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Die Brand 69 hat den coolsten Online-Shop (und niemand weiß, wer dahinter steckt)

„Wer ich bin, spielt keine Rolle.”, sagt er oder sie – oder nennen wir sie einfach sie: die Designer hinter dem Brand aus Los Angeles. Es ist nicht die Art von Anonymität, die man von Martin Margiela kennt – es geht dabei nicht um die Selbst-Mythologisierung.“ 69 entwirft Kleidung für jeden, unabhängig vom Alter, vom Geschlecht, von der Hautfarbe. Dieses Konzept unterstützen wir, indem wir das Gesicht hinter der Marke verbergen." Kein Geschlecht, keine Namen, keine Pronomen also. Bei den Designern sowie bei den Trägern der Designs weist 69 jegliche Stereotypen zurück.
Und trotzdem. Eine solche Geheimhaltung weckt natürliche Neugierde. Insbesondere in einer Zeit, in der Stardesigner den eigenen Namen breit streuen oder den alteingesessener Modehäuser aufpolieren. Aber 69 glaubt, dass die Ära des millionenschweren Stardesigners langsam zu Ende geht. Es sei überhaupt nicht zeitgemäß, nur am Image zu arbeiten und sehr viel Geld in eine Fashionshow zu stecken. Mag sein, Nicolas Ghesquière ist ein Star. Das hat er mit seinen Produkten geschafft. Aber bei anderen... da ist alles nur Image. Und das ist langweilig. Die Köpfe hinter 69 wollen am Produkt arbeiten. Dabei ist es bestimmt komfortabler, im Schatten zu bleiben.
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Die Ära des millionenschweren Stardesigners geht langsam zu Ende

Zeitloser Stil, eben nicht der inflationär gebrauchte Begriff der Mode und schon gar nicht der der Trends. Die Kleider des anonymen Designers sollen keine Geschichten erzählen und seine Schöpfer streben auch nicht nach dem immer Neuen. Saisonale Themen sind nicht nötig, stattdessen herrscht ein Mix aus unterschiedlichen – tragbaren – Ideen vor. Mode soll wieder ruhig werden, wieder Street, wieder echt (ein ewiger Reigen).
Männerprodukte sollen hart und feurig sein, Frauensachen weich und kalorienarm. Jungs blau. Mädchen rosa. Genau diese Stereotypen will 69 durchbrechen. Das Label setzt auf Mode ohne diese Geschlechtergrenzen. Diese sollen überwunden werden – gender-fluid. Endlich! Denn, dass die Kollektionen bislang nach Geschlechtern aufgeteilt waren, habe sie deutlich eingeschränkt. Aber kann sich der Otto-Normal-Verbraucher mit der Idee „Unisex“ anfreunden? Werden wir vielleicht eines Tages sagen: „Männlich, weiblich – ist das wirklich wichtig"? Wir denken zwar, dass die Welt offen und liberal ist, aber wenn wir ganz genau hinschauen, dann erkennen wir, dass der ein großer Teil sich immer noch schwer tut, genderfreie Denkweisen anzunehmen.
Die Macher von 69 sind aber überzeugt: „Irgendwann wird es keine Geschlechterrollen mehr geben, keine dafür richtigen Uniformen. Männer und Frauen brauchen dann keine Quote mehr, und auch die Aufgabenteilung wird kein Problem mehr sein. Und die Mode ist für diese gesellschaftliche Veränderung der erste Fühler.“ Stil vor Geschlecht.
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