
Es liegt also an den cis Menschen in ihrem Leben, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um solche Gefühle auszulöschen. Denn wenn sie den richtigen Namen und Pronomen verwenden, geben sie der trans* Person die nötige Sichtbarkeit in der Gesellschaft.
Natürlich sagt niemand, dass damit nicht auch Arbeit an der eigenen Denkweise verbunden ist. „Es dauert manchmal einen Moment“, sagt Kaplan. Und damit hat sie absolut recht, immerhin hast du diese Person jahrelang unter einem anderen Namen gekannt und dabei ganz andere Pronomen verwendet.
Falls du noch nicht so genau weißt, wie du dir am schnellsten das Misgendern abgewöhnen kannst, habe ich im Folgenden neun Tipps für dich, die dir dabei helfen können, solche Faupaxs in der Vergangenheit zu lassen – egal ob nun bei deinen Lieben, Bekannten oder eine Person, die du erst kennengelernt hast. Und sollte dir trotz dessen doch mal ein Fehler unterlaufen, gibt es in der letzten Slide auch noch einen Tipp dazu, wie du dich dann verhalten solltest.
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