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Ernsthaft jetzt? Eine belgische Uni will, dass Absolventinnen Dekolleté zeigen

Es ist endlich Sommer und damit auch die Zeit, in der viele Studierende auf ihren lang ersehnten Uni-Abschluss hin fiebern. Gefeiert werden die bestandenen Prüfungen auf dem Abschlussball. Für einen besonderen Anlass wie diesen, gilt es natürlich auch das perfekte Outfit zu finden. Keine leichte Aufgabe. Festlich soll es sein, schick und elegant zugleich – so legen es zumindest zahlreiche Bekleidungs-Knigge nahe.
Männer haben es meist sehr leicht bei der Wahl des richtigen Kleidungsstücks. Im Anzug sind sie stets richtig angezogen. Je nachdem wir förmlich der Anlass ist, kann er dementsprechend mit oder ohne Krawatte getragen werden. Frauen hingegen haben eine viel größeres und breit gefächertes Angebot, aus dem sie wählen können. Heutzutage geht Kleid wie Hose, kurz oder lang, bedeckt oder schulterfrei. Das Bekleidungsdiktat hat sich sukzessive gelockert – eine gute Entwicklung, wie wir finden. Denn Entscheidungsfreiheit sollte auch in Sachen Kleidung gelten.
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Die Universität Brüssel hat sich im Hinblick auf die Kleidungsordnung für die anstehenden Absolventenparty nun allerdings einen Fauxpas geleistet. In einer Mail an die Studierendenschaft riet die Hochschule den weiblichen Studentinnen ein Kleid oder einen Rock sowie ein „schönes Dekolleté“ zu tragen. Ein Ausschnitt dieser Mail geriet über eine von Studenten betriebene Facebook-Seite jetzt an die Öffentlichkeit.
Der Beitrag löste (erwartungsgemäß) eine Welle von Reaktionen aus. In den Kommentaren empören sich die Leser und Leserinnen über die Ansage von der Hochschule und beschimpfen die Uni als sexistisch. Es sei ein Ding der Unmöglichkeit, Uni-Absolventinnen zu bitten, ihre Brüste zu zeigen.
Gegenüber einem belgischen TV-Sender bestätigte der Dekan der Uni den Inhalt und Aussand dieser Mail durch das betreffende Sekretariat, in dem (zu alledem) auch noch nur Frauen arbeiten. Er selber bedauert den Vorfall und verurteilte ihn als falsch und unangebracht. Die Uni hat sich inzwischen mit einem offiziellen Schreiben entschuldigt. „Es ist offensichtlich, dass die Hinweise, die die Kleidung der Absolventinnen betreffen, nicht nur deplatziert sind, sondern auch den Werten widersprechen, die die Fakultät und die Universität als Ganzes in ihrer täglichen Arbeit prägen."

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