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(K)eine Babypause: Warum ich mein Kind mit zu Business-Terminen nehme

Ich bin eine glückliche Working Mom – schon zwei Wochen nach Lillys Geburt hatte mich mein Unternehmen zurück. Da mich viele Frauen in meinem Umfeld fragen, wie ich Kind und Beruf unter einen Hut bekomme, kommt hier mein ganz persönlicher Guide:
Vorweg erst einmal, jedes Baby und jede Mutter ist anders. Es gibt für mich keinen Masterplan, was den täglichen Tagesablauf als arbeitende Mutter angeht. Im Gegenteil, ich persönlich finde es wunderschön, wie unterschiedlich wir alle sind - und wie unterschiedlich wir unser Muttersein handhaben.
Und: Ich muss gestehen, dass ich sehr viel Glück mit meiner Kleinen habe. Meine Kind schreit nicht. Beziehungsweise, Lilly schreit kaum, also nur, wenn wirklich etwas Dringendes ist wie zum Beispiel Windeln wechseln, Fläschchen-Zeit oder eine Socke nicht richtig sitzt. Noch viel schöner: Meine Tochter schläft durch. Und das seitdem sie zwei Monate alt ist. Zudem ist sie, natürlich, sehr sehr süß - aber ich keine kenne Mutter, die das nicht über ihr Kind sagen würde.
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Irgendwie habe ich den Eindruck, dass meine Tochter immer fühlt, was gerade so um mich los ist und ob sich ein Schreien überhaupt in dem Augenblick „lohnt”.

Für mich ist es selbstverständlich, dass ich mein Kind mit ins Unternehmen nehme. Sie braucht mich ja

Mehr Ruhezeit hätte ich mir schon gewünscht, das gebe ich zu, aber das geht nun mal leider in manchen Situationen nicht, wenn man selbstständig. Es ist ganz natürlich für mich, dass ich meine Tochter mit zu geschäftlichen Terminen nehme - und zwar bisher zu jedem. Wie das funktioniert? Einfach machen, den Rhythmus des Babys kennen, und gegebenenfalls hochgezogenen Augenbrauen mit selbstbewusstem Blick entgegenschauen.
Natürlich habe ich viele Situationen erlebt, in denen mich meine Gesprächspartner verwundert angeschaut haben, als ich Lilly mit zum Termin brachte. Sie wollten es sich zwar nicht anmerken lassen, aber ich habe es trotzdem bemerkt - und sofort reagiert, dass es für mich die normalste Sache der Welt sei, dass ich mein Kind mitnehmen kann. Oft habe ich dann auch diese Situationen auf Social Media geteilt. Ich freue mich nach wie vor, dass dies einigen Frauen sehr viel Mut gemacht hat. Noch heute werde ich darauf angesprochen, wie toll es ist, dass ich meine Tochter einfach so mitnehme und dass man sich das auch endlich trauen müsste.

Business as usual ?? #lillyandme #workingmum #entrepreneur

Ein Beitrag geteilt von supermaruland (@supermaruland) am

Die lustigste Situation bisher war, als ich zum Innovationskongress einer großen deutschen Partei ging. Da war ich tatsächlich die Einzige, die mit Kinderwagen anrollte. Die Herren vom Sicherheitsdienst schienen etwas überfordert und sagten, dass sie auf eine solche Situation nicht vorbereitet seien – woraufhin ich meinte, dass sie sich daran schnellstens gewöhnen müssten.
Ich finde es sehr wichtig, dass wir uns dafür nicht entschuldigen. Frauen tendieren ja eh dazu sich für alles und jenes zu entschuldigen. Umso wichtiger ist es, dass wir es als normal ansehen, dass wir uns auch mit Kind im Berufsleben zeigen können. Und dies auch tun. Es funktioniert.
Für mich war dies ein Anstoß für meine neue Kolumne auf Refinery29: Ich möchte zeigen, wie toll es ist, wenn Firmen auf Vielfalt setzen und werde euch wunderbare Frauen vorstellen, die für mich klar Vorbilder sind, was Vielfalt in Deutschland angeht. Ein kleiner Ausblick: in meiner nächsten Kolumne wird Amber Riedl, Gründerin der Do-It-Yourself-Plattform Makerist, ihre Erfahrungen teilen. Amber ist Kanadierin, mit einem Österreicher verheiratet und leistet mit ihrem StartUp in Berlin einen tollen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Deutschland - mit Gehaltszahlungen in Höhe von 1 Mio. Euro jährlich.

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