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Diese Frau hat ihr Aussehen komplett verändert – schuld daran sind ihre männlichen Kollegen

Eileen Carey färbt sich ihre blonden Haare, verzichtet auf figurbetonte Kleidung und hat ihre Kontaktlinsen gegen eine Brille eingetauscht – und das nicht, weil sie Lust auf eine Typveränderung hatte.
Carey ist CEO der US-Software-Firma Glassbrakers im Silicon Valley und hat sich deswegen zu der Verwandlung entschieden, um als Chefin ernst genommen zu werden.
Das klingt absurd und doch - sie sah keinen anderen Weg. "Eine Frau, die an der Börse arbeitet, hat mir geraten, meine Haare braun zu färben", sagte Carey dem Sender BBC News.
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"Brünette CEOs bleiben besser in Erinnerung", sagte sie. "Braunhaarig zu sein lässt mich auch ein bisschen älter aussehen. Ich hatte das Gefühl, ich muss das machen, wenn ich erst genommen werden will."

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Und damit ist sie nicht die Einzige. In den Bewerbungsgesprächen für ihr Startup-Unternehmen saßen viele weitere Frauen, die sich ihre Haare braun färben.
"Blonde Frauen werden oft zum Objekt der Begierde degradiert - ich wurde mit blonden Haaren viel öfter angegraben. Das ist einfach ein generelles Problem", sagte Carey BBC News.
"Ich versuche, in dieser Industrie erfolgreich zu sein, indem ich so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf mich ziehe, vor allem auf sexuelle Weise. Ich bin eine Geschäftsführerin, kein Sexobjekt."

#tbt east village summer breakfasts - photo by @to mothee_00

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Auch auf Twitter gibt es keinen Zuspruch

Mit ihrer Entscheidung, ihr Äußeres zu verändern, sorgt sie in den sozialen Netzwerken für kontroverse Diskussionen. Einige Twitternutzer machen sich über sie lustig; das Problem erkennen sie ganz offensichtlich nicht.
"Ich glaube, sie hat das nur gemacht, weil sie eine Veränderung wollte und ist dann damit an die Öffentlichkeit gegangen, um ihre Firma bekannt zu machen", kommentiert eine andere Nutzerin. "Und die Medien machen auch noch mit."

Es ist nicht leicht, als Frau im technischen Bereich ernstgenommen zu werden

Andere Frauen, die einer ähnlichen Situation sind wie Carey, sehen das allerdings anders.
Hellen Wollaston ist Chefin der Intiative Wise (Women into Science and Engineering) und setzt sich für Gleichberechtigung in der Wissenschaft und Technik-Branche ein. Für sie ist es keine Überraschung, dass Frauen ihr Aussehen für den Job verändern, sondern eine traurige Tatsache.
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"Ich habe viele ähnliche Geschichten bei Wise gehört, Eileen Carey ist nicht die einzige mit diesem Problem", sagte Wollaston der HuffPost UK.
"Es gibt so viele begabte Frauen, ob blond, schwarzhaarig oder brünett, darauf kommt es gar nicht an. Dass sie höhere Positionen in den Medien, Unternehmen oder Unis erreichen, verändert zwar langsam das Bewusstsein in der Industrie, aber die Klischees über Frauen in der Technik sind einfach nicht tot zu kriegen."
Wollaston ist der Meinung, dass es ein besseres Gleichgewicht der Geschlechter in der Technologie geben muss – vom Klassenzimmer bis zur Vorstandsetage. Das Umdenken müsse in den Schulen beginnen.
Denn Technologie ist für Frauen genau so relevant wie für Männer. Das gibt Mädchen den Mut, sich für eine Karriere in der Technik zu entscheiden.
"Wenn Frauen nicht mehr auffallen, ist es möglich, dass sie sie selbst sein können und für ihre Fähigkeiten geschätzt werden, nicht für ihre Haarfarbe", sagte Wollaston.

Frauen werden nicht ernst genommen und dabei noch belästigt

Wie brisant das Thema ist, beweist unter anderem ein viel beachteter "New York Times"-Artikel. Rund zwei Dutzend Frauen aus dem Technologie-Bereich berichteten darin, wie sie von Mentoren, Investoren und anderen männlichen Kollegen belästigt wurden.
Die Anzahl der Investoren, die durch die sexuelle Belästigung ihren Job verloren haben, zeigt, wie normal dieses Verhalten ist – und wie oft das einfach so hingenommen wird.
"Es wäre wünschenswert, dass auch Männer sexistische Kommentare und unangebrachtes Verhalten melden", sagte Wollaston.
"Vor allem Männer in Machtpositionen. Wenn wir zusammen arbeiten, könnten wir einen Raum schaffen, in dem alle ihr Bestes geben können."
Dieser Artikel erschien ursprünglich in der HuffPost UK und wurde von Martina Zink aus dem Englischen übersetzt und bearbeitet.
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