Traurig, aber wahr: Als Frau zahlt man mehr für Produkte, von Spielzeug über Kleidung bis hin zu Beautyprodukten. Hygieneartikel, Haarpflegeprodukte und Duschgel extra für Frauen sind in der Regel teurer als die für Männer und das gleiche gilt auch für Rasierer. Das Phänomen, dass Frauen ohne erkenntlichen Grund mehr Geld ausgeben müssen, ist unter dem Überbegriff „Pink Tax“ bekannt.
Die Firma Billie hat dieser Abzocke in den USA nun den Kampf angesagt. Mit einem Abo-Service möchte das Unternehmen das Frauenrasierer-Business revolutionieren, indem es in regelmäßigen Abständen Rasierer an seine Kundinnen verschickt – und zwar ohne „Pink Tax“. Bisher gibt es das Abo nur in den USA. Dass trotzdem weltweit über Billie berichtet wird, hat noch einen anderen Grund: Die Marke hat eine aufsehenerregende Werbung geschaltet.
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Normalerweise sieht man in Rasiererwerbungen Frauen, die ihre bereits glatten Beine rasieren. Zeit das zu ändern, fand Billie, und rief das „Project Body Hair“ ins Leben.
Dem Unternehmen geht es darum, klarzustellen, dass Frauen keinesfalls von Natur aus haarlose Wesen mit seidig glatten Körpern sind. In der Kampagne sieht man deshalb die Realität: Körperhaare, Flaum und Stoppeln.
Die Fotografin Ashley Armitage filmte den Spot und führte auch Regie. Heraus kamen ästhetische Bilder von Frauen mit Körperhaaren auf Unterarmen, Beinen, Zehen, Schamhügeln und unterm Bauchnabel. Da sich Armitage mit ihrer Arbeit schon lange dafür einsetzt, dass weibliche Körperbehaarung in der Öffentlichkeit an Sichtbarkeit gewinnt, war sie die perfekte Besetzung für den Job. Mit einer von ihr ins Leben gerufenen Bewegung auf Instagram, die darauf abzielte, Schamhaar als etwas vollkommen Natürliches zu zeigen, hatte sie bereits in der Vergangenheit für Aufsehen gesorgt. Sie sagt: „In der Beautyindustrie werden haarlose, geairbrushte Hochglanzfrauen gefeiert. Unser Ziel war, diesem stereotypen Frauenbild etwas entgegenzusetzen. Wir wollten aber nicht nur zeigen, dass weibliches Körperhaar etwas vollkommen Normales ist, wir wollten gleichzeitig eine schöne, ermutigende und ästhetische Kampagne machen.“
Um die Bandbreite von Körperhaar zu zeigen, entschied sich Armitage, verschiedene Arten von Frauen zu filmen. Manche von ihnen rasieren alles, andere gar nichts und wieder andere rasieren manche Stellen und andere nicht. Und wie genau passt eine Marke für Rasierer jetzt zu all dem? Das Unternehmen möchte seine Kundinnen in der Vorder- und das Produkt in den Hintergrund stellen. Das Statement von Billie dazu: „Wie auch immer, wann auch immer und nur wenn du dich überhaupt rasieren möchtest, wir sind da für dich.“
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