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Diese 10 jungen Frauen werden Deutschland 2019 verändern

Sie wollen die Welt zu einem nachhaltigeren Ort machen, Dialoge anregen oder die Politik verändern. Sie sind jung und haben eine Vision. Doch noch viel zu oft werden sie nicht ernstgenommen.
Wir stellen 10 junge Frauen vor, die mit ihrer Arbeit und ihren Ideen zu einem positiven Wandel in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft beitragen wollen. Die 2019 dafür antreten, das Zusammenleben in Deutschland zu verbessern.
Es ist eine unvollständige Liste der Vordenkerinnen und Ausprobiererinnen, der starken Stimmen und Kämpferinnen, die ihr im kommenden Jahr auf dem Zettel haben solltet.


1. Delara Burkhardt

Sie will die Deutschen für Europa begeistern.

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Delara Burkhardt ist 26 Jahre alt und tritt für die SPD auf Listenplatz 5 bei der Europawahl an. Allein das ist bemerkenswert in einer Partei, die sich das “jünger und weiblicher” werden zwar auf die Fahne geschrieben hat, aber schon lange mit dem eigenen Erneuerungsprozess hadert.
Burkhardt will Menschen für die EU zu begeistern – ohne die üblichen Plattitüden. Sie selbst sagt: “Es reicht nicht, fahnenschwenkend für Europa zu sein. Auch die Menschen, die für Europa sind, wollen wissen, was sich in der EU ändern muss. Die großen europäischen Fragen: europaweite Mindestlöhne, solidarische Migrationspolitik, die Besteuerung von Internet-Konzernen oder soziale Absicherung hat Merkel keinen Schritt vorangebracht.”
Das Problem in der Vergangenheit sei gewesen, dass große Debatten verhindert wurden, stattdessen habe man zu oft nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner gesucht. Die SPD-Politikerin will streiten – besonders für junge Menschen:
“Ich kenne die Lebensrealität vieler junger Menschen in Europa, weil es auch meine Lebensrealität ist. Deren Stimme möchte ich sein.”

2. Dzsenifer Marozsán
Sie zeigt, dass Männerdomänen ein Konzept von gestern sind.

Dzsenifer Marozsán wurde 2018 Drittplatzierte bei der Wahl zur “Weltfußballerin des Jahres”. Und das obwohl die 26-Jährige im Sommer mit einer schweren Erkrankung, einer Lungenembolie, zu kämpfen hatte.
Im kommenden Jahr steht das große Comeback der DFB-Kapitänin an, die für das französische Team Olympique Lyon kickt. Bei der Weltmeisterschaft in Frankreich hat Marozsán viel vor.
Womöglich können die Frauen ein wenig der Fußballerehre wiederherstellen, die die Männer im abgelaufenen Jahr in Russland verzockt haben. Das wäre der abschließende Beweis: Auch das Spiel mit dem runden Leder ist keine “Männerdomäne” mehr.
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3. Margarete Stokowski
Sie macht Feminismus ohne Bullshit.

Wenn selbst der liberale “Welt”-Chefredakteur mit Hang zum polternden Konservatismus, Ulf Poschardt, von einer linken Feministin schwärmt, kann diese wohl zurecht von sich behaupten, zu den einflussreichsten weiblichen Stimmen in der deutschen Medienwelt zu zählen. Auf Margarete Stokowski trifft das zu.
Die 32-Jährige hat im Jahr 2018 ihr Buch “Die letzten Tage des Patriarchats” herausgebracht. Stokowski sagt: “Es geht immer wieder um ein System, das dabei ist, sich zu verabschieden – aber nicht ohne Geschrei. Wir erleben den Zerfall einer sehr alten Gesellschaftsstruktur.”
Dieser Zerfall wird auch 2019 weitergehen – mit neuen Debatten, neuen Skandalen und Rückschlägen. Stokowski scheint dafür gewappnet wie kaum eine Zweite. Gerade weil sie pointierter als die meisten, mit mehr Weitblick als viele und ohne pathetisches Geschwurbel die Probleme anprangert. Und sich auch nicht zu schade ist, zu sagen, was Feminismus nicht sein darf.
Wie in einer Kolumne über die First Lady der USA: “Wenn Ivanka Trump Feministin ist, dann muss man in Zukunft eben noch genauer sagen, ob man einen anarchistischen, evangelischen, veganen oder sonst irgendeinen Feminismus vertritt, oder die maximale Bullshit-Variante, bei der es nur darum geht, privilegierten Frauen das Leben noch einen Tick geiler zu machen.”

4. Katharina Schulze
Sie zeigt Bayern, wie Opposition funktioniert.

Katharina Schulze hat im abgelaufenen Jahr einen Höhenflug erlebt, wie ihn sonst wohl nur Grünen-Parteikollege Robert Habeck in ähnlicher Form gespürt haben dürfte. 18 Prozent bei der Bayernwahl, die Alleinherrschaft der CSU gebrochen, stärkste Kraft in München und bei jungen Wählern. Die Grünen haben eine Alternative zur angestammten bayerischen Lederhosen-Politik präsentiert und ihre Basis deutlich erweitert.
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Wohl auch dank Schulzes freundlich-authentischer Art, die der 33-Jährigen im Wahlkampf große Sympathien einbrachte. Nun ist die junge Politikerin Oppositionsführerin – und will angreifen. Auch im Kampf für Frauen. “Wir wollen Bayern zum ersten gleichberechtigten Land machen”, sagt Schulze. Wenn man es jemandem zutraut, dann ihr.

5. Friederike Otto
Sie sagt uns, was wir nicht hören wollen – aber müssen.

Friederike Otto ist mit 35 Jahren geschäftsführende Direktorin des Environmental Change Institute der Elite-Universität Oxford. Nicht nur mit Blick auf ihre Karriere kann man Otto damit getrost als Vorbild bezeichnen.
Denn die Forscherin schafft, was in diesen Tagen nur wenigen gelingen will: Sie führt die hitzige Diskussion um den Klimawandel mit sachlichen Argumenten – und ohne eine politische Agenda.
Otto untersucht den Einfluss des Klimawandels auf Extremwetter-Ereignisse. Sie sagt: “Ich kann aufzeigen, dass bestimmte Katastrophen passieren, weil der Mensch das Klima verändert. Ich glaube schon, dass man damit andere Leute erreicht, als wenn man nur über globale Mitteltemperaturen spricht und über mögliche Konsequenzen in einer fernen Zukunft, wenn diese Mitteltemperatur um mehr als 1,5 oder zwei Grad angestiegen ist.” Dazu gehört auch, Forschungsergebnisse schneller als üblich zugänglich zu machen. Denn Otto warnt:
“Wenn nicht wir Wissenschaftler die Frage beantworten, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Ereignis und dem Klimawandel gibt, dann wird es jemand tun, der vielleicht eine politische Agenda hat.”

6. Marie-Isabella Heiss
Sie denkt Europa einen Schritt weiter.

Die neue Partei Volt will progressiv sein, proeuropäisch ohne Kompromisse. Die jungen Gründer glauben: Europa wird zerbrechen, wenn wir nichts dagegen tun. Das besondere an der Partei: Sie tritt als erste politische Gruppierung von Anfang an paneuropäisch an. Das heißt: Ihre Kandidaten kommen aus der gesamten EU, überall vertreten sie dasselbe Programm.
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Mittlerweile hat Volt so bereits 20.000 Unterstützer und elf eingetragene nationale Parteien, unter anderem in Italien, den Niederlanden und Deutschland. Bei der Europawahl tritt auch die junge Münchnerin Marie-Isabella Heiss für Volt an. Sie sagt:
“Meine Generation hat sich viel zu lange darauf verlassen, dass Europa so friedlich, stabil und sicher bleibt, wie wir es kennen. Brexit und der Erfolg von Nationalisten beweist das Gegenteil. Wir müssen in unserer Demokratie mitdenken, mitsprechen und mitgestalten, wenn wir nicht reaktionären Kräften das Feld überlassen wollen.”
Mit dem Einzug ins Europaparlament könnte Heiss ein Zeichen setzen: Für ein fortschrittliches Europa und gegen Kleinstaaterei.

7. Marcella Hansch
Sie will mit einer waghalsigen Idee die Meere retten.

Marcella Hansch aus Aachen ist Erfinderin. Ihr derzeit größtes Projekt ist ein riesiger Kamm. Nicht für die Haare, sondern für das Meer. Das Gerät soll mithilfe der Meeresströmung Plastikmüll aus dem Wasser filtern.
400 Meter breit sollte das Gerät ursprünglich sein – mittlerweile konzentriert sich Hansch mit ihrem Team vor allem auf kleinere Säuberungs-“Plattformen”. Diese könnten dann an Flussmündungen aufgestellt werden und verhindern, dass weiteres Plastik ins Meer gespült wird. Die Pläne stehen – am Geld hadert es noch. Hansch sagte im Mai:
“Wir haben ein super engagiertes Team, in dem alle ehrenamtlich arbeiten – aber natürlich fehlen uns enorme Kapazitäten. Aktuell finanzieren wir uns über kleine private Spenden, davon können wir aber keine Vollzeitstellen generieren oder gar einen Prototypen bauen. Wir haben einen sehr konkreten Plan, aber um den umzusetzen, brauchen wir dringend Geldgeber.“
Nach einer Crowdfunding-Finanzspritze wird die 32-Jährige nun auch durch eine Stiftung unterstützt. Und auch der ehemalige deutsche Vize-Kanzler Sigmar Gabriel zeigte sich zuletzt begeistert von ihrer Vision: “Dieses Projekt ist fantastisch, denn es bringt das Plastikproblem im wahrsten Sinne des Wortes an die Oberfläche.“ Hansch will damit endlich richtig loslegen: “Ich verplempere meine Zeit nicht mit Utopien.“
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8. Marie Nasemann
Sie zeigt der Mode-Welt Alternativen auf.

Wer an die Mode-Welt denkt, denkt selten an Moral und Vernunft. Ausgerechnet eine ehemalige “Germany’s Next Topmodel”-Kandidatin könnte das im kommenden Jahr ändern. Marie Nasemann wirbt für nachhaltige Mode – unter anderem auf ihrem Blog “Fairknallt”, den sie neben ihrer Arbeit als Theaterschauspielerin in Karlsruhe betreibt.
Dass die 29-Jährige auf dem Laufsteg auch unethische Kleidung trägt, gibt sie offen zu. Nasemann sagt: “Nur weil ich in meinem Job bestimmte Klamotten trage, muss das ja nicht heißen, dass ich sie mir auch privat kaufe. Mein Kleiderschrank ist nicht 100 Prozent fair, aber wenn ich shoppen gehe, achte ich auf die Herstellung.” Vielleicht kann sie mit dieser unaufgeregten Haltung zumindest einigen ein Vorbild sein. Nasemann zumindest blickt optimistisch nach vorne:
“Wahnsinnig viele kleine Firmen, die nachhaltig arbeiten, sprießen überall auf der Welt aus der Erde. Es wird Zeit, dass sich auch die ganz großen Firmen ein Beispiel daran nehmen und einen neuen, zeitgemäßen Weg einschlagen. Die 2020er werden grün!”

9. Milena Glimbovski
Sie füllt das Wort “Nachhaltigkeit” mit Leben.

Der Nachhaltigkeit verschreibt sich auch Milena Glimbovski. Sie ist 28 Jahre alt, Unternehmerin, Instagram-Berühmtheit und Betreiberin eines Unverpackt-Ladens in Berlin.
Sie wirbt für einen Lebensstil frei von Verpackungsmüll, sie kämpft für Feminismus und nachhaltige Formen des Zusammenlebens. Daneben hat sie einen “Achtsamkeits-Planer” entwickelt, mit dem es Menschen schaffen sollen, ihre Träumetrotz Terminstress zu verwirklichen.
Schon jetzt hören und sehen Glimbovski tausende Menschen zu – in den sozialen Medien, auf Bühnen und in Diskussionsrunden. Auch 2019 wird ihre Botschaft nicht an Wichtigkeit verlieren. Etwa, wenn sie die Menschen auffordert, das große Ganze zu betrachten: “Dass sie verstehen, dass es ein Widerspruch ist, wenn sie auf Müll verzichten, dafür aber dreimal im Jahr nach Bali fliegen.”
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10. MINE
Sie macht Popmusik mit Tiefgang.

Kaum eine deutsche Musikerin wird dieser Tage mit so viel Kritikerlob überschüttet wie die 32-jährige MINE. Wer sich ihr Werk anhört, versteht schnell wieso. Denn ihre feingeschliffene Popmusik, die zwischen Hip-Hop, Jazz und klassischem Songwriting schwirrt, glänzt vor allem durch ihre erfrischend vielseitigen Sound.
MINE zeigt, dass deutsche Popmusik mehr sein kann als nur deutsche Popmusik. 2019 geht MINE nicht nur auf Tour – sie wird wohl auch ein neues Album veröffentlichen. Eines, was die deutsche Pop-Szene aufrüttelt?

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