„Clean Girl“-Make-up gehörte 2023 zu den beliebtesten (und kontroversesten) Beauty-Trends auf TikTok. Der Trend mit beeindruckenden 1,4 Milliarden bisherigen Views setzt auf neutrale Töne auf strahlender Haut, die dein Gesicht perfekt betonen sollen. Und weil so viele Beauty-Fans dieses lässige, natürliche Make-up ausprobieren wollten, war es nur eine Frage der Zeit, bis der Trend auch auf unseren Nägeln auftauchte.
Richtig: Die „Clean“-Maniküre ist da – und dürfte dieses Jahr überall sein.
Was ist die „Clean Manicure“?
Die TikTokerin @niamhlynchxxxx ging tatsächlich schon letztes Jahr mit ihrem Video zu „clean“ Nageldesigns viral, und auf Google werden die knalligeren Maniküren immer stärker von „nude nails“, „simple nail designs“ und „nude nail art“ abgelöst. Soll heißen: transparente Töne in Rosa, Aprikose und Weiß, minimalistische, aber doch instagramwürdige Nail Art, und perfekt gepflegte Nagelhaut.
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Wir haben mit der Maniküristin und Nail Artist Georgia Rae darüber gesprochen, wie du den „Clean“-Look für die Nägel selbst zu Hause hinbekommst.
Laut Georgia sind „Clean Nails“ nicht nur elegant, minimalistisch und gut gepflegt, sondern auch noch überraschend unaufwendig. „Die meisten Kund:innen wünschen sich von mir einen Look nach dem Motto: ‚Meine eigenen Nägel, aber schöner‘“, sagt sie.
Diese neuentdeckte Liebe zu dezenten Nägeln steht im starken Kontrast zu den extravagant verzierten Acryldesigns, die noch bis vor Kurzem unser Go-to waren. Georgia macht dafür die Pandemie verantwortlich. „Während der Lockdowns mussten wir auf unsere regulären Beauty-Behandlungen verzichten. Das gab uns die Chance, uns wirklich von unserer natürlichen Seite kennen und lieben zu lernen – inklusive der Nägel.“
Wie du deine Nägel auf die „Clean Manicure“ vorbereitest
Ich selbst konnte es gar nicht erwarten, mich an der „Clean Manicure“ auszuprobieren. Entscheidend dafür ist die richtige Vorbereitung.
Zuerst geht es an die Nagelhaut: Ich benutze dazu am liebsten den CND Cuticle Eraser (15,00 € via Douglas), ein sanftes, feuchtigkeitsspendendes Peeling, das abgestorbene Haut von deiner Nagelhaut löst. Dazu drückst du eine erbsengroße Menge des Produkts auf deine Nagelhaut, verreibst es und lässt es fünf Minuten einwirken. Danach wischst du es mit einem Lappen weg und entfernst die sichtbar abgestorbene Haut mit einer Nagelhautschere.
Wie du bei einer „Clean Manicure“ die Nägel lackierst
Dann geht es ans Lackieren, den schwierigsten Teil. Zuerst reinigst du dein Nagelbett mit einem Nagellackentferner, damit es auch wirklich sauber ist. Unabhängig davon, ob du danach zu einem dunklen oder hellen Lack greifst, brauchst du einen Base Coat, um die Gesundheit deiner Nägel zu bewahren (und Verfärbungen vorzubeugen). Ich nehme dazu den OPI Natural Nail Base Coat (12,59 € via Douglas).
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Bei einer klassischen „Clean“-Maniküre folgt darauf eine transparente, milchig-weiße Lackschicht. Georgia empfiehlt dazu OPI „Put It In Neutral“ (11,01 € via Flaconi) oder Chanel „La Base Camélia“ (32,00 € via Chanel); ich selbst benutze OPI „Passion“ (12,95 € via Flaconi).
Damit du den Lack perfekt und streifenfrei aufgetragen bekommst, achte darauf, dass du nur auf einer Seite des Pinsels ordentlich Lack hast, indem du die andere Seite am Flaschenhals abstreifst. Dann fährst du mit dem Pinsel über den Nagel. Georgia betont, dabei nicht zu viel Druck auszuüben, um Streifen vorzubeugen. Am besten fängst du in der Mitte des Nagels an und schließt dann die Lücken zu beiden Seiten.
Der „Clean Nail Look“ dauert eine Weile, ist die Mühe aber wert. Damit er makellos aussieht, ist es wichtig, mehrere, dafür aber dünne Schichten aufzutragen. Weil neutralfarbene Lacke häufig ziemlich transparent sein können, braucht es auch zwei oder drei Schichten, bis du wirklich den Ton erreicht hast, den du dir wünschst. Ich habe für diese Maniküre zwei Schichten aufgetragen. Mach dir keinen Stress, wenn du beim Lackieren auch versehentlich die Nagelhaut anmalst. Du kannst einfach einen kleinen, rechteckigen Pinsel in Nagellackentferner tunken und eventuelle Fehler im Nachhinein ausbessern.
Weil „Clean“-Nägel am schönsten aussehen, wenn sie glänzen, trug ich darüber noch eine Schicht Top Coat auf (zum Beispiel den Essence Colour Shield Top Coat, 1,75 € via DM).
Welche Nail Art eignet sich für eine „Clean“-Maniküre?
Weil eine „Clean Manicure“ auf Schlichtheit setzt, ist auch die dazu passende Nail Art recht unkompliziert – und somit entspannt zu Hause machbar. Das heißt aber nicht, dass sie langweilig aussehen muss. Wenn du dich auf TikTok oder Instagram umschaust, wirst du schnell über unzählige „Clean“-Nail-Art-Designs stolpern – wie minimalistische French Nails, kleine Herzen, Punkte oder sogar winzige Strasssteine.
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Ich selbst entschied mich für eine umgedrehte French-Maniküre (bei der der Strich am Nagelansatz, nicht an der Spitze gezogen wird) in einem Silberton (CND Vinylux in „Steel Kisses“, 12,72 € via Hagel-Shop). Das ergänzt die dezente rosafarbene Basis, ohne sie in den Schatten zu stellen. Dazu fuhr ich mit dem Lack mit einem kleinen Nail-Art-Pinsel über meinen Nagelansatz und entfernte mit einem weiteren Pinsel und Nagellackentferner kleine Patzer. Du musst dabei nicht total präzise sein; die Übung macht den:die Meister:in!
Wenn du gerne länger was von deiner Maniküre hast, kannst du dafür natürlich auch ins Nagelstudio gehen und dir Gellack auftragen lassen. Eine Gel-Maniküre glänzt wie keine andere und hält im Gegensatz zu „normalem“ Nagellack bis zu drei Wochen. Georgia empfiehlt dazu den OPI-Gel-Ton „Bubble Bath“.
Wie du deine Hände für eine „Clean Manicure“ pflegst
Handpflege ist extrem wichtig für die „Clean Manicure“-Ästhetik, und Georgia setzt dabei auf Luxus. „Ich finde, eine Maniküre wurde lange als Punkt auf der To-Do-Liste betrachtet oder als etwas, wofür du mal eben kurz ins Nagelstudio huschst“, sagt sie. „Ich gestalte sie deswegen am liebsten als eine schöne Erfahrung, auf die du dich genauso freust wie auf eine Massage oder Kosmetikbehandlung.“
Dazu bürstet sie einmal wöchentlich den Handrücken und die Handfläche und verwöhnt ihre Hände dann zusätzlich mit einem Körperpeeling. Danach verwendet sie Handcreme und ein Nagelhautöl. „Dadurch strahlen die Hände, und die Maniküre sieht danach viel schöner aus.“ Die Handcreme bzw. das Nagelhautöl sollte aber nie direkt vor dem Lackieren verwendet werden, weil der Nagellack ansonsten womöglich nicht gut hält.
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Meine eigene Handpflege-Routine besteht aus Beigic Refining Hand Wash (29,00 € via Skincation), Mirror Water Buff Body Exfoliator (58,00 € via SpaceNK) und Beigic Classic Hand and Nail Cream (22,00 € via Skincation), gefolgt von ein paar Spritzern Nuxe Huile Prodigieuse Multi-Purpose Dry Oil (42,90 € via Look Beautiful). Zum Abschluss benutze ich das luxuriöseste Nagelhautöl überhaupt: JINsoon Primrose + Honeysuckle Healing Cuticle Oil (33,95 € via JINsoon). Das trage ich tatsächlich andauernd auf (und habe je ein Fläschchen auf meinem Nachttisch und Schreibtisch), weil es meine Nagelhaut so schön weich macht. Dadurch zupfe und fummele ich auch weniger daran rum.
Aber wie inklusiv ist der „Clean Manicure“-Trend?
Wie auch beim „Clean Girl“-Make-up, das Menschen mit Hautproblemen wie Akne oder Rosacea ausgrenzen kann, kann es hier passieren, dass sich diejenigen mit abgekauten oder kaputten Nägeln außen vor fühlen. Minimalistische Nail Art und Handpflege sind aber für alle Nägel geeignet, ganz egal, wie sie aussehen oder wie lang sie sind. Auf dem Instagram-Account @allnailswelcome (kuratiert von den Beauty-Redakteurinnen Lucy Partington und Laura Capon) werden genau deswegen auch Fotos von allen Nägeln gepostet.
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