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Eine Woche in Hamburg mit einem Jahreseinkommen von 60.000 €

Willkommen bei Money Diaries! Einem Format, in dem wir das allgegenwärtige Tabu Geld angehen. Wir fragen echte Menschen, wie sie ihr hart verdientes Geld sieben Tage lang ausgeben – und verfolgen jeden Cent. Diese Woche: Eine 29-jährige politische Referentin, die zwischen Hamburg und Mainz pendelt. 
Beruf: Politische Referentin
Branche: Öffentlicher Sektor
Alter: 29
Ort: Hamburg und Mainz
Jahresgehalt: 60.000 Euro
Monatliches Einkommen (Netto): 2.800 Euro (Urlaubs-, Weihnachtsgeld und Prämie kommt in manchen Monaten noch hinzu)
Anzahl deiner Mitbewohner_innen: 0
Pronomen: sie/ihr
Ich bin 29 Jahre alt und arbeite seit über einem Jahr in Hamburg. Ursprünglich bin ich in Heidelberg aufgewachsen und für das Studium zuerst nach Köln und dann nach Mainz gezogen. Nach meinem Masterstudium habe ich ein Traineeprogramm absolviert, für das ich alle drei Monate umgezogen bin. Mein Freund,  mit dem ich seit meinem Bachelorstudium zusammen bin, wohnt in Mainz. Dort haben wir unsere gemeinsame Wohnung, wir pendeln aktuell zwischen Mainz und Hamburg. Wir haben das Glück, dass unsere  Jobs die Möglichkeit bieten, aus einer anderen Stadt zu arbeiten. So führen wir zwar aktuell eine Fernbeziehung, diese ist aber nicht nur auf das Wochenende beschränkt.
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Monatliche Ausgaben
Wie viel Miete zahlst du?
Ich wohne aktuell noch zur Untermiete in Hamburg und zahle pauschal 690 Euro. Da sind alle Kosten enthalten. Mein Freund und ich haben die Kosten für beide Wohnungen fair für beide Seiten aufgeteilt. Da er mehr verdient, übernimmt er etwas mehr der Gesamtsumme.
Hast du etwas gespart, wenn ja, wie viel hast du auf der Seite liegen?
Aktuell lege ich monatlich 500 Euro zur Seite. Davon gegen 300 Euro in einen Wertpapiersparplan und 200 Euro auf ein Tagesgeldkonto, damit ich mir einen Puffer in Höhe von 5.000 Euro aufbaue. Ich habe über die Jahre circa 16.000 Euro in Wertpapiere angelegt und 2.000 Euro auf meinem Tagesgeldkonto. 
Was gibst du noch an monatlichen Fixkosten aus?
Mein Handyvertrag kostet 17,99 Euro. Für Spotify zahle ich 9,99 Euro. Meine Zahnzusatzversicherung kostet 5,42 Euro pro Monat. 
Legst du etwas für deine Rente zurück?
Mein Wertpapierplan habe ich für meine Rente vorgesehen. Zusätzlich habe ich eine Vereinbarung mit meinem Arbeitgeber: Von meinem Gehalt gehen direkt 176,16 Euro in meine Altersvorsorge.
Wie hast du dich in der Zeit deines Studiums  finanziert?
Während meines Bachelorstudiums hat mir mein Vater finanziell unter die Arme gegriffen und so konnte ich mir durch Praktika einen kleinen finanziellen Puffer aufbauen. Außerdem ist mein Freund während des Bachelorstudiums in meine Wohnung gezogen  und wir haben sein Apartment über Airbnb vermietet. Das war für uns beide eine zusätzliche Einnahme. Im Masterstudium habe ich als Werkstudentin gearbeitet. Durch eine kleine Erbschaft von meinen Großeltern in Höhe von 10.000 Euro konnte ich mein Masterstudium ohne Studienkredit oder Bafög abschließen. 
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Welche Rolle hat Geld in deiner Kindheit gespielt?
Ich bin als Einzelkind mit einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen, meine Eltern haben sich ein Jahr nach meiner Geburt getrennt. Das Verhältnis zu meinem Vater war nie konstant, genauso wie seine finanzielle Verantwortung und Unterstützung für seine Tochter. Als meine Mutter nochmal geheiratet hat, ging es uns finanziell gut, aber nach der Scheidung sind wir in eine 2-Zimmerwohnung gezogen. Manchmal war es finanziell schon eng. Meine Mutter hat zusätzlich noch ihre Eltern finanziell unterstützt, die im Ausland gelebt haben. Ich habe meine Ferien häufig bei meinen Großeltern verbracht und obwohl wir keine großen finanziellen Sprünge machen konnten, hat mir in meiner Kindheit und Jugend an nichts gefehlt. Ich habe in meiner Kindheit und Jugend nie Taschengeld bekommen. Wenn ich Wünsche hatte, habe ich die mit meiner Mutter besprochen und wir haben zusammen geschaut, ob sich das umsetzen lässt. Ich konnte jederzeit meine Mutter nach Geld fürs Kino oder Ähnliches fragen. Generell wurde über das Thema Geld in meiner Familie offen gesprochen, es war aber nicht so häufig Gesprächsthema. Mit 16 habe ich dann angefangen zu kellnern, dadurch habe ich mir meine ersten Reisen finanziert.
 Wann bist du zu Hause ausgezogen?
Ich bin direkt nach dem Abitur mit 19 Jahren von Heidelberg nach Köln gezogen. 
Bist du finanziell unabhängig? Und wenn ja, seit wann?
Finanziell unabhängig bin ich seit Mitte 2017, da ich ab diesem Zeitpunkt keine finanzielle Unterstützung mehr bekommen habe. Jetzt – mit einem finanziellen Puffer und einem festen Job – ist es eine andere Art von Unabhängigkeit. 
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Gibt es jemanden, z.B. aus deiner Familie, der / die in irgendeiner Weise Geld für dich auslegt?
Mein Freund und ich helfen uns gegenseitig bei größeren Ausgaben aus. Geld zurücklegen tut für mich keiner. 
Was war dein erster Job und wie hast du ihn bekommen?
Ich wollte unbedingt das Traineeprogramm in der Organisation machen, in der ich jetzt arbeite. Ich habe darauf durch Praktika etc. hingearbeitet.
Nach dem Traineeprogramm kennt man die Organisation sehr gut und die Bewerbungsphase gestaltet sich etwas leichter und unkomplizierter. So hat das mit dem Job nach dem Traineeprogramm relativ leicht geklappt, da man als ehemalige:r Trainee einen gewissen Vertrauensvorsprung hat.
Machst du dir aktuell Geldsorgen?
Aktuell mache ich mir keine Geldsorgen, da ich einen finanziellen Puffer habe und bei möglichen Schwierigkeiten auch immer Unterstützung von meinem Partner und seiner Familie sowie von meiner Mutter erhalten würde. 
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Montag
Unter der Woche klingelt mein Wecker um 7:30 Uhr und ich verlasse um 8:30 Uhr das Haus. Meistens fahre ich Fahrrad, das geht am schnellsten. Deshalb besitze ich auch keine Monatskarte, weil sich das für mich nicht lohnt. Diese Woche nehme ich aber den Bus, da ich nach einer Erkältung noch nicht ganz wieder fit bin. Das Ticket buche ich über die App, da bekommt man eine Vergünstigung von 7 Prozent. Für das Busticket zahle ich 2.33 Euro. Wenn ich im Büro bin, gehe ich in meiner Mittagspause mit Kolleginnen und Kollegen gemeinsam essen. Heute zahle ich beim Vietnamesen 10,50 Euro für das Mittagsgericht. Mein Freund ist gerade in Hamburg zu Besuch und wir treffen uns nach der Arbeit in der Stadt. Ich lasse mein Armband wechseln und zahle dafür 5 Euro. Danach gehen wir gemeinsam zum Italiener. Ich lade ein und zahle inklusive Trinkgeld 53 Euro. Wir wechseln uns mit dem Bezahlen ab. Neben Reisen geben wir gerne Geld für Essen gehen und generell für gutes Essen aus. Für mein Busticket zurück zahle ich wie bei der Hinfahrt auch 2,33 Euro.
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Tagesfazit: 73,16 Euro
Dienstag
Heute bin ich im Homeoffice und wir gehen in unserer Mittagspause gemeinsam einkaufen. Ich zahle im Supermarkt 53,77 Euro. Mein Freund übernimmt die Rechnung beim Obst- und Gemüsestand sowie beim Bäcker. 
Tagesfazit: 53,77 Euro
Mittwoch
Heute arbeite ich auch von zuhause aus. Für die Hamburger Wohnung kaufe ich einen gebrauchten Messerblock für 50 Euro bei Ebay Kleinanzeigen, den ich abends abhole. Mein Freund besorgt für unser Abendessen Dumplings. Die Rechnung übernimmt er.
Tagesfazit: 50,00 Euro
Donnerstag
Heute fahre ich ins Büro und kaufe für 4,70 Euro vorher noch was beim Bäcker. Danach fahre ich für 2,33 Euro mit dem Bus zur Arbeit. In meiner Mittagspause hole ich ein vorbestelltes Buch in der Buchhandlung für 16 Euro ab. Beim gemeinsamen Mittagessen mit einer Freundin zahle ich 12 Euro. Am Abend sind wir mit Freunden zum Abendessen verabredet. Da ich schon etwas spät dran bin, nehme ich mir ein MOIA. Das ist eine Art Sammeltaxi in Hamburg. Für die Hinfahrt zahle ich 4,84 Euro. Das Abendessen bezahlt  mein Freund. Meine Fahrt nach Hause mit dem MOIA kostet 8,67 Euro.
Tagesfazit: 48,54 Euro
Freitag
Heute fahre ich ins Büro und zahle wieder 2,33 Euro für das Ticket. In meiner Mittagspause bin ich mit meinem Kollegen verabredet. Ich esse eine Linsensuppe für 7 Euro. Nach der Arbeit mache ich einige Besorgungen in der Drogerie und zahle dafür 27,85 Euro. Die Rückfahrt nach Hause kostet wieder 2,33 Euro.
Tagesfazit: 37,18 Euro
Samstag
Nach dem Frühstück gehen wir zusammen einkaufen. Die Rechnung im Supermarkt hat 77,52 Euro gekostet und reicht für fast eine ganze Woche. Diesen Einkauf zahle ich. Danach machen wir noch Besorgungen am Obst- und Gemüsestand sowie beim Asialaden. Die anderen beiden Rechnungen zahlt mein Freund. 
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Tagesfazit: 77,52 Euro
Sonntag
Am Sonntag streichen wir die Küche. Farbe hatte ich noch vom letzten Mal übrig. Am Abend gehen wir ins Theater. Da ich Sitzplätze mit eingeschränkter Sicht gebucht habe, haben die beiden Tickets nur 18 Euro zusammen gekostet. Das Busticket ist bei den Theaterkarten dabei. Nach dem Theater gehen wir noch zum Vietnamesen. Da nur Barzahlung möglich ist, legen wir unser vorhandenes Bargeld zusammen und ich gebe 22 Euro dazu. 
Tagesfazit: 40 Euro
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Zusammenfassung:
Essen & Trinken / Gastronomie: 240,49 Euro
Entertainment: 18,00 Euro
Kleidung & Kosmetik: 27,85 Euro
Transportkosten (Bahn, Auto, …): 26,16 Euro
Weitere: 55 Euro
Kosten insgesamt: 367,50 Euro
Fazit:
Ich dachte, dass es etwas weniger ist. Wir waren diese Woche häufig Abendessen, deshalb ist der Betrag für die Gastronomie etwas höher als sonst. Aber generell gehen wir sehr gerne Essen und damit ist es ein höherer Betrag in unserem monatlichen Budget. 
Die Gesamtkosten pro Woche in Höhe von 376,50 Euro sind aber auf den Monat hochgerechnet, ein realer Wert. 
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