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Ein Mädchen hat sich das perfekte Tattoo als Antwort auf blöde Blicke stechen lassen

Tiffany Posteraro leidet an der Weißfleckenkrankheit Vitiligo. Von Kindesbeinen an wurde sie angestarrt, als "Kuh", "Dalmatiner", Geistergesicht" beschimpft. Jetzt hat sie einen fulminantes Mittel gegen die Ausgrenzung gefunden.
Zum ersten Mal entdeckte Tiffany Posteraro, 24, die hellen Stellen auf ihren Knien, als sie sieben Jahre alt war. Die New Yorkerin, die in Florida aufgewachsen ist, zeigte sie ihren Eltern, doch die fanden keine Erklärung. "Sie dachten, es seien Narben oder so", erzählte die junge Frau aus Brooklyn der "Daily Mail". Die Flecken wurden nach und nach mehr, erst an den Handgelenken, dann rund um die Kniescheiben. Eine Salbe, die ihr ein Hautarzt verschrieb, brachte nichts.
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illustrated by Mallory Heyer.
Etwas später, Tiffany war inzwischen elf Jahre alt, traf sie beim Einkauf mit ihrer Mutter auf einen Mann, der sie zur Seite nahm und sagte: "Du hast Vitiligo." "Damit hatte ich zwar einen Namen für die Krankheit, doch ich war immer noch nicht schlauer", so Posteraro. "Meine Eltern interessierte das nicht besonders, für sie war ich einfach Tiffany. Das war zwar sehr behütend, aber ich hätte gern eine Antwort parat gehabt, wenn Leute mich anstarrten und blöde Kommentare abgaben."

Endlich mehr Infos

Mit 14 Jahren schaute Posteraro schließlich online nach, was sich hinter Vitiligo verbirgt - und entdeckte, dass sie nicht die einzige Betroffene war. Zu der Zeit hatten sich die Flecken noch mehr ausgebreitet neben Knien, Füßen, Ellbogen und Handgelenken auch auf den Armen, Beinen und bis ins Gesicht. "Das war direkt nach einem Schulwechsel und ich benutzte damals noch keine Schminke. Es war schrecklich. Die Leute fragten: 'Hast du dich zum Sonnen unter einen Baum gelegt?' Und sie nannten mich 'Dalmatiner', 'Kuh', 'Geistergesicht' oder 'Verbrennungsopfer'. Manche Jungs in meiner Klasse sagten: 'Ich kann dich so nicht daten.'" Posteraro litt - und verwendete irgendwann Schminke, um die hellen Stellen abzudecken. Sie litt insbesondere bei Hitze. Poolpartys sagte sie ab, weil sie keinen Bikini tragen wollte.
Erst 2014 änderte sich etwas: Eine Kandidatin von "America's Next Top Model" hatte ebenfalls Vitiligo und zeigte ihre weißen Hautstellen ohne Scheu vor der Kamera. Das gab auch Posteraro Selbstvertrauen. 2015 schließlich kam die endgültige Wende: Bei Ikea sah Posteraro eine weitere Betroffene - und sprach sie direkt an: "Du hast Vitiligo, ich auch!" Die Kundin erzählte ihr von verschiedenen Gruppen Betroffener, unter anderem auch bei Facebook, was ermutigend und inspirierend für Posteraro war. "Ich wusste vorher nicht, dass es das gibt!"
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Sie fragte sich schließlich, warum sie ihre weißen Hautstellen noch länger verstecken sollte. "Es war so anstrengend! Jetzt trage ich nur noch wenig Make-up und am Körper gar keins mehr - und trotzdem kurze Hosen." Kurz darauf ließ sich die junge Frau die Worte "It's called Vitiligo" auf den linken Unterarm tätowieren, sie war die Blicke der anderen leid und wollte damit erreichen, dass die Menschen sie direkt darauf ansprechen. "Es ist sehr befreiend und macht es mir viel leichter, mit den starrenden Leuten umzugehen."
Aus ihrer Krankheit zieht sie auch einen persönlichen Schluss: "Ich glaube, dass ich ein besserer Mensch bin dank Vitiligo, empathischer. Ich schaue niemanden an und starre auf seine Fehler. Des einen Fehler sind für den anderen wunderschön."
Vitiligo
Welche Ursache hinter der Weißfleckenkrankheit steckt, ist noch nicht genau bekannt. Da sich Fälle von Vitiligo jedoch innerhalb von Familien häufen, vermuten Ärzte, dass erbliche Faktoren eine Rolle spielen. Die Pigmentstörung wird aber nicht direkt vererbt, nur die Veranlagung dafür kann weitergegeben werden.Bei der Weißfleckenkrankheit versiegt die Melaninproduktion an manchen Hautstellen.

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