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Cindy Gallop: „Ich verändere die Sexualität der Menschen zum Positiven”

„Zu glauben, man könne aus Pornos etwas über Sex lernen, ist als ob man glaubte, man könne Autofahren lernen, indem man sich ‘The Fast and The Furious’ ansieht”, mit diesem viel zitierten Satz von Journalistin Mary-Beth Williams startete Cindy Gallop ihre Sexrevolution im Internet: Sie rief die Seite makelovenotporn.tv ins Leben, um weniger Porno und mehr Liebe in den Schlafzimmern zu propagieren. Die Mission der britischen Unternehmerin: Aufklärung durch Hardcore-Pornos stoppen! Vielmehr will sie ein realistisches Bild von Sex mit echten Menschen und echten Gefühlen vermitteln. Am Donnerstag wird sie in Berlin auf dem Tech Open Air, dem wichtigsten, interdisziplinären Tech-Festival Europas, über ihren Ansatz von Sexualität sprechen. Refinery29 hat sie vorab erzählt, was der dümmste Rat war, den sie als Gründerin je bekommen hat und warum sie selbst nur jüngere Männer datet.
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Warum funktioniert MakeLoveNotPorn?
In einer Welt, in der nicht offen und ehrlich über Sex gesprochen wird und Porno Mittel der Aufklärung wurde, sind wir da und normalisieren und sozialisieren realen Sex. Durch die Pornoindustrie entstanden viele Unsicherheiten, die verbunden sind mit Scham und Peinlichkeiten. Wir machen es einfacher, darüber zu sprechen und sich auszutauschen. Wir verändern die Art und Weise, wie Menschen Sex haben, im positiven Sinne.

makelovenotporn.com
Was war bisher die größte Herausforderung in ihrer Karriere?
Die Finanzierung von MakeLoveNotPorn. Wir haben ein Bombenkonzept, eine Berechtigung auf dem Markt und das Potenzial, eine Milliarden-Dollar-Firma zu sein und doch ist das Hindernis für uns die soziale Dynamik. Ich nenne es die Angst vor dem, was andere Leute denken. Wenn es um Sex geht, dann haben viele Angst vor der Meinung anderer. Also tue ich, was ich auch anderen Unternehmern rate: Du musst die Welt verändern, damit dein Unternehmen reinpasst, nicht andersherum. Ich betrachte mich als Vorreiterin und wegweisend, weil ich Sextech als Branche verfechte, ich erkläre der Tech-und Geschäftswelt, dass da viel Geld drinsteckt. So schaffe ich die Voraussetzungen für meinen eigenen Erfolg. Ich bin in der Steve Jobs in einer Welt der Realitätsverzerrung. Wenn mir die Realität sagt, dass ich mit meinem Startup nicht dahin kommen kann, wo ich will, dann werde ich die Wirklichkeit eben verändern. Sind Frauen die besseren Chefs?
Das werden wir nur herausfinden, wenn es da draußen so viele weibliche Chefs gibt wie männliche. Oder im besten Fall noch viel mehr, denn es war lang genug anders herum.

Was war der dümmste Ratschlag, den sie sich mal anhöre durften?
Wortwörtlich meinte mal ein großes Kapitalunternehmen zu mir: „Ihr Problem ist, Cindy, dass sie zu groß denken. Sie sollten kleiner denken.“

Leben sie in einer Partnerschaft?
Ich habe keinen Mann – ich wollte nie verheiratet sein und ich wollte nie Kinder. Ich habe keinen Freund – ich date hin und wieder jüngere Männer zum Spaß. Ich gehe sehr öffentlich damit um, denn wir haben zu wenig Vorbilder in unserer Gesellschaft, die vorleben, dass man sein Leben abseits der gesellschaftlichen Erwartung leben kann und sehr glücklich sein kann.

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