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Russland will das Strafmaß bei häuslicher Gewalt lockern

Diese Meldung aus dem russischen Parlament klingt wie ein schlechter Scherz, unwirklich und kein bisschen amüsant: Am Mittwoch wurde eine Gesetzesänderung verabschiedet, die Gewalt in der Familie toleriert. Demnach soll das „erstmalige Schlagen“ von Verwandten ersten Grades (Ehepartner, Kinder, Geschwister, Eltern, Großeltern, Enkel) nur noch als „administratives Vergehen“ gehandelt werden. Keine Straftat, sondern eine Ordnungswidrigkeit, die lediglich mit einer Geldstrafe von 85 Euro bis 470 Euro bestraft werden soll! Nur wenn das Opfer krankenhausreif geprügelt wird oder es innerhalb einer Familie mehrmals im Jahr zu häuslicher Gewalt kommt, wird es sich dem neuen Gesetz nach um eine Straftat handeln.

Menschenrechtsorganisationen und Frauenverbände sind geschockt. Amnesty International nannte es einen "widerlichen Versuch, häusliche Gewalt zu verharmlosen".

Laut staatlichen Statistiken werden in Russland täglich 36 000 Frauen Opfer häuslicher Gewalt. Wenn Wladimir Putin diese Gesetzesänderung wirklich unterzeichnet, dann haben Gewalttäter künftig einen Freifahrschein. Das darf doch nicht wahr sein!

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