Ultradünne Augenbrauen, perlmuttfarbene Lippen, schwarzer Kajal am unteren Lid: Es gibt Beauty-Hypes, die die 90er gern für sich behalten können. Und dann es Trends, die vollkommen zurecht in den letzten Jahren wieder in waren – wie die blonden Chunky Highlights.
Genau wie die anderen Haartrends des Jahres begann auch das Comeback der breiten Strähnen auf Instagram. Immer mehr Friseur*innen scheinen sich langsam aber sicher von superschmalen Strähnchen und Balayage-Techniken zu verabschieden. Stattdessen wenden sie sich jetzt einem Look zu, der deutlich auffälliger ist: den sogenannten Chunky Highlights. Eins zu eins wurde der Style aber nicht übernommen. So setzt die 2019er Variante beispielsweise nicht auf mehr auf messingfarbene Töne. Außerdem dürfen die Strähnen nicht schmaler als zwei Finger breit sein und nicht zu nah am Haaransatz beginnen oder zu zebramäßig aussehen. Viele Colorist*innen nehmen sich am Lieblingsstylisten der Kardashians Andrew Fitzsimons ein Beispiel und setzen auf Farben mit biskuit- und karamellfarbenen Grundtönen (yummy), Negative-Space-Designs und Strähnen, die etwa drei bis fünf Zentimeter unter dem Haaransatz beginnen. Andere Friseure greifen dagegen zu deutlich helleren Blondtönen, aber auch sie halten sich an die Regel: je breiter die Streifen, desto besser. Schnitttechnisch ist übrigens ein schulterlanger Bob mit harten Kanten die erste Wahl.
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„Bisher war es beim Färben immer das Ziel, einen möglichst natürlichen Look zu erreichen“, sagt Adir Abergel, Hairstylist und Creative Director bei Virtue. Doch jetzt sieht die Sache anders aus. „Der Grund dafür, dass wir mittlerweile so viele Chunky-Styles sehen ist, dass die Färbetechnik einen schlichten, fast schon langweiligen Schnitt richtig aufpeppt. Das Ergebnis konnten wir in den 90ern bei Supermodels wie Cindy Crawford, Helena Christensen und Naomi Campbell sehen. Wenn sie die Haare auf die andere Seite geworfen haben, war direkt viel mehr Bewegung im Look.“
Zufälligerweise habe ich gerade eh schon einen Blunt Lob (Long Bob), weil ich zu faul war, die Spitzen meines sehr pflegeintensiven Bobs regelmäßig schneiden zu lassen. Also dachte ich mir, warum sollte ich den neuen Trend nicht einfach mal ausprobieren und so Abwechslung in meinen Look bringen, ohne zur Schere greifen zu müssen? Meine Freund*innen und meine Familie waren allerdings nicht gerade begeistert, als ich ihnen von meinen Plänen erzählte – sie wollten, dass ich meine schokoladenbraune Naturfarbe behalte. „Du wirst ständig zum Nachfärben gehen müssen“, warnte mit eine Freundin. „Denkst du nicht die Strähnen sind ein bisschen zu… heftig?“, fragte eine andere.
Natürlich höre ich nicht auf sie (was für ein Beauty Editor wäre ich, wenn ich nicht ab und zu mal ein Risiko eingehen und einfach mal was wagen würde?) und buchte einen Termin bei Shannon Gallacher. Als es dann soweit war, mixte Shannon die Farbe mit einer Portion einer Protein-Behandlung, die vor Haarbruch schützen soll. Dann kämmte sie meine Haare zurück, färbte die einzelnen Strähnen mit ihren Händen ein und wickelte sie anschließend in Folie ein. Nach nur zwei Stunden (ich hätte gedacht es würde viel länger dauern) war sie durch. „Bei nicht gefärbten Haaren geht das relativ schnell“, erklärte mir Abergel später, der übrigens Farbe mit niedrigem Peroxidgehalt empfiehlt, um die Haaroberfläche nicht zu sehr zu strapazieren. Am Anfang sahen die Strähnen sehr hell aus – fast schon gelblich! Ich geriet leicht in Panik, weil ich mehr wie eine Biene als wie ein stylisches 90s Chick aussah. Doch nach einer Packung mit 30-minütiger Einwirkzeit sah das ganze schon deutlich besser aus: Blond, aber nicht zu sehr in your face. Gar nicht mal so übel! Daran könnte ich mich gewöhnen!
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Nach dem Bleichen fühlten sich meine Haare zwar nicht so trocken an, wie ich befürchtet hatte, doch eine Extraportion Pflege kann trotzdem nicht schaden. Also kaufte ich mir auf dem Heimweg noch ein das Shampoo und den Conditioner von Pureology. Das ist zwar nicht ganz günstig, wirkt bei mir aber super gegen Frizz. Was meine Pflegeroutine angeht, setze ich aktuell auf folgende Produkte: Nach dem Waschen gebe ich erst das Elixir Ultime Haaröl von Kérastase ins handtuchtrockene Haar und dann den Heat Relief Thermal Protector Mist von Aveda. Wenn nach dem Föhnen einzelne Haare abstehen, glätte ich diese mit etwas Polish Cream von Virtue.
Was die "Instandhaltung" angeht, sind Chunky Highlights laut Abergel gar nicht mal so aufwendig, wie du vielleicht gedacht hast – weil die Strähnen eben nicht am Ansatz beginnen, sondern weiter unten. Es fällt also kauf auf, wenn sie rauswachsen. Es kann aber sein, dass du nach etwa einem Monat noch mal zum Friseur gehen musst, weil die Strähnen heller geworden sind oder in Richtung messingfarben gehen. „Deswegen würde ich empfehlen, aller drei bis vier Wochen eine entsprechende Kur beim Friseur auftragen zu lassen, die dann 30 Minuten einwirkt und die Farbe auffrischt.“
Ansonsten kannst du es auch mal mit einer Haarmaske probieren, die speziell für blondiertes Haar gedacht ist und entsprechendem Shampoo und Conditioner. Ich verwende beispielsweise ein bis zwei Mal pro Woche die Sheer Blonde Colour Renew Produkte von John Frieda.
Bevor du jetzt zum Telefon greifst und einen Termin in deinem Lieblingssalon machst, habe ich noch einen Tipp für dich: Überlege dir vorher schon mal, wo dein Scheitel sein soll. Die Strähnen werden nämlich ganz bewusst platziert und wenn du deinen Scheitel auf einmal weiter links oder rechts trägst, funktioniert der ganze Style nicht mehr und das Ergebnis sieht eigenartig und asymmetrisch aus. Für mich ist das kein Problem, weil ich eh nicht so experimentierfreudig bin und meinem Look gern treu bleibe, wenn ich ihn gefunden habe. Aber wenn du gern unterschiedliche Frisuren trägst und dir auch mal einen Dutt oder Zopf machst, möchten die Chunky Highlights durchdacht und gut platziert sein.
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