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Eintauchen in die Welt von „Shark Girl"

Madison Stewart
Madisons Stewarts Welt sind die Meere. Auf einer Jacht vor der Ostküste Australiens wurde die 21-Jährige geboren und wuchs quasi im Wasser, schnorchelnd und später tauchend, am Great Barrier Reef auf. Ihre Eltern: weltumsegelnde Hippies. Ihre erweiterte Familie: die Haie, für deren Schutz sich Madison einsetzt, seit sie an ihrem zwölften Geburtstag zum ersten Mal einem Ammenhai-Weibchen begegnete.
„Ihre Größe und Power waren überwältigend“, erinnert sie sich. „Aber sie war überhaupt nicht aggressiv, sondern wollte einfach nur mit mir abhängen.“ Wie man das unter Mädels eben so macht. Zwei Jahre später brach Madison die Schule ab. Eine Entscheidung, die bei den meisten Durchschnittseltern Herzrhythmusstörungen auslösen dürfte, von Madisons Eltern aber nicht nur akzeptiert, sondern auch noch unterstützt wurde: „Der Deal mit meinem Vater war: Das Geld, das er an Schulgebühren spart, wird in eine anständige Unterwasserkamera investiert.“
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Madison Stewart
Der Grundstein für eine Karriere als Umweltschützerin, wie sie von vielen bezeichnet wird, war gelegt. Der Begriff gefällt ihr nicht – der Spitzname Shark Girl dafür umso mehr. „Haie sind nicht nur meine Familie, sie sind auch meine Arbeitgeber“, sagt sie. Preisgekrönt sind ihre Filme wie „Hitchen's Razor“, der sie auf engster Tuchfühlung mit den Raubtieren zeigt. „Mit meinem Dokumentationen will ich darauf aufmerksam machen, in welchem Tempo wir diese wundervollen Geschöpfe ausrotten.“
Aktuellen Schätzungen zufolge wurden bereits über 90 Prozent des weltweiten Haibestands ausgerottet, sei es als vermeintlich zufälliger Beifang oder durch die direkte Jagd auf die Tiere, deren Fleisch en masse verzehrt wird. Was viele nicht wissen: Rund 30 Prozent des weltweit gehandelten Haifleisches stammt aus Europa, wobei die spanische Hafenstadt Vigo als Hauptumschlagsplatz gilt. „Das Fleisch ist einfach überall“, sagt Madison. Unter dem Deckmantel irreführender Bezeichnungen kommt es in den Handel: Ob als Seeaal, Kalbfisch, Speckfisch, Karbonadenfisch, Seestör, Steinlachs bzw. Rock Salmon, wie er im Englischen genannt wird, als Königsaal oder wohl klingende Schillerlocke landen Haie auf unseren Tellern. „Würde aber zum Beispiel Delfinfleisch in den Auslagen der Fischhändler liegen, wäre die Empörung riesig“, sagt Madison. „Aber bei Haien stört es keinen, nach dem Motto: Je weniger es gibt, desto sicherer der nächste Badeurlaub.“
Ernst Stewart
Über die verbreitete Meinung, Haie seien gefährliche Killer, kann Madison nur schmunzeln. Sie schützt sich nicht mal, wenn sie mit den Tieren taucht. „Ich habe keine Angst, aber ich bin auch nicht blöd“, sagt sie. „Ich habe Respekt und habe gelernt, ihre Körpersprache zu verstehen. Haie sind eigentlich sehr durchschaubare Tiere. Aber sie sind auf keinen Fall harmlos. Es sind Raubtiere, die aggressiv werden, wenn sie sich bedroht fühlen. Im Schnitt sterben jährlich aber nur zwölf Menschen weltweit an den Folgen eines Hai-Angriffs. Zum Vergleich: Im Schnitt sterben jährlich 100 Millionen Haie an den Folgen eines Menschen-Angriffs ...“

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