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Eva Longoria im Exklusivinterview: „Frauen brauchen Vorbilder“

FOTO: Kevork Djansezian/NBC / GETTY IMAGES
Eva Longoria ist so ziemlich das genaue Gegenteil ihrer oberflächlichen Paraderolle der Gabrielle Solis aus der US-Serie Desperate Housewives. Tatsächlich ist sie vor allem eines: Ein Role Model, ein Vorbild, für viele Frauen in Lateinamerika. Wir haben sie am Rande des Chivas – The Venture-Finales in New York getroffen und mit ihr über die #girlboss-Bewegung und die Power von Vorbildern gesprochen. Sie haben Ihre eigene Stiftung gegründet und sitzen hier bei Chivas - The Venture in der Jury, um 1 Million US-Dollar an Social Start-Ups zu verteilen. Warum engagieren Sie sich genau für diese Themen?
„Ich wurde im Laufe der Jahre immer wieder für den guten Zweck angefragt, Delfine retten in Japan oder Hilfe für Afrika, zum Beispiel. Alles gute Sachen, aber sie haben nicht wirklich etwas mit mir oder meinem Leben zu tun. Darum habe ich mich entschieden, meine eigene Stiftung zu gründen und mich auf eine Community und eine Problemstellung zu spezialisieren. Ich wusste sofort, ich möchte mich auf Lateinamerika konzentrieren, denn das ist meine Heimat. Und ich wusste, dass ich speziell Frauen unterstützen möchte - denn ich bin eine Frau. Mir war klar, ich möchte Gründerinnen fördern, denn auch wenn die Regierung Gründer-Programme bietet, kann sie doch nicht alles abfangen, dafür braucht es private Stiftungen, wie „The Venture“ von Chivas oder eben meine „Eva Longoria Foundation.“ Wie sehr spielt das Geschlecht in unsere Gesellschaft und in der Businesswelt noch immer eine Rolle?
„Ach eigentlich ist es doch so: Es ist gut, eine Frau zu sein, denn wir sind schlauer als Männer. (lacht) Nein, ernsthaft. Es ist leider immer noch so, dass es Geschlechterspezifische Unterschiede in der Welt gibt. Es ist noch immer so, dass Frauen 67 Cent bekommen, wo die Männer einen Dollar machen. Latinas sogar nur 56 Cent. Es gibt da noch große Probleme, denen wir uns stellen müssen. Ob es Sexismus bei der Arbeit, zu Hause oder in der Gesellschaft ist. Also ja, es ist oft so, dass wir Frauen uns nochmal extra beweisen müssen.“ Wie können wir als Frauen etwas daran ändern?
„Ich für meinen Teil gehe so damit um, dass ich immer die smarteste Person im Raum bin. Ich bin am besten informiert, am besten vorbereitet! Keine Frage, Frauen müssen immer noch härter arbeiten, sich mehr beweisen und besser sein als die Männer in gleichen Positionen, aber ich glaube, dass jeder genau diesen Anspruch an sich haben sollte!“ Frau, Schauspielerin und dazu noch Sexsymbol, wie schwierig ist es für die öffentliche Person Eva Longoria auch politisch ernst genommen zu werden?
„Ich habe gerade erst Hillary Clinton bei ihrem Wahlkampf in Florida unterstützt, aber besonders in meiner politischen Arbeit bekomme ich immer wieder zu hören: Du bist doch Schauspielerin, sei einfach ruhig und steh vor einer Kamera herum und lächele. Ich denke dann immer, du bist vielleicht Zahnarzt, kümmere dich um Zähne oder was auch immer du eben so tust. Wir sind alle Amerikaner, wir haben alle eine Meinung über soziale oder gesellschaftliche Dinge, ich nehme diese Herausforderungen an und nutze sie, um Frauen, Latinas und anderen Leuten zu helfen und ihnen ein Vorbild zu sein.“ Und Sie sind für besonders viele lateinamerikanische Frauen ein Vorbild – wie wichtig ist es, Gesicht zu zeigen?
„You can’t be what you can’t see“-Frauen brauchen Vorbilder! Frauen brauchen Vorbilder. Sie sollen sich denken: „Oh wow, diese Frau hat es geschafft und ihre Ausgangssituation war viel schwieriger als meine, dann kann ich das auch schaffen.“
Viele Menschen sagen zu mir „Du bist die Stimme der Latino-Community“. Das bin ich nicht! Ich sprechen nicht FÜR die Latinas in diesem Land, ich spreche MIT ihnen. Ich spreche für niemanden und niemand spricht für mich. Wir sprechen alle für uns selbst und das ist ein gewaltiger Unterschied!“ Was raten Sie Frauen, die sich nicht gesehen, nicht ernst genommen fühlen?
„Ich sage Frauen genau das gleiche wie den Latinas, die sich im amerikanischen Fernsehen und im Kino unterrepräsentiert fühlen: Ihr müsst die Initiative ergreifen! Ihr müsst den Content schaffen, ihr müsst diese Geschichten schreiben, Regie führen und spielen. Denn niemand wird diese Geschichten für euch erzählen!

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