Mit 25 hatte ich Panik vor meinem 30. Geburtstag – rückblickend würde ich mein jüngeres Ich gerne einmal ordentlich schütteln. Mein damaliger Freund versuchte mich zu beruhigen, indem er mir vor Augen führte, was ich zwischen meinem 20. und meinem 25. Geburtstag alles erreicht hatte und was das für die nächsten fünf Jahre bedeuten würde. Was mir alles noch bevorstehen würde! Ich lächelte schüchtern und stimmte ihm zu.
Jetzt, mit 30, denke ich oft daran zurück und mir fällt immer wieder auf, wie anders alles geworden ist. Und wie gut genau das.
Ich gehöre zu denjenigen, die To-Do-Listen sehr ernst nehmen. Ich weiß gerne schon am Mittwoch, was ich am Wochenende mache, weil mir bei dem Gedanken, einen Tag lang alleine mit meinen Gedanken zu verbringen, angst und bange wird. Und ich fange im August an, mir den Kopf über Silvester zu zerbrechen.
Nun habe ich mit Ende zwanzig bemerkt, dass ich so bisher eigentlich keine Minute meines Lebens genossen habe. Ich hangelte mich tagtäglich von einem Hindernis zum nächsten: Geschäftsreise – check. Businessmeeting – check. Mann kennenlernen – check. Mit ihm Schluss machen – check. Alles fühlt sich inhaltlich leer und gleichzeitig krampfhaft überfüllt an. Für ein ausgewogenes Leben sind vor allem drei Schlüsselbereiche zuständig, das sind Arbeit, Zwischenmenschliches und Zuhause – und alle drei schienen mir entweder komplett aus den Fugen oder auf die schiefe Bahn geraten zu sein. Wenn ich die Gegenwart zu einer realistischen Zukunftsperspektive weiterspann, packten mich Angstzustände.
Im britischen Mirror las ich kürzlich eine Liste der Top 10 Ziele im Leben. Als ich sie sah, kam ich nicht umher, die zehn Punkte durchzugehen:
Auf Nummer 1 steht laut Umfrage bis zum 31. Lebensjahr Eigenheimbesitzer zu sein. Nun ja, als Single in einer Großstadt wie London lebend – ich weiß nicht, ob bei dieser Umfrage auch nur eine Person dabei war, die so lebt wie ich gerade. Jedenfalls ist diese Annahme, nun ja, vielleicht nicht unmöglich, aber zumindest äußerst schwierig zu erfüllen. Dafür habe ich erst vor Kurzem einen mehrwöchigen Urlaub nach Mexiko gegönnt.
Nummer 2: Mit 29 sollen/wollen die meisten ihren Lebenspartner kennengelernt haben. Und dazu kann ich gleich sagen: Ich bin raus. Denn wie gesagt, ich bin 30 und ich bin single. Aber wisst ihr was, das ist auch nicht weiter schlimm. Mein Liebesleben hatte seine Höhen und Tiefen. Ich hatte tolle Männer an meiner Seite und ich hatte weniger tolle. Und momentan genieße ich es, auf mich allein gestellt zu sein. Auch wenn das primär bedeutet, einfach mehr Zeit für Netflix und Selbstbefriedigung zu haben.
Nummer 3: Mit 30 das erste Kind bekommen. Autsch. Der Punkt schmerzt ganz besonders. Ich bin mir sicher, Millionen von Frauen nehmen sich das vor und zu ihnen gehöre ich auch. Er macht mir vor allem Angst, weil mir die biologische Uhr wie ein immer wiederkehrender Snooze-Alarm den Spiegel vorhält. Wenn ich mich in diesen Gedanken reinsteigere, schießen mir sogar Tränen in die Augen. Aber im nächsten Moment denke ich wieder darüber nach, ob ich wirklich bereit wäre, meinen Alltag umzustellen. Und wenn ich ganz tief in mich hineinhorche, dann ist die Antwort ein klares Nein. Nummer 4: Eine „langjährige“ Anstellung bis zum 32. Lebensjahr – Entschuldigung? Was bedeutet „langjährig“, wenn man von 32-Jährigen spricht, die eine Ausbildung genossen haben. Dieser Punkt jagt mir nicht ganz so viel Angst ein. Vor allem vor dem Hintergrund, dass wir alle arbeiten werden, bis wir 70 sind. Wenn das keine langjährige Karriere wird, dann weiß ich auch nicht. Nummer 5: Moneytalk. Bis zum 41. Lebensjahr 41.000 Euro Bruttojahresgehalt. Mit geschwollener Brust und erhobenem Haupt kann ich sagen: Nicht nur habe ich dieses Ziel erreicht, sondern bin elf Jahre früher bereits an dieser Marke vorbei. Ich klopfe mir auf die Schulter – und erinnere mich daran, wie nutzlos eine solche Liste wirklich ist. Deshalb hier die restlichen Ziele im Schnelldurchlauf: sich ein Haustier anschaffen (Warum ist das nicht auf Platz 1???), sich gelegentlichen Urlaub leisten, ein schönes Auto fahren... sie gehen alle in die Richtung. Es ist alles ziemlich Pinterest. Ganze zwei Punkte kann ich von dieser Liste abhaken. Mit Sicherheit kann ich aber sagen, dass ich im Leben nie in Stagnation geraten bin. Wie sich das abzeichnet? Nun, zum einen habe ich eine ganze Menge toller Freunde. Freunde, die zu mir ins Bett kriechen, wenn es mir schlecht geht, und mich festhalten und mir den Kopf streicheln, wenn mein Herz gerade in tausend Teile zerbricht und ich nicht aufhören kann zu weinen. Freunde, die meine Sätze beenden, die die ganze Nacht mit mir wachbleiben und mich zum Lachen bringen, bis ich weine. Ich habe außerdem eine Karriere, die mich mächtig stolz macht – und meine Mama noch dazu. Ich kann mit Links einen guten Old Fashioned mixen und ihn trinken wie ein Pro. Und auf ein paar längeren Reisen war ich auch schon. Ich weiß, was mir für Kleidung steht, worin ich mich wohlfühle und was ich vom ersten Moment an ausschließen kann – aus meiner Garderobe und aus meinem Leben. Ich schaue in den Spiegel und bin glücklich. Ich habe Sportarten entdeckt, die selbst mir Spaß machen, und ich mag meinen persönlichen Stil. Vor allem aber weiß ich, welche Leute ich in meinem Leben haben möchte, wer mich glücklich macht. Ich habe mittlerweile den Mut und das Selbstbewusstsein, widersprechen und meine Meinung laut aussprechen zu können. Das alles ergibt vielleicht keine To-Do-Liste, die bei erfolgreichem Abschluss auf meinem Lebenslauf erscheint.
Nummer 3: Mit 30 das erste Kind bekommen. Autsch. Der Punkt schmerzt ganz besonders. Ich bin mir sicher, Millionen von Frauen nehmen sich das vor und zu ihnen gehöre ich auch. Er macht mir vor allem Angst, weil mir die biologische Uhr wie ein immer wiederkehrender Snooze-Alarm den Spiegel vorhält. Wenn ich mich in diesen Gedanken reinsteigere, schießen mir sogar Tränen in die Augen. Aber im nächsten Moment denke ich wieder darüber nach, ob ich wirklich bereit wäre, meinen Alltag umzustellen. Und wenn ich ganz tief in mich hineinhorche, dann ist die Antwort ein klares Nein. Nummer 4: Eine „langjährige“ Anstellung bis zum 32. Lebensjahr – Entschuldigung? Was bedeutet „langjährig“, wenn man von 32-Jährigen spricht, die eine Ausbildung genossen haben. Dieser Punkt jagt mir nicht ganz so viel Angst ein. Vor allem vor dem Hintergrund, dass wir alle arbeiten werden, bis wir 70 sind. Wenn das keine langjährige Karriere wird, dann weiß ich auch nicht. Nummer 5: Moneytalk. Bis zum 41. Lebensjahr 41.000 Euro Bruttojahresgehalt. Mit geschwollener Brust und erhobenem Haupt kann ich sagen: Nicht nur habe ich dieses Ziel erreicht, sondern bin elf Jahre früher bereits an dieser Marke vorbei. Ich klopfe mir auf die Schulter – und erinnere mich daran, wie nutzlos eine solche Liste wirklich ist. Deshalb hier die restlichen Ziele im Schnelldurchlauf: sich ein Haustier anschaffen (Warum ist das nicht auf Platz 1???), sich gelegentlichen Urlaub leisten, ein schönes Auto fahren... sie gehen alle in die Richtung. Es ist alles ziemlich Pinterest. Ganze zwei Punkte kann ich von dieser Liste abhaken. Mit Sicherheit kann ich aber sagen, dass ich im Leben nie in Stagnation geraten bin. Wie sich das abzeichnet? Nun, zum einen habe ich eine ganze Menge toller Freunde. Freunde, die zu mir ins Bett kriechen, wenn es mir schlecht geht, und mich festhalten und mir den Kopf streicheln, wenn mein Herz gerade in tausend Teile zerbricht und ich nicht aufhören kann zu weinen. Freunde, die meine Sätze beenden, die die ganze Nacht mit mir wachbleiben und mich zum Lachen bringen, bis ich weine. Ich habe außerdem eine Karriere, die mich mächtig stolz macht – und meine Mama noch dazu. Ich kann mit Links einen guten Old Fashioned mixen und ihn trinken wie ein Pro. Und auf ein paar längeren Reisen war ich auch schon. Ich weiß, was mir für Kleidung steht, worin ich mich wohlfühle und was ich vom ersten Moment an ausschließen kann – aus meiner Garderobe und aus meinem Leben. Ich schaue in den Spiegel und bin glücklich. Ich habe Sportarten entdeckt, die selbst mir Spaß machen, und ich mag meinen persönlichen Stil. Vor allem aber weiß ich, welche Leute ich in meinem Leben haben möchte, wer mich glücklich macht. Ich habe mittlerweile den Mut und das Selbstbewusstsein, widersprechen und meine Meinung laut aussprechen zu können. Das alles ergibt vielleicht keine To-Do-Liste, die bei erfolgreichem Abschluss auf meinem Lebenslauf erscheint.
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