Erst machte Italien, das Land der feurigen Romantik, wegen Corona dicht. Danach schnappte sich das Virus Frankreich und seine Stadt der Liebe. Und jetzt sitzen überall auf der Welt Singles allein Zuhause und fragen sich, was sie den lieben langen Tag so machen könnten, da die Suche nach der großen Liebe ja für unbestimmte Zeit flachfällt.
Corona hat unser Dating-Leben wirklich auf den Kopf gestellt. „Ich bin letzte Woche noch auf ein Date gegangen und wir haben darüber gesprochen, ob wir uns küssen sollten oder nicht“, sagt der 25-jährige Leon. „Ich fragte ihn halb im Spaß: ,Also, darf ich mit dem süßen Typen jetzt rummachen?‘ Und er antwortete mit sowas wie: ,Wir könnten es riskieren‘. Also taten wir es.“
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Laut der französischen Regierung ist das aber derzeit ein absolutes No-Go. Erst vor Kurzem hat das Land seine Bevölkerung dazu aufgefordert, das Küssen zu unterlassen, damit COVID-19 sich nicht weiter ausbreiten kann. In Frankreich geht es dabei nicht unbedingt nur um Paare. Auch die Begrüßung wird in unserem Nachbarland gern mit einem Kuss auf die Wangen gemacht – egal ob man die Person nun gut kennt oder nur flüchtig. Da das Virus sich aber durch Atemtröpfchen überträgt, ist jeglicher enger Kontakt zu anderen keinesfalls ratsam.
Durch Nachrichten wie diese, stelle ich mir eine Frage immer häufiger: Sollten Singles vielleicht erstmal aufhören zu daten, bis sich die Lage wieder stabilisiert hat?
Ganz so radikal müssen wir nicht sein, meint Dr. Erika Schwartz, Gründerin des amerikanischen Medizinkonzerns Evolved Science. Du solltest lediglich zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen in Betracht ziehen. Überlegt euch zum Beispiel, ob ihr nicht lieber ein virtuelles Date haben wollt. Ihr macht euch beide jeweils ein leckeres Abendessen und genießt eure Unterhaltung durch Videotelefonie vom eigenen Zuhause aus. Oder aber ihr geht beide in eurer eigenen Nachbarschaft spazieren und telefoniert dabei – so kommt ihr beide an die frische Luft, ohne einander in Gefahr zu bringen. Falls ihr euch IRL sehen wollt, (was wirklich nicht ratsam ist!), solltest du zuallererst sicher gehen, dass dein Date sich nicht krank fühlt. Frag einfach direkt, ob er oder sie sich wirklich gesund ist und keine Symptome hat.
Für das Date solltet ihr euch Orte aussuchen, in denen sehr wenige Menschen sind. Anstatt euch in belebten Cafés oder Restaurants zu treffen, könnt ihr zum Beispiel auf ruhigere Plätze oder Parks ausweichen. Und bitte: Verzichtet auf jeglichen Körperkontakt! Sprich: Keine Umarmungen, kein Essen teilen, kein Händchen halten und definitiv keine Küsse. Wenn du die Vorsichtsmaßnahmen noch erhöhen willst, solltest du auch Süßigkeiten und alkoholische Getränke vermeiden. Sie schwächen nämlich die Abwehrkräfte.
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Lief das Date sehr gut, dann geht ihr nach Hause – jeder in sein oder ihr eigenes, versteht sich. Auch Dr. Schwartz sagt klar und deutlich Nein zu allen Aktivitäten, die Körperkontakt voraussetzen. Sex so wie wir es gewohnt sind, ist in dieser Zeit einfach nicht drin.
Das heißt aber nicht, du kannst der Person nicht auf eine andere Weise näher kommen, meint die Sexologin Dr. Jess O’Reilly. „Intimität ist nicht nur Sex“, erklärt sie. Nutzt die Zeit, um euch auf einer emotionalen Ebene besser kennenzulernen. „Stellt euch Fragen über eure Hoffnungen, Träume, Passionen und Philosophien.“ Für mehr Erotik könnt ihr es aber auch mal mit Video- oder Telefonsex versuchen. Das ist natürlich nicht das Gleiche, aber wenn ihr beide darauf steht, kann es sehr viel Spaß machen.
Und noch eine Sache: „Stress ist höchstwahrscheinlich eines der schlimmsten Bedrohungen für dein Immunsystem“, sagt Dr. Schwartz. Wenn dir jemand beim Date ein unangenehmes Gefühl vermittelt, dann bleib direkt fern von ihm oder ihr. Gerade im Zeitalter von Corona kannst du auf solche Menschen verzichten.
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