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Vagina nach Maß: Warum 5000 Frauen jährlich ihre Schamlippen verkleinern lassen

Letztens meinte eine Freundin, dass sie gerne eine schönere Muschi hätte. Ich fragte mich daraufhin: Was ist denn bitte eine schöne Muschi? Woran orientiert Frau sich? Während der Penis etwas gesellschaftsfähiger ist und man ihn immer wieder mal erspäht, ist die Sicht auf das weibliche Geschlechtsteil doch versperrter – selbst beim FKK oder in der Sauna blickt man ja nicht direkt ins Tor des Glücks. Gibt es etwa schon einen Schönheitsdruck im Höschen, der völlig an mir vorbei ging? Logisch, dass Operationen wegen Fehlbildungen oder Einschränkungen gemacht werden, aber wer lässt denn das Skalpell an seiner kleinen Freundin ansetzen, um die etwas aufzuhübschen? Schönheitschirurg Dr. Volker Ripppmann hat Antworten auf diese Fragen, er schneidert in der Berliner Klinik Metropolitan Aesthetics Vaginen nach Wunsch… Wieviel Frauen lassen eine Operation im Schambereich aus ästhetischen Gründen durchführen und wie alt sind diese durchschnittlich?
Am häufigsten ist die Verkleinerung der inneren Schamlippen. Sie liegt in Deutschland bei circa 5000 pro Jahr. Die Patientinnen sind durchschnittlich zwischen 25 und 30 Jahre alt. Ist die Zahl der Operationen in den letzten Jahren angestiegen?
Die Anzahl ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Das liegt an der Tatsache, dass früher dass die Problematik und Therapien nicht so offen kommuniziert wurden. Zudem rasieren die meisten Frauen ihren Intimbereich und so können zum Beispiel vergrößerte Schamlippen unangenehmer auffallen.

Was kostet eine Vergrößerung und Verkleinerung der Schamlippen?

Die OP-Kosten liegen zwischen 2000 und 3000 Euro. Meist wird der Eingriff in Lokalanästhesie durchgeführt ist aber auch im Dämmerschlaf oder Vollnarkose möglich. Der Eingriff dauert circa eine Stunde und heilt innerhalb von 2 Wochen ab.

Es sollte bei einem genitalchirurgischen Eingriff entweder ein medizinischer Grund vorliegen oder eine stark äußerliche Veränderung, die die Pateintin psychisch und sozial stark beeinträchtigt

Dr. Volker Rippmann

Mit welchen Vorlagen kommen die Frauen? Bzw. woher weiß eine Frau, was eine „schöne“ Vagina ist?

In der Tat hat man durch zuenehmende Freizügigkeit u.a. auch in den Medien mehr Vergleichsmöglichkeiten als früher. Genauso wie bei anderen Körperteilen wird durch die Medien ein Idealbild geschaffen an dem sich viele Frauen orientieren. Eine zu starke äußere Sichtbarkeit der inneren Schamlippen ist meist nicht erwünscht.

Können sie einen Schönheitsdruck im Intimbereich feststellen?

Druck würde ich nicht sagen. Aber es begegnen uns heutzutage viel häufiger Bilder von nackten Frauen und Männern. Wie bei fast allen anderen Körperteilen ist in vielen Köpfen dadurch ein sogenanntes Idealbild entstanden. Zudem wird durch die Mode der Intimrasur viel sichtbar, das vorher nicht erkannt wurden und somit auch nicht gestört hat. Man sieht genauer hin und vergleicht sich mit anderen. Dadurch kann ein Gefühl entstehen, dass man ästhetische Veränderung wünscht.

Wann raten Sie zu so einer Operation?

Ich rate Frauen immer sich zunächst von einem Plastischen Chirurgen oder Gynäkolgen, der sich auf Intimchirurgie spezialisiert hat, ausgiebig beraten zu lassen. Es sollte bei einem genitalchirurgischen Eingriff entweder ein medizinischer Grund vorliegen, wenn es zum Beispiel aufgrund vergrößerter innerer Schamlippen zur Reizerscheinungen des Gewebes kommt – so klagen betroffene Frauen z.B. über Schmerzen beim Radfahren oder beim Sex – oder eine stark äußerliche Veränderung, die die Pateintin psychisch und sozial stark beeinträchtigt.

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