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Supermodel Luca Gadjus: „Social Media ist für mich unwichtig“

Foto: Peter White/Getty Images
Model Luca Gadjus
Kann Berlin als Modestandort international mithalten? Am gestrigen Abend konnte man die immer noch heiß diskutierte Frage mit ja beantworten. Das italienische Luxusbrand Max Mara beschloss, seine erste Resort-Kollektion in der deutschen Hauptstadt zu zeigen – und mietete dafür nicht nur exklusiv das gesamte Neue Museum sondern flog ebenfalls die gesamte internationale Moderiege, die weltweit größten Influencer und einige Stars ein. Nicky Hilton, Bryan Boy, Gala Gonzalez, Franziska Knuppe und Alda Balestra Stauffenberg (ihrerseits eine langjährige Freundin des Modehauses) kamen alle, um in der imposanten Halle des Neuen Museums die Models grazil von den Stufen herunterkommen zu sehen und anschließend ebenfalls im Museum zu dinieren. Dafür wurde eigens eine Art italienische Piazza innerhalb des Museums geschaffen, die unserer deutschen Metropole mit Kaviar-Pizza und feinstem italienischen Wein ein wenig dolce vita einhauchte. Der ganze Abend fühlte sich an, als wäre man bei den großen Schauen in Mailand und beim spätabendlichen Drinks im Garten des Neuen Museums war man sich zwischen imposanten Säulen und bei lauer Sommerluft einig: Heute Abend fand ein internationales Modeevent der Sonderklasse in Berlin statt.
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Vor der Show trafen wir backstage eine, die mehr Erfahrung in Modebusiness hat als viele andere der Gäste: Model Luca Gadjus zum Interview, ihrerseits deutsches Model, das nunmehr zwei Jahrzehnte lang auf den größten, internationalen Laufstegen zuhause ist. Sie wurde mit 16 Jahren entdeckt und lief für alle: Prada, Louis Vuitton, Miu Miu – und sie war ebenfalls lange das Gesicht für Chanel. Im Backstagebereich lehnte sie lässig in ihrem weißen Shirt an der Wand und gab uns zwanzig Minuten vor der Show und bei 35 Grad Hitze einen Einblick in ihr Berufsleben als internationales Supermodel.
Refinery29: Liebe Luca, du läufst ja in wenigen Minuten in dieser imposanten Location für die Max Mara Resort 2020 Show. Ist man nach zwanzig Jahren im Modelbusiness noch aufgeregt?
Luca Gadjus: Das ist eigentlich ganz lustig, weil so eine Art Lampenfieber manchmal ganz unerwartet kommt. Der Raum oben im Museum, in dem wir laufen werden, ist einer schönsten Museumsräume, die es wohl in Deutschland gibt – das ist natürlich schon toll. Wir müssen heute aber viele Treppen laufen, das bedeutet für ein Model aus Arbeitsperspektive natürlich immer Nervosität. Noch bin ich nicht nervös, wir haben aber noch zwanzig Minuten bis zur Show, es kann also gut sein, dass des dann kommt wenn ich oben an dieser riesigen Treppe stehe.
Bist du auf dem Laufsteg schon mal gestürzt?
Das zum Glück noch nicht, aber sonst ist bereits alles mögliche passiert: Schuhe verloren, Rock verloren, alles verloren.
Du bist ja bereits hunderte von internationalen Schauen gelaufen. Wie fühlt sich das heute hier an für dich?
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Sehr international, man denkt man sei in Mailand – aber aus deutscher Sicht ist Max Mara natürlich auch ein internationales Brand. Das macht dann schon einen Unterschied als würde man eine deutsche Show laufen.
Du hast sehr viele Jahre im Ausland gelebt und bist erst seit vier Jahren wieder in Berlin ansässig. Ist die deutsche Modebranche für dich in deiner Arbeit zentral?
Meine Kariere hat nie in Deutschland angefangen und auch nicht wirklich in Deutschland stattgefunden. Auch jetzt, da ich in Berlin leben, muss ich zum arbeiten immer wo anders hin. Deshalb bin ich natürlich nicht so verwurzelt mit der deutschen Modebranche wie mit anderen internationalen Standorten. Berlin bedeutet für mich hauptsächlich mein privates Leben, was natürlich schade ist. Ich bin auch Mutter, da wäre es schon schön, öfter mal vor Ort arbeiten zu können.
Was macht für dich Berlin als Stadt lebens- und liebenswert?
Es ist wirklich gar nicht so einfach zu sagen, was es genau ist, das Berlin so toll macht. Ich habe davor viele Jahre mit meiner Familie in New York gelebt und im Vergleich dazu ist Berlin wesentlich ruhiger, obwohl es auch eine Großstadt ist. Berlin kann sich aber eine gewisse Gelassenheit leisten und das macht den Reiz für mich aus.
Nun bist du seit zwanzig Jahren im Business, da hat sich natürlich viel Getan. Es gibt nun Social Media, Models pflegen ihre Instagram-Kanäle und einige Kampagnenjobs werden an Influencer vergeben.
Seit ich angefangen habe, hat sich die Branche extrem verändert. Damals wurde hauptsächlich auf Film fotografiert. Ich gehöre auch zu einer bestimmten Generation von Models, die in der heutigen Zeit vielleicht gar nicht in dem Beruf arbeiten würden. Mich hat damals mit 16 Jahren jemand entdeckt, heutzutage wird viel auf Instagram gecastet und Mädchen schicken aktiv ihre Bilder am Agenturen. Das entspricht allerdings nicht meinem Naturell, ich mache nie Selfies und bin auch nicht auf Social Media aktiv.
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Viele Modelagenturen legen ihren Models heutzutage jedoch nahe, dringend auf Instagram aktiv zu sein.
Das stimmt, allerdings habe ich das Glück, mir über all die Jahre ein Standing und eine Karriere aufgebaut zu haben, bei denen Social Media keine Rolle spielt. Jede*r, der*die mich bucht, weiß, dass ich das nicht mache. Ich bin einfach ein Mensch, der nicht gerne viele Sachen mit vielen Menschen teilt – manchmal teile ich nicht mal gerne Sachen auf die gleiche Art mit verschiedenen Menschen. Deshalb ist Social Media für mich unwichtig – ich lasse mich nicht verbiegen.
Was war der beste Tipp, den du je bekommen hast?
Ich entscheide meist relativ intuitiv. Aber obwohl meine Intuition sehr stark sein kann, halten mich rationale Gründen davon ab, ihr zu folgen. In den Momenten, in denen ich eine starke Intuition hatte und von Menschen darin bestätigt wurde, ihr zu folgen, waren das immer sehr entscheidende Momente. Deshalb würde ich jede*r da draußen raten: Mach einfach!

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