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Balbina: „Als fokussierte und entschlossene Frau muss man Hürden einrennen“

Foto: Nicolas Hu00f6fer
Balbina ist ein Gesamtkunstwerk. Ihre Sprache, ihre Kompositionen und ihr Look sind andersartig, sonderbar. Und somit unverwechselbar. Mit ihrem dritten Album „Fragen über Fragen“ beweist die Musikerin wieder einmal, dass Frauen mit Kante Popmusik erst wirklich aufregend und inspirierend machen. Im Feuilleton wird sie deshalb gefeiert, tourte bereits mit Herbert Grönemeyer und spielte mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg. Heute feiert die Berlinerin Videopremiere mit ihrer Single „Milchglas“ – Refinery29 stellte 5 Fragen und bekam 5 Antworten:
Texte, Gesang, Gesamtkonzept – was genau machst du alles selbst bezogen auf deine Kunst?
Also ich bin in erster Linie Komponistin und Texterin. In zweiter Linie jedoch male ich meine Lieder aus. Ich liebe es, mich durch Bildaufbau und Video auszudrücken. Kulisse und Bekleidung wird da quasi zu einem wichtigen Handwerkszeug, welches Ideen in Szene setzt.
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Wann hast du dir die Welt das letzte Mal weichgezeichnet, wie du es in „Milchglas“ besingst?
Es scheint alltäglich alles so krass auf Realität abzuzielen. Dadurch wird das falsche Gefühl von Authentiziät vorgegaukelt: Weil der Blogger einen so nah am Leben teilnehmen lässt oder das TV immer billiger mit Selfmadekameraführung Initmität suggeriert, sehne ich mich nach Facetten, die symbolischer das Leben rahmen. Ja, ich bemühe mich sogar das Große und Ganze des rätselhaften Lebens durch Weitblick und Weichzeichung zu entdecken. Ich sehe den Blickwinkel durch das „Milchglas“ nicht als Verleugnung der Realität, sondern eher die Fokussierung auf Spannendes. Eine Entdeckungsreise.
Liebst du das kreative Chaos oder die geradlinige Struktur?
Mein Kopf ist Chaos, jeder der mich kennt weiß: Ich tauche unter in einem undurchsichtigem Wust aus Projekten und erscheine erst wieder, wenn alles in einer ausgezeichneten Struktur glänzt. Ich ordne in Schüben chaotische Klötze zu Schlössern.
Foto: Nicolas Hu00f6fer

Nieder mit den altbackenen festgefahreren Musikbusinessstrukturen in Deutschland, denkt forward und verlasst euch nicht so auf eure ganzen Regeln. Man ist das, was man tut.

Was sagst du zu dem Vergleich: Balbina ist die deutsche Björk.
Ich liebe Björk. Das einzige, das wir aber gemeinsam haben ist: Wir sind Frauen, die Musik machen und das genau auf ihre spezielle Weise. Rein musikalisch und visuell haben wir wenig gemeinsam. Eigentlich überhaupt nichts! Komisch, dass es bereits ausreicht eine selbstbewusste Frau im Business zu sein, um mit den verschiedensten Charakteren in einen Topf geworfen zu werden. Ich meine: Was hatten Prince und Johnny Cash bis auf ihre starke Künstleridentiät gemeinsam?! Nichts und deswegen hat sie auch keiner verglichen.
Du bist eine gefeierte Frau im Feuilleton – warum gibt es so wenig Frauen, die in der Musik für etwas stehen (dürfen)?
Weil man als fokussierte und entschlossene Frau Hürden einrennen muss. Bei einem Mann wirkt ein gradliniges „Nein“ oder „Ich möchte dies so umsetzen:...“ wie maskuline Entschlossenheit. Man bewundert und respektiert ihn. Weibliche Sachlichkeit und Bestimmtheit wird oftmals als Zickentum abgewertet.
Foto: Nicolas Hu00f6fer

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