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Diversity-Report 2017: In der Modebranche tut sich was – aber ist das schon genug?

Foto: Julia Robbs
September ist Modemonat. Auf den internationalen Laufstegen dieser Welt wird nicht nur gezeigt, welche Kleidungsstücke in den nächsten Saisons im Laden hängen werden, sondern auch, welche Trends sich darüber hinaus durchsetzen. Wie jedes Jahr, fällt Anfang September der Startschuss in New York. Kurz bevor die ersten Designer ihre neuen Kollektionen über den Laufsteg geschickt haben, hat nun die US-Seite The Fashion Spot einen Diversity Report veröffentlicht, der explizit unter die Lupe nimmt, wieviel Vielfalt aktuell in der Mode und von allem unter den Models zu sehen ist. Denn während im vergangenen Jahr noch alle darüber jubelten, dass wirklich jeder einzelne Designer mindestens ein schwarzes Model über den Runway laufen ließ, gibt es in diesem Jahr noch weitere erfreuliche Entwicklungen zu verkünden.
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Aber noch einmal von vorn: Um sich im Rahmen des besagten Diversity Reports einen exakten Überblick zu verschaffen, hat man sich nicht nur auf den Laufstegen umgeschaut, sondern im Vorhinein die Fashion-Print-Kampagnen sowie Modeanzeigen für die Herbstsaison 2017 angesehen. Und jetzt wird es interessant: 2017 waren rund 30,4 % nicht-weiße Models in den Print-Anzeigen zu sehen, im vergangenen Jahr lag diese Zahl noch bei 24,5%. Ein verhältnismäßig großer Zuwachs sozusagen. Auf dem Runway sieht die Situation anders aus: Auf den Laufstegen waren nur 27,9% nicht-weiße Models zu sehen. Auch wenn die Zahlen nicht extrem weit voneinander abweichen, ist es dennoch bemerkenswert, dass gerade die klassischen Modeanzeigen den als progressiv und innovativ geltenden Runway in Sachen Diversity und Inklusivität zu überholen scheinen.
Grafik: The Fashion Spot
The Fashion Spot berichtet auch, das generell noch nie so viel Vielfalt auf den Laufstegen zu sehen war wie aktuell. Damit ist auch die wachsende Anzahl von Plus-Size-Models gemeint, die immer häufiger bei den großen Schauen zu sehen sind. In New York liefen bis jetzt insgesamt 26 Models mit Übergröße über die Laufstege. In den Magazinen zeigt man sich hier allerdings wieder zurückhaltender, die Anzahl der gebuchten Plus-Size-Models ist gesunken. Was das Altersspektrum angeht, gibt es hingegen gute Neuigkeiten. Man machte rund vierzehn Models über 50 ausfindig, die in großen Fashion-Kampagnen abgelichtet wurden. Noch im Frühjahr waren es nur zwei Frauen, die trotz ihres vorangeschrittenen Alters als Model gebucht wurden. Auch auf dem Laufsteg zeichnet sich tendenziell ab, dass Models jeden Alters dabei sind.
Während es in vielen Bereichen also durchaus voran geht und endlich (war ja mehr als überfällig!) mehr Vielfalt zu sehen ist, gibt es jedoch auch eine Gruppe, die nach wie vor benachteiligt ist. Unter den insgesamt 457 gecasteten Models für die New York Fashion Week waren nur 6 Transgender-Models, was zwar schon mehr als im Vorjahr, aber grundsätzlich noch immer viel zu wenig ist.
Die von The Fashion Spot durchgeführte Studie zeigt eindeutig, dass es in den meisten Bereichen, sowohl auf dem Laufsteg als auch in dem Print-Kampagnen, Verbesserungen zu verkünden gibt. Und trotzdem: Der Report demonstriert allen Verantwortlichen, dass es Nachholbedarf gibt – und zwar in fast allen Bereichen. Zudem illustriert eine Studie wie diese nur einen Ausschnitt der Branche und ist somit nicht 100%ig repräsentativ. Noch immer scheinen viele große Marken nichts von Vielfalt und Inklusivität gehört zu haben. Plattformen wie Instagram sind den meisten Strippenziehern im traditionellen Fashion-Business da bereits viel weiter voraus. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

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