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Diese drei Songs hören Psychopathen besonders gern

Psychopathen sind gefühlskalt, gewissenlos, wollen andere Menschen manipulieren - und sie haben auch Vorlieben, was den Musikgeschmack angeht. Das Geigen-Solo aus "Psycho" steht aber nicht auf ihrer Hitliste.
Nach dem Lieblings-Soundtrack eines Psychopathen gefragt, dürfte vielen Menschen das Geigen-Solo aus dem Sechzigerjahre-Thriller "Psycho" einfallen. Die kurzen, spitzen Töne des Hitchcock-Klassikers kündigen den Serienkiller Norman Bates an, der sein wehrloses Opfer unter der Dusche ersticht. Der perfekte Soundtrack für Gänsehaut-Garantie bei den Zuschauern.
Mit dem Alltag hat das allerdings wenig zu tun: Zum einen weil Psychopathen keine Mörder oder besonders gewälttätige Menschen sind, wie uns die Filmindustrie gerne vorgaukelt. Sondern schlicht und ergreifend Menschen, die gewisse soziale Defizite haben oder gewissenloser als andere Menschen agieren. Und zum anderen, weil sie offenbar einen ziemlich normalen Musikgeschmack haben - und anstelle von schrillen Geigentönen eher zu Justin Bieber unter der Dusche mitträllern.
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Rap- und Pop-Musik besonders beliebt

Zu diesem Ergebnis sind US-Psychologen in einer kleinen Studie gekommen. Pascal Wallisch, Psychologie-Professor an der New York Universität, hat untersucht, ob die Vorliebe für bestimmte Songs mit den für Psychopathen typischen Persönlichkeitsmerkmalen wie Mangel an Empathie einhergeht. Dafür ließ er rund 200 Stundenten einen Fragebogen ausfüllen, in dem sie ihre Zustimmung zu bestimmten Aussagen geben mussten - darunter Sätze wie "Liebe wird überbewertet" oder "Richtig ist für mich alles, mit dem ich davonkomme".
Im Anschluss hörten die Studenten eine Playlist mit 260 Songs und gaben an, wie sehr sie diese mochten. Wallisch wertete im Anschluss beide Datensätze aus und verglich sie miteinander. Dabei zeigte sich: Studenten mit psychopathischen Zügen hörten am liebsten Tracks wie den 2002-Hit "Lose Yourself" von Rapper Eminem oder "No Diggity" von Blackstreet. Ebenfalls hoch im Kurs: der Radio-Ohrwurm "What Do You Mean" von Justin Bieber.
Auch der Umkehrschluss ist mithilfe der Daten möglich: Wallisch und sein Team extrahierten aus der Fülle an Songs diejenigen, die von Menschen gemocht wurden, die wenige bis keine psychopathischen Züge aufwiesen. Dabei machten Songs wie "Titanium" von Sia oder "My Sharona" von The Knack das Rennen.
Zu bedenken ist, dass die Anzahl der Studienteilnehmer sehr gering, und die Aussagekraft der Studie daher begrenzt ist. Die Auswahl der Studienteilnehmer ist zudem nicht repräsentativ. Wallisch will den mutmaßlichen Zusammenhang jedoch nun in einer größeren Studie näher untersuchen. Denkbar könnte dann etwa sein, dass anhand der Playlist einer Person Rückschlüsse auf deren soziales Verhalten gezogen werden könnten. Das sei zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch nicht möglich. "Die Ergebnisse dieser Arbeit sind vorläufig", erklärte Wallisch vor kurzem dem "Guardian". "Es ist der Beginn einer Untersuchung, nicht deren Ende."
Auf einen persönlichen Lieblingssong will sich der Wissenschaftler nicht festlegen, verriet er gegenüber der "Washington Post". Er sei "überhaupt nicht an Musik interessiert", erklärte er gegenüber der Zeitung. Angesichts dieser Ergebnisse dürfte das die perfekte Antwort sein.
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