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Warum wir keine Wattestäbchen im Ohr benutzen sollten

Eigentlich wissen wir es alle. Und bestimmt haben einige von uns noch Muttis weise Worte im Kopf: „Kinder, bitte steckt euch niemals Wattestäbchen ins Ohr“. Doch irgendwie scheinen die meisten von uns die gut gemeinten Ratschläge zu ignorieren. Zumindest wenn man einer erneuten Studie Glauben schenken darf, die warnend darauf hinweist, welche Schäden die Stäbchen gerade bei Kindern noch immer anrichten.
Laut der US-amerikanischen Mediziner sind zwischen 1990 und 2010 rund 263.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit leichten bis schweren Verletzungen in eine Notaufnahme eingeliefert worden, die sie sich zuvor mit einem Wattestäbchen zugezogen haben. Bricht man die horrende Zahl herunter, so handelt es sich um 12.500 Fälle pro Jahr – und somit um 34 Fälle pro Tag. In Deutschland gibt es derzeit keine aktuellen Unfallstatistiken für Verletzungen dieser Art. Es ist aber davon auszugehen, dass die Zahlen sich ähnlich verhalten.
Die Forscher erklären im Journal of Pediatrics jüngst, dass die meisten Verletzungen während eines Hygieneversuchs, sprich beim Reinigen des Ohrs, entstehen. Kinder verletzen sich auch häufig beim Spielen oder wollen ihre Ohren einfach nur von Wasser befreien. Das sollte man jedoch niemals selbst machen, warnen viele HNO-Ärzte. Denn entgegen der weiterverbreiteten Annahme, säubern sich die Gehörgänge normalerweise ganz von selbst. Durch das Benutzen von Wattestäbchen drücke man den Ohrenschmalz nur weiter in das Ohrinnere, was wiederum Verletzungen des Trommelfells verursachen kann. Auch Gleichgewichtsstörungen, Schwindel oder dauerhafte Hörschwierigkeiten treten immer wieder auf. Anzeichen dafür können etwa Fremdkörpergefühle aber auch blutende Wunden sein.
Mütter haben vielleicht nicht immer Recht, aber in diesem Fall unbedingt. Wattestäbchen sind zum Abschminken, maximal zum Reinigen der Ohrmuschel da. Im Gehörgang haben sie hingegen nichts zu suchen! Wenn das Ohr zu viel Schmalz bilden sollte, ist man im Zweifelsfall besser damit beraten, einen Facharzt zu konsultieren, der eine medizinisch korrekte Reinigung vornehmen kann.
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