Hier gibt’s jede Woche Highlife in Tüten.
Wer ist Frau P.? Die Berliner Autorin treibt es gern bunt, bekennt immer Farbe und wird (was sie selbst ärgert) immer noch rot. Sie ist laut, ihr Rostkehlchen-Lachen (lieblich ist anders…) unüberhörbar. Sie hasst Langeweile, Ja-Sager und Männer ohne Eier. Dafür liebt sie Rührei mit Speck. Wir laufen zu dritt durch Söderalm, der südlichsten Insel von Stockholm. „Nu’ ma Butter bei die Fische“, sagt die eine ganz lachs, „die süßen Schwedenhappen da vorn könnten wir uns schon ma’ angeln!“ Wir Sprotten und Sprossen aus Hamburg und Schleswig-Holstein, alle also nordish by nature, auf großer Skandinavien-Reise. Und sowas von in Fahrt, alter Schwede… Statt großem Hallo ein großes „Hej Hej“ im Pipi-Langstrumpf-Land. Die geflochtenen Zöpfe wippen im Takt des gefühlten Sorgenfrei-Sounds. Bis es der einen von uns drei Fischköppen wie Schuppen von den Augen fällt: „Wir sind wie diese alten Säcke... Na die, die jedem kurzen Rock hinterherpfeifen – bei uns ist es nur eben andersrum!“ „Du meinst Ziegen, die auf Männer starren – oder wie hieß der Film mit George Clooney noch gleich?“ „Männer, die auf Ziegen starren.“ Und die Möwen ziehen lachend über uns ihre Runden. Wie auch immer – da soll nun mal einer meckern… Alle drei Anfang/Mitte/Ende 30. Gefühlt Mitte 20 – höchstens, versteht sich… Ungeachtet der Bemerkung segeln wir weiter auf Kurs Leichtigkeit durch Stockholm. Es ist unser letzter Abend, wir drei legen noch einmal an Bord der „Trio Sorglos“ in ungewisse Gewässer ab. Vor dem Club Slakthuset werfen wir unseren Anker. Ahoi! Statt Herrn Nilsson haben wir drei Pippi-Mädchen den Teufel auf der Schulter sitzen. Höchstens eine Stunde später Punktlandung bei einer Gruppe blutjunger Nordlichter. Motto des Abends: Sunday School – wir finden’s erste Klasse! Danach geht’s ab zum freiwilligen Nachsitzen zur privaten After-Party. In die Villa Kunterbunt von Alexander (leider kein Skarsgård). Skål! Alle auf Halbmast. Alle – egal welchen Alters – gefühlt auf einer Wellenlänge. Alle(s) leicht, alle(s) sorgenfrei! Viele Worte, wenig Taten. Dazwischen ein Satz, der am Ende gewaltig Wellen schlägt. Gefühlt von Stockholm bis nach Hamburg. „Ihr seid sehr alt, aber Ihr seid sehr cool.“ Hatte ausgerechnet der gesagt, der wegen seiner dunkelbraunen Augenringe stark an eine Figur aus „Trainspotting“ erinnert. Ja, gut, ok, ertappt, der Kultstreifen lief vor 20 Jahren im Kino… Da waren einige der Schwedenhappen noch nicht mal geboren.... Und die Möwen ziehen lachend über uns ihre Runden. Wir drei Freundinnen aber waren in der Geburtsstunde des Drogenfilms von Irvine Welsh dabei. Und fühlen uns zwei Jahrzehnte später immer noch wie neu geboren. Was für ein Irrglaube. Sind wir eben nicht. Wir sind längst eine andere Generation. Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Alt waren und sind immer nur die anderen, wir doch aber nicht! Oder? Mit emotionalem Wellengang und diesem Satz als Rauschen im Ohr geht’s zurück ins Hotel. Wir singen im Taxi laut zu „Easy Like Sunday Morning“ von Faith No More mit. Wie in den 90ern. Die Töne schief, die Gedanken geradeaus: „Die Band habe ich damals live bei Rock am Ring gesehen… und dazu mit Christoph geknutscht.“ „Der Song ist ja noch älter als Trainspotting… Scheiße, wir sind echt alt.“ Die dritte schweigt und schnarcht. Und die Möwen ziehen lachend über uns ihre Runden. „Das Alter ist die Woge im Meer. Wer sich von ihr tragen lässt, treibt oben auf. Wer sich dagegen aufbäumt, geht unter“, schrieb die Schriftstellerin Gertrud Le Fort. Wir ließen uns in Stockholm tragen – von besonderen Momenten mit besonderen Menschen. In denen du überschwappst vor Glück. In denen das Alter keine Rolle spielt, wir aber voll von der Rolle sind. Klar erleidet man im Törn des Lebens schon mal Schiffbruch. Je älter man wird, desto morscher wird das Holz. Aber ich rate Euch: Schwimmt Euch frei vom Altersdruck! Wir sind vielleicht doppelt so alt, aber unser Herz schlägt doppelt so stark für den Moment, für den Genuss, für das Lieben! Ohne Reue! Leinen los und volle Fahrt voraus!
Wer ist Frau P.? Die Berliner Autorin treibt es gern bunt, bekennt immer Farbe und wird (was sie selbst ärgert) immer noch rot. Sie ist laut, ihr Rostkehlchen-Lachen (lieblich ist anders…) unüberhörbar. Sie hasst Langeweile, Ja-Sager und Männer ohne Eier. Dafür liebt sie Rührei mit Speck. Wir laufen zu dritt durch Söderalm, der südlichsten Insel von Stockholm. „Nu’ ma Butter bei die Fische“, sagt die eine ganz lachs, „die süßen Schwedenhappen da vorn könnten wir uns schon ma’ angeln!“ Wir Sprotten und Sprossen aus Hamburg und Schleswig-Holstein, alle also nordish by nature, auf großer Skandinavien-Reise. Und sowas von in Fahrt, alter Schwede… Statt großem Hallo ein großes „Hej Hej“ im Pipi-Langstrumpf-Land. Die geflochtenen Zöpfe wippen im Takt des gefühlten Sorgenfrei-Sounds. Bis es der einen von uns drei Fischköppen wie Schuppen von den Augen fällt: „Wir sind wie diese alten Säcke... Na die, die jedem kurzen Rock hinterherpfeifen – bei uns ist es nur eben andersrum!“ „Du meinst Ziegen, die auf Männer starren – oder wie hieß der Film mit George Clooney noch gleich?“ „Männer, die auf Ziegen starren.“ Und die Möwen ziehen lachend über uns ihre Runden. Wie auch immer – da soll nun mal einer meckern… Alle drei Anfang/Mitte/Ende 30. Gefühlt Mitte 20 – höchstens, versteht sich… Ungeachtet der Bemerkung segeln wir weiter auf Kurs Leichtigkeit durch Stockholm. Es ist unser letzter Abend, wir drei legen noch einmal an Bord der „Trio Sorglos“ in ungewisse Gewässer ab. Vor dem Club Slakthuset werfen wir unseren Anker. Ahoi! Statt Herrn Nilsson haben wir drei Pippi-Mädchen den Teufel auf der Schulter sitzen. Höchstens eine Stunde später Punktlandung bei einer Gruppe blutjunger Nordlichter. Motto des Abends: Sunday School – wir finden’s erste Klasse! Danach geht’s ab zum freiwilligen Nachsitzen zur privaten After-Party. In die Villa Kunterbunt von Alexander (leider kein Skarsgård). Skål! Alle auf Halbmast. Alle – egal welchen Alters – gefühlt auf einer Wellenlänge. Alle(s) leicht, alle(s) sorgenfrei! Viele Worte, wenig Taten. Dazwischen ein Satz, der am Ende gewaltig Wellen schlägt. Gefühlt von Stockholm bis nach Hamburg. „Ihr seid sehr alt, aber Ihr seid sehr cool.“ Hatte ausgerechnet der gesagt, der wegen seiner dunkelbraunen Augenringe stark an eine Figur aus „Trainspotting“ erinnert. Ja, gut, ok, ertappt, der Kultstreifen lief vor 20 Jahren im Kino… Da waren einige der Schwedenhappen noch nicht mal geboren.... Und die Möwen ziehen lachend über uns ihre Runden. Wir drei Freundinnen aber waren in der Geburtsstunde des Drogenfilms von Irvine Welsh dabei. Und fühlen uns zwei Jahrzehnte später immer noch wie neu geboren. Was für ein Irrglaube. Sind wir eben nicht. Wir sind längst eine andere Generation. Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Alt waren und sind immer nur die anderen, wir doch aber nicht! Oder? Mit emotionalem Wellengang und diesem Satz als Rauschen im Ohr geht’s zurück ins Hotel. Wir singen im Taxi laut zu „Easy Like Sunday Morning“ von Faith No More mit. Wie in den 90ern. Die Töne schief, die Gedanken geradeaus: „Die Band habe ich damals live bei Rock am Ring gesehen… und dazu mit Christoph geknutscht.“ „Der Song ist ja noch älter als Trainspotting… Scheiße, wir sind echt alt.“ Die dritte schweigt und schnarcht. Und die Möwen ziehen lachend über uns ihre Runden. „Das Alter ist die Woge im Meer. Wer sich von ihr tragen lässt, treibt oben auf. Wer sich dagegen aufbäumt, geht unter“, schrieb die Schriftstellerin Gertrud Le Fort. Wir ließen uns in Stockholm tragen – von besonderen Momenten mit besonderen Menschen. In denen du überschwappst vor Glück. In denen das Alter keine Rolle spielt, wir aber voll von der Rolle sind. Klar erleidet man im Törn des Lebens schon mal Schiffbruch. Je älter man wird, desto morscher wird das Holz. Aber ich rate Euch: Schwimmt Euch frei vom Altersdruck! Wir sind vielleicht doppelt so alt, aber unser Herz schlägt doppelt so stark für den Moment, für den Genuss, für das Lieben! Ohne Reue! Leinen los und volle Fahrt voraus!
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