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Elin Larsson von Filippa K verrät Tipps, wie deine Garderobe nachhaltiger wird

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Nachhaltigkeit gewinnt langsam immer mehr an Bedeutung in der Modeindustrie, vielen Marken dient der Begriff aber nur als kurzfristiger Aufmerksamkeitsgenerator. Langfristige, gründlich durchdachte Pläne sind selten. Eine Ausnahme macht da die schwedische Marke Filippa K, die es sich zum Ziel gemacht hat, bis 2030 nur noch nachhaltige Materialien in der Produktion zu verwenden. Darüberhinaus setzt das Brand auf Langlebigkeit, Zeitlosigkeit und unterstützt Second Hand- und Leihkonzepte. Für die Umsetzung der Pläne ist Elin Larsson zuständig, die seit 2011 als Nachhaltigkeitsmanagerin angestellt ist. Welche Herausforderungen Filippa K zu meistern hat, wie die KundInnen auf die Veränerungen reagieren und wie man die eigene Garderobe nachhaltiger gestalten kann, verrät sie im Interview!
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Du bist seit 1996 bei Filippa K und arbeitest dort heute als Nachhaltigkeitsmanagerin. Wie bist du zu deiner heutigen Position gekommen? Ich bin fast seit Anfang an dort und hatte ganz verschiedene Positionen inne: Projektleiterin, Businesssystementwicklerin, Verkaufskoordinatorin, Logistikmanagerin und Zulieferermanagerin -bevor ich meine jetzige Stelle 2011 angetreten habe. Die Tatsache, dass ich in fast alle Bereichen des Unternehmens gearbeitet habt, gibt mir einen großen Vorteil für meine heutige Rolle. Ich verstehe die Herausforderungen aber auch die Möglichkeiten in jedem Bereich unserer Unternehmens. Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle für Filippa K. Was war der Startschuss für dieses Engagement? Es war schon immer unsere Philosophie Kleidung herzustellen, die lange hält – im Sinne von Qualität aber auch in Sachen Stil. Wir haben viele Jahre lang daran gearbeitet, den Anteil der nachhaltigen Materialien zu erhören, wir haben soziale Probleme bei unseren Zulieferern angesprochen und haben unseren negativen Einfluss in der Produktion verringert. Doch dann sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir realisiert haben, dass das noch nicht genug ist.

Die Modeindustrie muss sich verändern. Entweder ignoriert man das oder wann wird Teil der Veränderung

Also haben wir 2014 eine neue Vision für unser Brand beschlossen. Wir wollen Mode sehen, bei der Nachhaltigkeit die Basis des Wachstums ist. Wir sind dabei ein Manifest zu entwickeln, das uns sagt, wie wir das erreichen können. Einerseits geht es um dabei um das, was wir schon lang machen - also haltbare Kleidung herzustellen - andererseits haben wir auch zwei neue Konzepte aufgebaut: zirkulierende Mode und die kuratierte Garderobe. Wir versuchen mit unseren Partnern, unseren KundInnen und der Industrie die Grenzen des Möglichen auszuloten. Die Modeindustrie muss sich verändern. Entweder ignoriert man das oder wann wird Teil der Veränderung. Den zweiten Weg haben wir für uns gewählt. Was sind die wichtigsten Schritte, die ihr vornehmen müsst, um eure Ziele bis 2030 zu erreichen? Innovation steht bei diesem Prozess im Vordergrund. Wir müssen uns immer wieder selbst herausfordern, um nicht vom eingeschlagenen Weg abzuweichen. Um dabei erfolgreich zu sein, müssen wir mit anderen kollaborieren - sowohl inner- als auch außerhalb der Zulieferungskette - und auch mit Partners in anderen Unternehmens. Zusammenarbeit ist der Schlüssel!
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Was sind die größten Herausforderungen? Wir können diesen Veränderung nicht einfach selbst kreieren. Wir müssen alle Beteiligten einbeziehen und neue Verbindungen in der Modeindustrie herstellen. Außerdem ist es essentiell, dass unsere Kunden an Bord sind. Ohne sie ist es unmöglich diese systematische Veränderung umzusetzen. Wie reagieren eure KundInnen auf die Veränderungen? Sehr gut. Wir sind so glücklich zu sehen, dass unsere KundInnen genauso engagiert sind in Sachen Nachhaltigkeit. Sie unterstützen uns dabei bessere Produkte herzustellen. Denkst du, dass Nachhaltigkeit in Skandinavien wichtiger ist als in anderen Ländern? Vielleicht. Wir haben uns immer um solche Probleme gekümmert. Viele Skandinavier sind aufgeklärt und gut informiert, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Ihre Umwelt ist ihnen wichtig und sie wollen nachhaltige Entscheidungen treffen. Generell wird das Bewusstsein für diese Probleme aber weltweit immer größer. Wir sehen, dass sich mehr und mehr Menschen, Firmen und Regierungen engagieren.

Unsere Gesellschaft hat an vielen Stellen die Verbindung zur Natur verloren.

Ihr habt bereits Filippa K Second Hand, Lease, Collect und die Front Runner gelauncht. Was dürfen wir als nächstes erwarten? Wir arbeiten ständig daran unseren nachhaltigen Kreislauf zu verbessern. Aber wir wollen auch die Industrie in die entsprechende Richtung weisen, damit wir nicht nur transparent sind sondern auch Menschen zu mehr Nachhaltigkeit inspirieren, ihnen neue Lösungen zeigen und eine digitale Gemeinschaft starten, die Probleme anspricht und Bewusstsein schafft. Wir hoffen zum Beispiel, dass wir in Zukunft neue Produkte für die Gesellschaft und den Planeten anbieten können, die einen positiven Einfluss auf den Klimawandel haben. Filippa K steht für einen sehr minimalistischen, klassischen, haltbaren Look. Fühlt ihr euch manchmal von Trends unter Druck gesetzt? Nein, nicht wirklich. Stil ist zeitlos und steht über den Trends. Welche Kollektionsteile verkaufen sich am besten? Da fällt es schwer nur ein Teil zu nennen. Die Trenchcoats gehen im Frühjahr immer großartig, genauso wie die Bomberjacken.
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Viele Menschen machen sich immer noch nichts aus nachhaltigerer Produktion und denken nicht über den Einfluss nach, den die Herstellung ihrer Kleidung auf die Umwelt haben kann. Wie würdest du versuchen ihre Meinung zu ändern? Es ist schon wirklich schwierig, wenn man sich gar keine Gedanken, um den Einfluss seiner Entscheidungen macht. Die Power der KonsumentInnen ist essentiell und sobald sie sich ihres Einflusses bewusst werden, bedenken sie hoffentlich die Alternativen. Also müssen wir die Menschen dazu inspirieren bessere Entscheidungen zu treffen. Kannst du uns drei einfache Tipps für eine nachhaltigere Garderobe geben? 1. Kaufe wandelbare Stücke, die hochwertig sind und die Basis deiner Garderobe werden.
2. Pflege deine Kleidung sorgfältig, damit sie ein langes Leben haben kann.
3. Suche in Second Hand Stores nach Updates für deinen Kleiderschrank, leih Stücke aus oder tausche mit Freunden.

Ich versuche nicht mehr zu kaufen, als ich wirklich brauche. Daran muss ich mich manchmal erinnern.

Natur spielt auch in deinem privaten Leben eine wichtige Rolle. Ist das der Hintergrund für deine Leidenschaft für Nachhaltigkeit? Das ist gut möglich. Die Natur bietet mir Inspiration, Abenteuer und Erholung. Eine gute Verbindung zu ihr ist für mich die Basis des Wohlbefindens. Die Natur bringt mich dazu runterzukommen und zeigt mir neue Lösungen auf. Leider hat unsere Gesellschaft diese Verbindung an vielen Stellen verloren. Das beeinflusst die Entscheidungen, die wir treffen. Doch wir sind alle Teil des Ökosystems und von seiner Funktionstüchtigkeit hängt auch unser Wohlbefinden ab. Wir alle sind Kapitäne auf diesem Schiff namens Natur. Wissenschaftler sagen, dass wir eine neue geologische Ära erreicht haben - die Anthropozän - wenn die Aktivitäten der Menschen einen signifikanten, globalen Einfluss auf die Geologie und das Ökosystem hat. Mit dieser Power sind viele Möglichkeiten aber auch viele Verpflichtungen verknüpft. Es ist an der Zeit, dass wir Verantwortung übernehmen, damit unsere Kinder und die zukünftigen Generationen genauso auf diesem Planeten leben können. Was sind die wichtigsten, nachhaltigen Veränderungen, die du in deinem privaten Leben getroffen hast? Besonders wichtig ist es, langsamer zu werden. Wir rennen so schnell, dass wir das Leben verpassen. Wir haben keine Zeit bewusste und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Der Schriftsteller Pico Iyer hat mal gesagt: „nur durch Zurückblicken und Stillstand sehen wir was die Bildfläche (also das Leben) wirklich bedeutet und können das Gesamtbild wirklich sehen." Konkrete Schritte sind für mich: 1. Ich versuche nicht mehr zu kaufen, als ich brauche. Daran muss ich manchmal erinnern.
2. Der Großteil meiner Möbel ist Second Hand.
3. Ich versuche auf Fleisch zu verzichten.
4. Ich kaufe organische Lebensmittel und Hygieneprodukte.
5. Ich fahre mit dem Rad, immer wenn es möglich ist.
6. Ich mache Sport und nutze die Kraft der Natur: Segeln, Windsurfen, Wandern, Ski fahren. All diese kleinen Aktionen addieren sich zu meinem Anteil. Außerdem inspirieren sie auch unsere Kinder sich des Einflusses, den wir haben, bewusst zu sein.

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