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Highschool in Hollywood: Mit diesen Promikids ging ich zur Schule

Photo: Dimitrios Kambouris/Getty Images.
Man stelle sich die Schulzeit im Kreise des Girls Club vor – ich meine damit nicht die üblichen Highschool-Schönheiten und königlichen Teenie-Brigaden, nein, ich meine das Gefühl, mit Darstellern sämtlicher Blockbuster in einem Klassenraum zu sitzen. Das war mein Leben als Teenager: Highschool mit der Elite Hollywoods, an der Crossroads School for Arts and Sciences in Los Angeles, Kalifornien. Auch wenn das jetzt schon versnobbt klingen mag, war es das für mich gar nicht. Um das Areal der exklusiven Crossroads Schule zu erreichen, muss man in eine ziemlich zwielichtige Straße einbiegen, direkt vorher befinden sich noch eine Kfz-Werktstatt und ein paar andere heruntergekommene Häuschen. Die Lage scheint zeitweise fragwürdig, wenn man den „Hippie-Status“ dieser Schule bedenkt, die ihren Hauptfokus darauf setzt, Umweltschutz und Nächstenliebe zu predigen. Doch sie prahlt mir Namen wie Jonah Hill, Kate Hudson und Gwyneth Paltrow, die allesamt hier ihren Abschluss machten. Schülerinnen und Schüler der Crossroads Schule müssen sich regelmäßig gemeinnützig betätigen und gehen jedes Jahr gemeinsam campen. Lehrerinnen und Lehrer betonen immer wieder, dass klug in vielen Farben und Formen kommt, auch Talent im Darstellenden Spiel. Wir nannten unsere Lehrer beim Vornamen, was einem vielleicht einmal mehr verdeutlicht, womit wir es hier zutun haben. Die Schüler belegten Kurse, die sich „Lebenskunde“ nannten und im Prinzip nichts anderes waren, als Gruppentherapie. Wir saßen also in der Klasse und besprachen, wie wir mit unseren Gefühlen zurechtkamen, wie wir gewisse Dinge im Leben bewältigen würden, und bekamen verdeutlicht, dass unsere Emotionen genauso wichtig sind, wie der Satz des Pythagoras. Pausen verbrachte man an kleinen Picknick-Tischen in einer Seitenstraße, in der auch ein Food Truck bereit stand. Es wurde Musik gespielt, während die allseits bekannte Toyota Prius Parade von L.A. an uns vorbeizog. Alles an dieser Schule förderte Kreativität und bekräftigte immer wieder die Einstellung, dass jeder seine eigenen Stärken und Talente besitzt.
Photo: Vera Anderson/Getty Images.
Doch auch, wenn es bisher so klingen mag, als wäre es eine Schule nur für den progressiven Jungspund der Hollywood-Elite gewesen, so hat die Schule doch mit einer überdurchschnittlich hohen Diversität ihrer Schülerschaft überzeugt. Die Gebühren der einen ermöglichten wiederum anderen den Zugang. Trotzdem kommt ein sehr prestigeträchtiges Bild dabei heraus: Zosia Mamet, eine der Hauptrollen in Lena Dunhams Hit-Serie Girls, hat einige Jahre vor mir ihren Abschluss gemacht, gemeinsam mit Kiefer Sutherlands Tochter Sarah. Evan Spiegel, der Gründer und CEO von Snapchat, hat zwei Jahre vor mir abgeschlossen, gemeinsam mit Alden Ehrenreich, der im kommenden Star Wars-Film Han Solo spielt. All das bedeutete natürlich auch, dass ständig Promi-Eltern auf unserem Campus unterwegs waren. Dustin Hoffman, zum Beispiel, der außerdem auch immer wieder Gastsprecher in meinem Theaterkurs war, während Denzel Washington Ersatzcoach des Basketballteams war und Meg Ryan regelmäßig Mitfahrgelegenheiten anbot. Ich merke jetzt, da ich darüber schreibe, dass unsere Elternabende wahrscheinlich auch ein filmwürdiges Red-Carpet-Event hätten sein können. Aber, zum Glück, war nie auch nur ein Paparazzi in Sicht. Aber ich möchte ehrlich sein: Obwohl mein Vater auch in der Filmindustrie tätig ist, habe ich mich oft wie eine Außenseiterin gefühlt. Meine Talente lagen einfach nicht im musisch-kreativen Bereich und so war ich in jedem Kunst- oder Theaterkurs mit einer riesigen Welle von Scham konfrontiert. Alle um mich herum, auch meine Freunde, waren absolut kreativ veranlagt, nur ich malte weiterhin Strichmännchen. Zum Glück waren nicht alle auch noch gut in Mathe und Menschlichkeit, so fand ich meine Talente dann doch noch, und lernte sie sogar zu schätzen. Zeitweise ist es doch witzig: Wenn ich Magazine durchblättere, fühlt es oft so an, als blätterte ich durch mein Jahrbuch. Für den Rest der Welt mögen es Stars sein, für mich sind es die Teenies meiner Schulzeit, die es mittlerweile beruflich geschafft haben.

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