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Deine Corona-Impfung könnte dein Mammogramm-Ergebnis verfälschen

Foto: Ashley Armitage
Während sich jeden Tag rund um den Globus Millionen von Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen, ist immer wieder die Rede von diversen Nebenwirkungen der Impfung. Eine dieser potentiellen Nebenwirkungen sollten allerdings vor allem diejenigen kennen, die rund um ihre Impfung herum ein Mammogramm machen lassen – und die sich durch diese Nebenwirkung unnötig (!) Sorgen machen könnten.
Untersuchungen der US-amerikanischen Cleveland Clinic zufolge beobachten Ärzt:innen derzeit einen plötzlichen Zuwachs an Mammogramm-Ergebnissen, die geschwollene Lymphknoten unter dem Arm zeigen – ein mögliches Indiz für Brustkrebs. Um das klarzustellen: Das heißt nicht, dass der Impfstoff Brustkrebs auslöst. Stattdessen ist das Anschwellen der Lymphknoten ein Anzeichen einer Immunreaktion des Körpers auf den Impfstoff. Das kannst du mit einem trockenen Husten vergleichen : Der könnte auf COVID-19 hindeuten – aber auch einfach ein Symptom deines Heuschnupfens sein. 
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Geschwollene Lymphknoten sind tatsächlich eine recht häufige Körperreaktion. „Das kann eine Immunreaktion auf diverse Impfstoffe sein, nicht nur auf den COVID-Impfstoff“, erklärt die Gynäkologin Dr. Kelly Culwell, auch bekannt als „Dr. Lady Doctor“. „Das ist ein Anzeichen dafür, dass dein Immunsystem durch den Impfstoff damit anfängt, Antikörper gegen den Erreger zu produzieren.“
Lymphknoten spielen eine entscheidende Rolle in der Fähigkeit deines Körpers, gegen Bakterien und Viren anzukämpfen. Sie fangen und filtern Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger, bevor sie andere Körperregionen infizieren können. Dein Körper hat tatsächlich diverse Lymphknoten, unter anderem im Hals, in deinen Achseln und in der Leistengegend. Ihre Reaktion auf Fremdkörper ist nur ein Teil einer großen Immunreaktion – und genau die sollen Impfstoffe ja auslösen. Laut der US-amerikanischen Mayo Clinic sind geschwollene Lymphknoten übrigens selten ein Symptom für Krebs. 
„Jeder Impfstoff, der eine starke Immunreaktion auslöst, kann die Lymphknoten vorübergehend anschwellen lassen. Meiner Meinung nach ist dieses Wissen bisher noch nicht so verbreitet, weil wir noch nie so eine große Impfkampagne hatten. Da so viele Menschen gleichzeitig geimpft werden, hört man jetzt natürlich von mehr Nebenwirkungen auf einmal“, betont die gynäkologische Chirurgin Dr. Nicole Williams. Dabei steht diese Nebenwirkung sogar im Impfstoff-Merkblatt des Robert-Koch-Instituts; das RKI erwähnt Lymphknotenschwellungen im Zusammenhang mit den Impfstoffen von Biontech-Pfizer (Comirnaty) und Moderna.  
Weil der Impfstoff in den Oberarm injiziert wird, schwellen meist die Lymphknoten an, die der Einstichstelle am nächsten sind – in diesem Fall eben die in der Achselgegend. Da diese Lymphknoten aber auch den Brüsten am nächsten sind, liegt es nah, dass Ärzt:innen und insbesondere Gynäkolog:innen diese Schwellung genauer im Auge behalten sollten. Dennoch: „Je mehr Leute sich impfen lassen, desto wichtiger wird es, Ängsten und unnötigen Tests oder gar Behandlungen vorzubeugen“, meint die Internistin Dr. Brita Roy vom Medizininstitut der Yale University. 
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Das Institut betont auf seiner Website sogar explizit, dass Lymphknotenschwellungen sowie Hautreaktionen in der Nähe der Einstichstelle bisher nur im Zusammenhang mit den Moderna- sowie Biontech-Pfizer-Impfstoffen beobachtet wurden. Beides sind sogenannte mRNA-Impfstoffe. Laut der New York Timestrat die Nebenwirkung bei 11,6 Prozent der mit Moderna geimpften Amerikaner:innen bei der ersten Impfung, bei 16 Prozent bei der zweiten Dosis auf. Bei Biontech-Pfizer-Impfungen kam es seltener zu Lymphknotenschwellungen; nur 0,3 Prozent der Geimpften beobachteten die Nebenwirkung. Bei beiden Impfstoffen wurde sie aber bereits in der Testphase festgestellt. 
Solltest du jetzt also deinen Mammogramm-Termin verschieben? Die Antwort kommt darauf an, wen du fragst. Dr. Roy zufolge geht die Schwellung der Lymphknoten einige Tage nach der Impfung bereits zurück; einige Leute waren rund um die Lymphknoten in der Achselgegend allerdings noch bis zu zehn Tage lang empfindlich. Bei bildgebenden Medizinverfahren kann die Schwellung sogar noch einen ganzen Monat sichtbar sein. Dr. Roy rät daher dazu, den Mammogramm-Termin nicht zu verschieben; du solltest dich aber darauf einstellen, dass der:die Radiolog:in dich eventuell einen Monat später erneut zum Mammogramm bittet, sollte auf den Aufnahmen eine Schwellung zu erkennen sein.
Dr. Culwell meint, die Entscheidung sei eine ganz individuelle Sache. Wenn du ohnehin einmal im Jahr zum Mammogramm gehst, rät sie dazu, deinen Termin entweder vor die Impfung zu legen oder mindestens sechs Wochen nach der Impfung damit wartest. „Für manche Menschen ist das aber nicht ratsam“, erklärt sie. „Zum Beispiel, wenn du derzeit in Krebsbehandlung bist und regelmäßig überprüft werden muss, ob der Krebs zurückgekehrt ist. In diesem Fall solltest du die jeweiligen Fachkräfte über deine kürzliche Impfung informieren.“
Dr. Williams empfiehlt, dein Mammogramm zumindest erst ein paar Tage nach der Impfung stattfinden zu lassen, damit eine mögliche Schwellung zurückgehen kann. Du machst dir trotzdem Sorgen? Dann sprich am besten mit deinen Ärzt:innen darüber, um eine informierte Entscheidung treffen zu können. 

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