Hier gibt’s jede Woche Highlife in Tüten.
Wer ist Frau P.? Die Berliner Autorin treibt es gern bunt, bekennt immer Farbe und wird (was sie selbst ärgert) immer noch rot. Sie ist laut, ihr Rostkehlchen-Lachen (lieblich ist anders…) unüberhörbar. Sie hasst Langeweile, Ja-Sager und Männer ohne Eier. Dafür liebt sie Rührei mit Speck. Skipper: „Los, Peemöller, mach mir den Human Pole!“
Ich: „Pole Dancing? Du warst wohl zu viel im Dollhouse auf der Reeperbahn!“
Skipper: „Du dolle Deern kannst gern heute Abend an Land an der Stange tanzen.“
Ich: „Da sehe ich schwarz.“
Skipper: „Once you go black…“
Ich: „Torralf!“
Skipper: „Ilka?! Nu mach hier ma ja nich’ so’n Wind. Looos, du bist der Baum.“
Ich: „Bidde wat? Sind wir hier beim Yoga und gleich muss ich noch ne Kerze machen?“
Skipper: „Pass ma’ auf, dass du kleines norddeutsches Licht nicht gleich weggepustet wirst.“ Willkommen in meiner Welt. Frau P. völlig lost in Translation – an Bord eines Zwölf-Meter-Katamarans. Mitten auf der ersten Segelregatta meines Lebens, der sogenannten Karibik Trophy. Insgesamt 14 Tage lasse ich mich bei bis zu 30 Knoten Windstärke über das weite und stürmische Meer gleiten. Den Fahrtwind in der Nase, den Salzduft im Haar und die fliegenden Fische im Blick. Ich könnte überschäumen vor Glück. Immer wenn ich selbst ans Steuer darf, rufe ich laut: „Luder am Ruder“ – was irgendwie nie jemanden irritiert, da unsere Fünfer-Crew humormäßig voll auf einer Welle schwimmt. Wer zwei Wochen auf engstem Raum miteinander verbringt, lernt die Schoten schnell kennen – die des Schiffes und die der Mannschaft… Du kannst dich hier nicht verstellen, schon gar nicht verstecken. Wo auch (in einer Koje?) – und vor allem: wozu auch? Klar bleibt es beim ständigen Auf und Ab der Wellen nicht aus, dass du auch irgendwann mal emotional in den Seilen hängst. Bei unserem 36-Seemeilen-Segeltörn von Saint Lucia gen Norden nach Dominica hab ich irgendwie „den Emotionalen gekriegt“, wie ich es selbst so nenne. Ich schiebe es dann gern mal auf die Hormone (die kann man schließlich immer beschuldigen, da kann sich am Ende keiner beschweren). Ich saß am Heck des Katamarans und sinnierte. Zwei Paare und ich Single-Else, verteilt auf drei Kojen. Story of my Life: ich – die Laute, die Lustige, die Lebensfrohe – immer mittendrin, aber meistens eben allein. Warum eigentlich?
Wer ist Frau P.? Die Berliner Autorin treibt es gern bunt, bekennt immer Farbe und wird (was sie selbst ärgert) immer noch rot. Sie ist laut, ihr Rostkehlchen-Lachen (lieblich ist anders…) unüberhörbar. Sie hasst Langeweile, Ja-Sager und Männer ohne Eier. Dafür liebt sie Rührei mit Speck. Skipper: „Los, Peemöller, mach mir den Human Pole!“
Ich: „Pole Dancing? Du warst wohl zu viel im Dollhouse auf der Reeperbahn!“
Skipper: „Du dolle Deern kannst gern heute Abend an Land an der Stange tanzen.“
Ich: „Da sehe ich schwarz.“
Skipper: „Once you go black…“
Ich: „Torralf!“
Skipper: „Ilka?! Nu mach hier ma ja nich’ so’n Wind. Looos, du bist der Baum.“
Ich: „Bidde wat? Sind wir hier beim Yoga und gleich muss ich noch ne Kerze machen?“
Skipper: „Pass ma’ auf, dass du kleines norddeutsches Licht nicht gleich weggepustet wirst.“ Willkommen in meiner Welt. Frau P. völlig lost in Translation – an Bord eines Zwölf-Meter-Katamarans. Mitten auf der ersten Segelregatta meines Lebens, der sogenannten Karibik Trophy. Insgesamt 14 Tage lasse ich mich bei bis zu 30 Knoten Windstärke über das weite und stürmische Meer gleiten. Den Fahrtwind in der Nase, den Salzduft im Haar und die fliegenden Fische im Blick. Ich könnte überschäumen vor Glück. Immer wenn ich selbst ans Steuer darf, rufe ich laut: „Luder am Ruder“ – was irgendwie nie jemanden irritiert, da unsere Fünfer-Crew humormäßig voll auf einer Welle schwimmt. Wer zwei Wochen auf engstem Raum miteinander verbringt, lernt die Schoten schnell kennen – die des Schiffes und die der Mannschaft… Du kannst dich hier nicht verstellen, schon gar nicht verstecken. Wo auch (in einer Koje?) – und vor allem: wozu auch? Klar bleibt es beim ständigen Auf und Ab der Wellen nicht aus, dass du auch irgendwann mal emotional in den Seilen hängst. Bei unserem 36-Seemeilen-Segeltörn von Saint Lucia gen Norden nach Dominica hab ich irgendwie „den Emotionalen gekriegt“, wie ich es selbst so nenne. Ich schiebe es dann gern mal auf die Hormone (die kann man schließlich immer beschuldigen, da kann sich am Ende keiner beschweren). Ich saß am Heck des Katamarans und sinnierte. Zwei Paare und ich Single-Else, verteilt auf drei Kojen. Story of my Life: ich – die Laute, die Lustige, die Lebensfrohe – immer mittendrin, aber meistens eben allein. Warum eigentlich?
Gottseidank vertreibe ich solche Anfälle mit Energie-Räuber-Gedanken dieser Art meistens ziemlich schnell aus meinem Kopfkarussell. Die haben auf meinem Abenteuertrip im Paradies nichts zu suchen. Aber jede(r) kennt doch diese Momente des Zweifelns, des „Wo stehe ich eigentlich im Leben?“-Gefühls. Immer dieses Zerdenken. Wir müssen lernen zu vertrauen. Ich weiß, ich weiß… die schwierigste Lektion von allen. Aber immer dann, immer wenn man losgelöst und mit sich selbst „fine“ ist, immer dann passiert es. Genau dann erlebst du besondere Sachen oder dir widerfährt eine Begegnung, die dich bereichert. Sie muss ja nicht immer gleich lebensverändernd sein, nun wollen wir mal bloß nicht zu theatralisch werden. Aber in diesen Momenten stehst du dir nicht mehr selbst im Weg, weil dein Kopf auf diesem Kurs – um mal wieder in die Segelsprache zu fallen – einfach nicht das Kommando hat. „Kopf aus, Herz an“ hatte mir mein Skipper Torralf aus Kiel bereits am Anfang unseres Abenteuers als wunderbaren Rat mit auf die Reise gegeben.
Genau diesen Kurs wollte ich beibehalten. Und anscheinend muss ich mein Herz an diesem einen Abend, genau eine Woche nach meiner Ankunft in Martinique, ganz besonders weit aufgemacht haben. Der eine (ganz offensichtlich einer mit Tiefgang) holte mir Schnecke das Schneckenhorn aus zwölf Metern Tiefe. Der andere, der Mann auf den geschätzt zehnten Blick, ließ mich an diesem einen Abend wieder wie 16 fühlen.
Es war so wie damals als Teenager am Großensee in Schleswig-Holstein, wo ich mit meiner Dörbn-Clique gern am dunklen Nordstrand am Lagerfeuer saß. Es waren die 90er, wir hörten Nirvana, trugen Holzfällerhemden und tranken billigen Fusel wie Berentzen-Apfelkorn (allein bei dem Wort schüttelt es mich gerade) oder Karlsquell-Dosenbier von ALDI. Wir waren so frei, alles war so leicht.
Über 20 Jahre später sitze ich in der Karibik mit seiner Crew barfuß im schwarzen Vulkan-Sand. Es ist mir egal, dass ich dabei mein 300-Euro-Kleid von lala Berlin komplett ruiniere, wir trinken Carib-Bier aus Flaschen, lassen alles laufen und leben den Moment. Irgendwer hat irgendwie immer irgendwo Feuer… für was auch immer. Letztendlich vergrabe ich irgendwo am Beach meine neuen Schuhe, anscheinend wollten diese Anker auf Dominica legen. Wie es weiterging? Schon an Land uferte es doch etwas aus. Von Flaute keine Spur.
Was das Ende der Reise angeht: What happens on the boat, stays on the boat… Es bleiben meine sweet Memories (so süß wie der bekannt-berüchtigte Planter’s Punch). Bis heute und bis in alle Ewigkeit. Erinnerungen sind das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können!
Am 1. Advent segelte Frau P. durch die Karibik. Wer seine nächsten Feiertage auch mit fliegenden Fischen statt fliegenden Rentieren verbringen möchte, kann sich auch einen Segeltörn unter www.khp-yachtcharter.com buchen.
WerbungWERBUNG