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Apple & Samsung planen die Rückkehr des Klapphandys

Seit Adeles Musikvideo zur Hitsingle Hello sehne ich mich nach meinem pinkfarbenen Motorola Razr Klapphandy: die Haptik, das kalte Metall, die knallige Farbe, die pixeligen Spiele, der Vorschaubildschirm und das unverkennbare Geräusch beim Auf- und Zuklappen, das mir heute noch in den Ohren hallt. Hach, damals war die Welt noch in Ordnung. Ich assoziiere mit dem 2000er Gadget Freiheit, Unbeschwertheit, Leichtigkeit und Jugend. Damals verbrachte ich gerade ein Austauschjahr in den USA, Verantwortung hatte ich keine, die Handyrechnung war niedrig, die SMS waren kurz und von rein privater Natur, E-mails bekam ich keine, schon gar nicht mit dem Betreff „URGENT“.
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Heute kann mein rosa iPhone 8 viel mehr und selbstverständlich ist die Grafik um ein Vielfaches besser als die einfarbige Pixelsuppe von damals, aber ich verspüre meinem iPhone gegenüber bei Weitem nicht so viel Liebe wie gegenüber meinem Teeniehandy – eher Stress, Arbeit und volle E-Mail-Fächer. Hinzu kommt der ekelhafte Preis, den ich noch weitere 14 Monate lang abzahlen muss.
Es fehlen einfach die draufprojizierten Erinnerungen aus der Jugend, die dem Razr einen nostalgischen Wert verleihen. Heute muss ich mich neben meinem eigenen Wohlbefinden auch noch um das meines iPhones kümmern (besonders gut macht sich die Spider-App in Meetings dann doch nicht), bekomme statt Briefbüchern nur Mahnungen, Rentenbescheide und Einladungen zu Hochzeiten in meiner polnischen Heimat geschickt, für die ich neben all dem Alltagsstress noch eine „adrette“ Begleitung finden muss, um unangenehmen Fragen meiner Familie auszuweichen. „Und wann bist du dran?“ „Wie lange willst du dich noch auf deine Karriere konzentrieren?“ Ufff, ich fühle mich manchmal wie Jennifer Garner in 30 über Nacht: Alles ging so schnell, dass ich gar nicht mehr weiß, wie viele iPhones eigentlich auf die rosaroten Flipzeiten folgten. Das lockere Handgelenk, mit dem ich mal problemlos die typische „Handy öffne dich”-Bewegung ausführen konnte, leidet seitdem an chronischer Sehnenscheidenentzündung. Tja, Erwachsenwerden macht eben manchmal nicht so viel Spaß wie man mit 18 noch dachte. Aber zurück zur Technik.

Motorola Razr 4 ever

Doch genau diese Gefühle und Erinnerungen sind es eben, die mich beim Lesen der Meldung, dass Apple, Samsung und Huawei aktuell an neuen Klapphandy-Modellen arbeiten, ja sogar schon Patente angemeldet haben sollen, hellhörig werden lassen. Aber eben nur kurz. Denn auch die Technikriesen werden nur ein weiteres Gerät auf den Markt bringen, für dessen Herstellung die Menschen in Entwicklungsländern weder vernünftig behandelt noch entlohnt werden, damit sich westliche Fans für zwei Tage in eine Schlange stellen und es – immer noch extrem gewinnbringend für den jeweiligen Mega-Konzern – für mehrere tausend Euro gleich mehrfach kaufen. Ich rege mich schon wieder auf. Woher kommen diese Stimmungsschwankungen? Wechseljahre? Nee, aber bald.
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Samsung und Apple machen faltbare Handys

Die Euphorie verfliegt so schnell, wie der Smartphone-Bildschirm in Millionen Teile zerspringt, wenn das glatte Ding wie ein Aal aus der Hand rutscht. Es stellt sich nämlich heraus, dass die neuen Flip-Phone-Pläne von Apple und Co. absolut gar nichts mit meinem Motorola Razr zu tun haben. Hochaufgelöste Bildschirme lassen sich 2018 nämlich biegen. Bedeutet, man kann sein Handy bald aufrollen wie eine Yogamatte. Was das mit der Retro-Klappbewegung zu tun haben soll, soll mir Tim Cook mal erklären. Samsungs Pläne hingegen kommen schon näher an die Nostalgie der Nullerjahre heran. Die ersten Geräte sollen Ende 2019 auf den Markt kommen. Dann werde ich 30 und klappe hoffentlich nicht komplett zusammen.
Noch mehr Nostalgie findest du hier:
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